Oppershofen
Oppershofen Gemeinde Rockenberg
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Koordinaten: | 50° 25′ N, 8° 45′ O |
Höhe: | 161 m ü. NHN |
Fläche: | 6,65 km²[1] |
Einwohner: | 2018 (31. Dez. 2021)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 303 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 35519 |
Vorwahl: | 06033 |
Oppershofen vom Wingertsberg (NSG)
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Oppershofen ist ein Ortsteil der Gemeinde Rockenberg im südhessischen Wetteraukreis. Er liegt an dem im Vogelsberg entspringenden Fluss Wetter.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachbarkommunen
Rockenberg | ||
Butzbach | Wölfersheim | |
Bad Nauheim |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Oppershofen erfolgte unter dem Namen Habprahteshoven und wird in die Zeit um 1050 datiert.[1] Weitere Erwähnungen erfolgenden unten den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[1] Happershoibein (1150) und Hapreshouen (1191).
Zum 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Oppershofen Im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Nachbargemeinde Rockenberg eingegliedert.[3][4] Ein Ortsbezirk nach der Hessischen Gemeindeordnung wurden nicht errichtet.[5]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Oppershofen angehört(e):[1][6][7]
- vor 1803: Heiliges Römisches Reich, Kurmainz, Oberamt Höchst und Königstein, Amt und Kellerei Vilbel und Rockenberg, Amtsvogtei Rockenberg
- ab 1803: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt,[Anm. 2] Oberfürstentum Hessen, Amt Rockenberg[8]
- ab 1806: Großherzogtum Hessen,[Anm. 3] Fürstentum Oberhessen, Amt Rockenberg
- ab 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Butzbach
- ab 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Butzbach[Anm. 4]
- ab 1829: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Verlegung und Umbenennung in Landratsbezirk Friedberg
- ab 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- ab 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Friedberg
- ab 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- ab 1867: Norddeutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- ab 1871: Deutsches Reich, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- ab 1918: Deutsches Reich, Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- ab 1938: Deutsches Reich, Volksstaat Hessen, Landkreis Friedberg[9][Anm. 5]
- ab 1945: Deutsches Reich, Amerikanische Besatzungszone,[Anm. 6] Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Friedberg
- ab 1946: Deutsches Reich, Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Friedberg
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Friedberg
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis, Gemeinde Rockenberg
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Oppershofen 1881 Einwohner. Darunter waren 60 (3,2 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 339 Einwohner unter 18 Jahren, 831 zwischen 18 und 49, 372 zwischen 50 und 64 und 339 Einwohner waren älter.[10] Die Einwohner lebten in 750 Haushalten. Davon waren 189 Singlehaushalte, 201 Paare ohne Kinder und 294 Paare mit Kindern, sowie 57 Alleinerziehende und 120 Wohngemeinschaften. In 30 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 525 Haushaltungen lebten keine Senioren.[10]
- Einwohnerentwicklung
Oppershofen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 583 | |||
1840 | 619 | |||
1846 | 652 | |||
1852 | 684 | |||
1858 | 621 | |||
1864 | 617 | |||
1871 | 586 | |||
1875 | 588 | |||
1885 | 633 | |||
1895 | 596 | |||
1905 | 652 | |||
1910 | 690 | |||
1925 | 703 | |||
1939 | 730 | |||
1946 | 1.076 | |||
1950 | 1.091 | |||
1956 | 1.080 | |||
1961 | 1.060 | |||
1967 | 1.191 | |||
1970 | 1.213 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2010 | 2.009 | |||
2011 | 1.881 | |||
2015 | 2.015 | |||
2020 | 2.001 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Rockenberg[2]; Zensus 2011[10] |
Religionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Oppershofen gibt es die katholische Kirchengemeinde St. Laurentius. Für die evangelischen Gläubigen ist die evangelische Kirchengemeinde Rockenberg zuständig. Über 80 % Prozent der in Oppershofen lebenden Bevölkerung ist katholisch. Damit gehört Oppershofen zu den wenigen Orten im westlichen Wetteraukreis, in denen die Mehrzahl der Bevölkerung der katholischen Kirche angehört. Im Jahr 1961 waren von den 1060 Einwohnern 47 evangelisch (= 4,43 %) und 1006 katholisch (= 94,91 %).[1]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im August 1951 wurde der Gemeinde Oppershofen durch das Hessische Staatsministerium das Recht zur Führung eines Wappens verliehen.[11]
