Olympische Sommerspiele 2024/Radsport – Omnium (Männer)

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Olympische Ringe
Sportart Radsport
Disziplin Omnium
Geschlecht Männer
Teilnehmer 22 Athleten aus 22 Ländern
Wettkampfort Vélodrome National
Wettkampfphase 8. August 2024
Medaillengewinner
Frankreich Benjamin Thomas (FRA)
Portugal Iúri Leitão (POR)
Belgien Fabio Van den Bossche (BEL)
2020 2028
Radsportwettbewerbe bei den
Olympischen Spielen 2024
Qualifikation
Straßenradsport
Straßenrennen Frauen Männer
Einzelzeitfahren Frauen Männer
Bahnradsport
Teamsprint Frauen Männer
Sprint Frauen Männer
Keirin Frauen Männer
Mannschaftsverfolgung Frauen Männer
Madison Frauen Männer
Omnium Frauen Männer
Mountainbike
Cross-Country Frauen Männer
BMX-Rennen
Einzel Frauen Männer
BMX-Freestyle
Park Frauen Männer

Das Omnium der Männer bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris fand am 8. August im Vélodrome National statt.

Das Omnium bestand aus vier Ausdauerrennen mit Massenstart, die innerhalb von drei Stunden in der Abendsession des 8. August ausgetragen wurden. In den ersten drei Rennen erhielten die Fahrer je nach Position 40, 38, 36 etc. Punkte für die Gesamtwertung. Im letzten Rennen, dem Punktefahren, wurden fortlaufend Punkte zur Gesamtwertung addiert. Der Fahrer mit den meisten Punkten gewann.

  • Scratch: Rennen über 40 Runden (10 Kilometer). Die Fahrer wurden nach Zieleinlauf klassiert; wer unterwegs eine Runde gewann bzw. verlor, wurde jedoch vor bzw. nach den anderen klassiert.
  • Temporennen: Rennen über 40 Runden (10 Kilometer). Nach den ersten fünf Runden erhielt der Führende in jeder Runde einen Punkt; ein Rundengewinn zählte 20 Punkte. Diese Punkte waren jedoch nur für das Ranking innerhalb des Temporennens relevant.
  • Ausscheidungsfahren: Alle zwei Runden schied der letzte Fahrer aus.
  • Punktefahren: Rennen über 100 Runden (25 Kilometer). Alle zehn Runden wurden Punkte bei Zwischensprints vergeben; für einen Rundengewinn gab es 20 Punkte.

Die Qualifikation für diesen Wettbewerb richtete sich nach einer Nationen-Rangliste, in die die Ergebnisse der Bahnradsport-Weltmeisterschaften 2023, des UCI Track Cycling Nations’ Cups 2023 und 2024 sowie der kontinentalen Meisterschaften 2023 und 2024 eingingen. Mit Iúri Leitão stand der amtierende Weltmeister am Start, dazu kamen in Person von Aaron Gate, Fernando Gaviria, Benjamin Thomas und Ethan Hayter vier ehemalige. Der Olympiasieger von 2021, Matthew Walls, war nicht zugegen, dafür Elia Viviani, der 2016 gewonnen hatte.

Im eröffnenden Scratch-Rennen gewannen Benjamin Thomas, Jan-Willem van Schip, Fabio Van den Bossche sowie Niklas Larsen eine Runde auf das Feld und wurden daher vor den anderen klassiert; Thomas übernahm die Führung. Youssef Abouelhassan verlor drei Runden auf das Feld und erhielt daher 40 Punkte Abzug. Im Temporennen holten Van den Bossche, Leitão und Tim Torn Teutenberg die meisten Sprints und dazu eine Runde, so dass sie sich in der Gesamtwertung vorarbeiteten und Van den Bossche die Führung übernahm.

