Olympische Sommerspiele 1980/Leichtathletik – Hochsprung (Frauen)

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Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin Hochsprung
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 20 Athletinnen aus 12 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion Luschniki
Wettkampfphase 25. Juli 1980 (Qualifikation)
26. Juli 1980 (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Sara Simeoni (IOCIOC ITA)
Urszula Kielan (Polen POL)
Jutta Kirst (Deutschland Demokratische Republik 1949 GDR)
Das Luschniki-Stadion während der Eröffnungsfeier dieser Spiele

Der Hochsprung der Frauen bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau wurde am 25. und 26. Juli 1980 im Olympiastadion Luschniki ausgetragen. Zwanzig Athletinnen nahmen teil.

Olympiasiegerin wurde die Italienerin Sara Simeoni. Sie gewann vor der Polin Urszula Kielan und Jutta Kirst, frühere Jutta Krautwurst, aus der DDR.

Neben der Medaillengewinnerin Kirst gingen für die DDR zudem Rosemarie Ackermann, frühere Rosemarie Witschas, und Andrea Reichstein, spätere Andrea Bienias, an den Start. Beide erreichten das Finale. Ackermann wurde Vierte, Reichstein Sechste.

Springerinnen aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil. Athletinnen aus der Bundesrepublik Deutschland waren wegen des Olympiaboykotts ebenfalls nicht dabei.

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 2,01 m Sara Simeoni (Italien Italien) Brescia, Italien 4. August 1978[1]
Olympischer Rekord 1,93 m Rosemarie Ackermann (Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR) Finale OS Montreal, Kanada 28. Juli 1976

Rekordverbesserungen

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Der bestehende olympische Rekord wurde viermal verbessert:

  • 1,94 m – Sara Simeoni (Italien), Finale am 26. Juli, erster Versuch
  • 1,94 m – Urszula Kielan (Polen), Finale am 26. Juli, erster Versuch
  • 1,94 m – Jutta Kirst (DDR), Finale am 26. Juli, zweiter Versuch
  • 1,97 m – Sara Simeoni (Italien), Finale am 26. Juli, zweiter Versuch

Durchführung des Wettbewerbs

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Die Springerinnen traten am 25. Juli in zwei Gruppen zu einer Qualifikationsrunde an. Zwölf von ihnen – hellblau unterlegt – meisterten die direkte Finalqualifikationshöhe von 1,88 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmerinnen erreicht. Diese Wettbewerberinnen bestritten das Finale am 26. Juli.

25. Juli, 10:40 Uhr: Qualifikation
26. Juli, 18:00 Uhr: Finale[2]

Anmerkung:
Alle Zeiten sind in Ortszeit Moskau (UTC+3) angegeben.

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
o übersprungen
x ungültig

Datum: 25. Juli 1980, ab 10:40 Uhr[3]

Platz Name Nation 1,70 m 1,75 m 1,80 m 1,85 m 1,88 m Höhe
1 Rosemarie Ackermann Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR o o o o 1,88 m
Urszula Kielan Polen Polen
Andrea Mátay Ungarn 1957 Ungarn
Marina Syssojewa Sowjetunion 1955 Sowjetunion
5 Louise Miller IOCIOC Großbritannien o o xo o 1,88 m
6 Tamara Bykowa Sowjetunion 1955 Sowjetunion o o o xo 1,88 m
Jutta Kirst Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR
Sara Simeoni IOCIOC Italien
9 Andrea Reichstein Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR o o o xxo 1,88 m
10 Elżbieta Krawczuk Polen Polen o o o xxx 1,85 m
Platz Name Nation 1,70 m 1,75 m 1,80 m 1,85 m 1,88 m Höhe
1 Christine Stanton IOCIOC Australien o o o o o 1,88 m
2 Christine Soetewey IOCIOC Belgien o xo o o 1,88 m
3 Cornelia Popa Rumänien 1965 Rumänien xo o xo xo 1,88 m
4 Danuta Bułkowska Polen Polen o o o o xxx 1,85 m
5 Susanne Lorentzon Schweden Schweden o o o xo xxx 1,85 m
6 Jordanka Blagoewa Bulgarien 1971 Bulgarien o o xxx 1,80 m
Marina Serkowa Sowjetunion 1955 Sowjetunion
8 Ann-Ewa Karlsson Schweden Schweden o xo o xxx 1,80 m
9 Lidija Benedetič Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien o xo xxx 1,80 m
NM Dia Toutounji Syrien Syrien xxx ogV