Auf rotem Grund steht das sechsspeichige Mainzer Rad in Silberfarbe. Es ist unmittelbar bedeckt (gekrönt) von dem roten Kurfürstenhut, der mit einem breiten, silberfarbigen Hermelin bereift ist und dessen gleichsam silberfarbene, perlenbesetzte Bügel in einem goldenen, bekreuzten Reichsapfel in der Hutmitte enden. Damit wird eine Episode der Oppershofener Geschichte dargestellt, die von 1590 bis 1802 Realität war. Das Wappen von Oppershofen bildet die Symbole des Erzbischofs und Kurfürsten von Mainz ab, der als geistlicher und weltlicher Herr fungierte. Die Abbildung ist eng angelehnt an das Erscheinungsbild des kurmainzischen Wappens im 18. Jahrhundert.[12]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Altes Rathaus, erbaut von 1725 bis 1729
- Katholische Kirche St. Laurentius, 1677 vom Mainzer Weihbischof Adolph Gottfried Volusius geweiht
- St. Anna-Kapelle
- Alte Wetterbrücke in der Bahnhofstraße
Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ostersonntag: Osterdisco – Veranstalter: WSV Oppershofen
- Pfingsten: Gemeinsame Pfingstübung beider Feuerwehren der Gemeinde Rockenberg
- Pfingsten: Volksradfahren – Veranstalter: RSV Oppershofen
- Fronleichnam: Pfarrfest der katholischen Kirchengemeinde
- Anfang Juli: Sommerfest der Freiwilligen Feuerwehr Oppershofen
- August: Kirmes; wird jeweils von zwei ortsansässigen Vereinen ausgerichtet
- Dezember: Weihnachtsmarkt auf der Bitz in Oppershofen
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Straße
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Über Butzbach gelangt man auf die Bundesautobahn 5 in Richtung Kassel und Frankfurt am Main und auf die Bundesautobahn 45 von Dortmund nach Aschaffenburg, welche am nahgelegenen Gambacher Kreuz aufeinandertreffen.
Schiene
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Trasse der Butzbach-Licher Eisenbahn führt durch Oppershofen. Oppershofen verfügt über einen alten Bahnhof, der jedoch nicht mehr in Betrieb ist. Es verkehren lediglich noch Museumszüge, die aber nicht in Oppershofen halten.
ÖPNV
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Oppershofen gehört zum Rhein-Main-Verkehrsverbund. An den Bahnhöfen in Butzbach und Bad Nauheim besteht Anschluss in Richtung Frankfurt am Main und Gießen. Durch Oppershofen führt die Buslinie FB-53 (Butzbach – Bad Nauheim und zurück), welche den Anschluss zur Main-Weser-Bahn sicherstellt. Der Flughafen Frankfurt Main ist etwa 55 Kilometer entfernt.
Unternehmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Familienunternehmen Raab Rosen, Europas größter Züchter und Händler von Rosen, hat seinen Firmensitz in Oppershofen. Die Pflegestation Graubert (ein Altenheim mit weiteren Stationen in Hessen) wird mittlerweile aus Butzbach verwaltet. Das Pflegeheim in Oppershofen besteht aber weiterhin. Ebenso sind hier der Wetterauer Pumpenbau und einige weitere Dienstleistungsunternehmen angesiedelt.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- In Oppershofen gibt es den katholischen Kindergarten St. Laurentius.
- In Oppershofen befindet sich eine Zweigstelle der Sandrosenschule Rockenberg für Schüler der Klassenstufen 1 und 2.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter Oppershofens
- Bardo von Mainz, Erzbischof von Mainz und Erzkanzler des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation, * um 980 in Oppershofen, † 10. Juni 1051 nahe Paderborn.
- Heinrich Josef Schmidt (* 19. März 1889 in Oppershofen; † 15. Juni 1945 in Bochum), Politiker (Zentrum), Reichstagsabgeordneter
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur über Oppershofen nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Internetauftritt der Gemeinde Rockenberg
- Geschichte Oppershofens. In: www.marienschloss.de. Kultur- und Geschichtsverein Oppershofen e.V
- Oppershofen, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 17. März 2016). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Anmerkungen und Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkungen
- ↑ Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
- ↑ Durch den Reichsdeputationshauptschluss.
- ↑ Infolge der Rheinbundakte.
- ↑ Trennung von Justiz (Landgericht Friedberg) und Verwaltung,
- ↑ Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Oberhessen aufgelöst.
- ↑ Infolge des Zweiten Weltkriegs.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Oppershofen, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 15. März 2022). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b Haushaltsplan (Vorbericht). In: Webauftritt. Gemeinde Rockenberg, S. 7 (Vorbericht), abgerufen im März 2024.
- ↑ Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 3, S. 84, Punkt 93 Abs. 29 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 360 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 169 kB) In: Webauftritt. Gemeinde Rockenberg, abgerufen im März 2024.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 12 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 17 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 54 und 106, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021 .
- ↑ Verleihung des Rechts zur Führung eines Wappens an die Gemeinde Oppershofen im Landkreis Friedberg, Reg.-Bezirk Darmstadt vom 2. August 1951. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1951 Nr. 38, S. 565, Punkt 885 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,7 MB]).
- ↑ Gemeindewappen ( vom 8. Dezember 2015 im Internet Archive)