Larsen und van Schip mussten das Ausscheidungsfahren früh verlassen und verloren so ihre gute Ausgangslage. Thomas wurde bei acht verbliebenen Fahrern als letzter eliminiert und hatte sich schon vom Feld abfallen lassen, als die Jury ihre Meinung änderte und Gaviria relegierte, der sich durch Fahren auf dem blauen Band seinem Ausscheiden zu entziehen versucht hatte.[1] Thomas sprintete zum Feld zurück und beendete das Ausscheidungsfahren als Dritter hinter Hayter und Viviani. Zusammen mit Teutenberg profitierte er noch von einer Relegation Vivianis, der Teutenberg zuvor behindert hatte.[2]

Vor dem abschließenden Punktefahren lag Van den Bossche (106 Punkte) in Führung vor Thomas (98 Punkte), Leitão und Teutenberg folgten mit je 94 Punkten vor Hayter mit 88. Teutenberg und Hayter konnten im letzten Wettkampf jedoch kaum noch an Boden gewinnen. Im Anschluss an den zweiten Sprint bildete sich eine Gruppe aus Gate, Thomas, Van den Bossche und Kazushige Kuboki, zu denen sich mit großer Energieleistung noch Leitão gesellte; diese fünf Fahrer erzielten einen Rundengewinn. Als Van den Bossche bei einem zweiten Rundengewinn Thomas’ und Leitãos nicht mitgehen konnte, sackte er auf den dritten Rang ab. Der sicher scheinende Sieg von Thomas geriet noch einmal in Gefahr, als er sich 25 Runden vor Schluss am Hinterrad Van den Bossches aufhängte und fiel. Er kam jedoch mit dem Schrecken davon und profitierte von der für solche Fälle vorgesehenen Neutralisierung. Thomas gewann schließlich die Goldmedaille vor Heimpublikum, Silber ging an Leitão und Bronze an Van den Bossche.[1][3]

Rang Name Nation Punkte
SH TR EL PR Gesamt
1 Benjamin Thomas Frankreich Frankreich 40 20 38 66 164
2 Iúri Leitão Portugal Portugal 28 38 28 59 153
3 Fabio Van den Bossche Belgien Belgien 36 40 30 25 131
4 Albert Torres Spanien Spanien 26 28 16 57 127
5 Aaron Gate Neuseeland Neuseeland 24 26 20 53 123
6 Kazushige Kuboki Japan Japan 32 12 22 47 113
7 Tim Torn Teutenberg Deutschland Deutschland 22 36 36 04 098
8 Ethan Hayter Großbritannien Großbritannien 30 18 40 09 097
9 Elia Viviani Italien Italien 18 22 34 23 097
10 Niklas Larsen Danemark Dänemark 38 30 10 06 084
11 Alex Vogel Schweiz Schweiz 20 34 08 00 062
12 Jan Voneš Tschechien Tschechien 08 32 14 02 056
13 Tim Wafler Osterreich Österreich 16 10 04 25 055
14 Sam Welsford Australien Australien 14 06 32 00 052
15 Jan-Willem van Schip Niederlande Niederlande 34 16 01 00 051
16 Grant Koontz Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 12 24 06 00 042
17 Fernando Gaviria Kolumbien Kolumbien 02 14 26 00 042
18 Alan Banaszek Polen Polen 04 08 24 05 041
19 Dylan Bibic Kanada Kanada 10 01 18 00 029
20 Bernard van Aert Indonesien Indonesien 06 02 01 −40 −31
21 Ricardo Peña Mexiko Mexiko 01 04 02 −40 −33
22 Youssef Abouelhassan Agypten Ägypten −39 01 12 −40 −66

Einzelnachweise

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  1. a b Parijs 2024: Thuisfavoriet Benjamin Thomas wint omnium, Van Schip eindigt in bijrol. Wielerflits, 8. August 2024; (niederländisch).
  2. Olimpiadi Parigi - Elia Viviani si ferma al 9° posto nel suo ultimo Omnium, oro Benjamin Thomas. Eurosport, 8. August 2024; (italienisch).
  3. Paris Olympics: Velodrome rings out with 'Allez Les Bleus' as France's Benjamin Thomas wins men's Omnium. CyclingNews, 8. August 2024; (englisch).