Datum: 26. Juli 1980, 18:00 Uhr[3]

Platz Name Nation 1,75 m 1,80 m 1,85 m 1,88 m 1,91 m 1,94 m 1,97 m 2,02 m Endresultat Anmerkung
1 Sara Simeoni IOCIOC Italien o o o o OR xo OR xxx 1,97 m OR
2 Urszula Kielan Polen Polen o o o o OR xxx 1,94 m
3 Jutta Kirst Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR o o xo o xxo xo OR xxx 1,94 m
4 Rosemarie Ackermann Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR o o o o o xxx 1,91 m
5 Marina Syssojewa Sowjetunion 1955 Sowjetunion o o o xo xxx 1,91 m
6 Andrea Reichstein Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR o o o o xo xxx 1,91 m
Christine Stanton IOCIOC Australien
8 Cornelia Popa Rumänien 1965 Rumänien o o o xxx 1,88 m
9 Tamara Bykowa Sowjetunion 1955 Sowjetunion o o xo xxx 1,88 m
10 Andrea Mátay Ungarn 1957 Ungarn o xxx 1,85 m
11 Louise Miller IOCIOC Großbritannien xo o o xxx 1,85 m
12 Christine Soetewey IOCIOC Belgien o o xxx 1,80 m

Es wurde ein Duell zwischen der Olympiasiegerin Rosemarie Ackermann aus der DDR und der italienischen Weltrekordlerin Sara Simeoni erwartet, die in jedem Falle auch ohne einen Olympiaboykott die Topfavoritinnen waren. Als weitere Medaillenkandidatin kam in erster Linie Ackermanns Teamkollegin Jutta Kirst, frühere Jutta Krautwurst, in Frage, die bei den letzten Europameisterschaften 1978 Vierte geworden war. Die Dritte dieser EM Brigitte Holzapfel aus der Bundesrepublik Deutschland wäre hier sicher auch eine Kandidatin für eine vordere Platzierung hinter Ackermann und Simeoni gewesen, musste jedoch wegen des Boykotts passen.

Im Finale blieben sieben Athletinnen nach übersprungenen 1,91 m im Rennen. Vier von ihnen, darunter überraschend auch Ackermann, scheiterten an der Höhe von 1,94 m. Um die Medaillen kämpften nun Simeoni, die Polin Urszula Kielan und Kirst. Die Höhe von 1,94 m übersprangen Simeoni und Kielan im jeweils ersten Durchgang, Kirst benötigte zwei Versuche. Die anschließenden 1,97 m waren für Kielan und Kirst zu hoch, Simeoni dagegen nahm diese olympische Rekordhöhe mit ihrem zweiten Versuch. Damit waren die Medaillen verteilt. Urszula Kielan gewann Silber, Jutta Kirst auf Grund der höheren Anzahl von Fehlversuchen Bronze. Olympiasiegerin Sara Simeoni ließ die neue Weltrekordhöhe von 2,02 m auflegen, riss die Latte jedoch drei Mal.[4]

Sara Simeoni war die erste italienische Olympiasiegerin im Hochsprung.
Urszula Kielan gewann die erste Medaille für Polen in dieser Disziplin.

Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), High jump - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 3. November 2021
  2. Official Report, Games of the XXII Olympiad, Moscow 1980, v.3 (englisch/französisch), S. 17 (PDF, 28.260 KB), abgerufen am 3. November 2021
  3. a b Official Report, Games of the XXII Olympiad, Moscow 1980, v.3 (englisch/französisch), S. 87 (PDF, 28.260 KB), abgerufen am 3. November 2021
  4. Athletics at the 1980 Moskva Summer Games: Women's high jump, archiviert bei wayback (Internet Archive), sports-reference.com (englisch), abgerufen am 3. November 2021