Osmanische Post

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Osmanische Post

Hauptsitz Konstantinopel
Erstausgabe 1. September 1890
Einstellung Frühjahr 1897 (oder 1896?)
Erscheinungsweise sechsmal wöchentlich, 1896 zweimal wöchentlich
Herausgeber Dionys Rosenfeld

Die Osmanische Post war die erste deutschsprachige Zeitung im Osmanischen Reich. Sie erschien in Konstantinopel von 1890 bis 1896.

Wahrscheinlich am 1. September 1890 erschien die erste Ausgabe der Osmanischen Post durch den österreichisch-jüdischen Publizisten Dionys Friedrich Rosenfeld.[1] Sie erfreute sich regen Interesses in der deutschen Colonie.[2] Die Zeitung berichtete vor allem über regionale Ereignisse, außerdem auch aus anderen Ländern, über kulturelle Themen und weiteres. Sie konnte auch in Österreich-Ungarn bezogen werden.[3]

Ab Ende November 1890 erschienen mindestens ein knappes Jahr lang keine Ausgaben, spätestens ab August 1892 dann wieder.[4][5] Im Frühjahr 1897 (oder 1896?) musste die Osmanische Post wegen der finanzpolitischen Krise im Osmanischen Reich endgültig eingestellt werden.[6][7]

Dionys Rosenfeld gründete daraufhin Anfang 1898 in Wien eine Freie Osmanische Post als Wochenzeitung, mit Nachrichten aller Art über den Orient.[8][9] Diese bestand aber offenbar nur kurzzeitig.[10] Ab November 1908 erschien noch einmal eine Osmanische Post in Konstantinopel durch Dr. Moritz Grunwald, die dann aber höchstwahrscheinlich bald in Osmanischer Lloyd umbenannt wurde.[11][12]

  • Dionys Rosenfeld-Buchenau: Kreuz und Halbmond. Leipzig 1900, S. 78f., 92f., 124f., nit einigen Informationen
  • Irmgard Farah: Die deutsche Pressepolitik im Osmanischen Reich. 1893. S. 311

Einzelnachweise

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  1. Zeitschrift für deutsche Sprache, 1891, S. 302, ab 1. September als Tageszeitung, von Prof. Dionys Rosenfeld in der Tarlabaselii 42
  2. Unsere Zeit. Deutsche Revue der Gegenwart, 1, 1891, S. 532 (unten rechts), gab allerdings den August als ersten Erscheinungsmonat an
  3. Preis-Verzeichnis der in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie und im Auslande erscheinenden Zeitungen, 1895, Elfter Nachtrag, S. 1 (ganz unten); mit Preisliste vom Oktober 1895; 6 mal wöchentlich, die Osmanische Post erschien also zu dieser Zeit noch
  4. Dillinger's Illustrirte Reise-Zeitung vom 10. Juni 1891, S. 8 (links), berichtete von Ausgaben nur vom 20. September bis Ende November 1890, und über zahlreiche kuriose Druckfehler
  5. Eugen Raspi, Zürich und der Zürichsee, 1892, S. 16; zitierte aus der Osmanischen Post vom 21. August 1892
  6. Neues Wiener Journal vom 29. Dezember 1897, S. 6 (rechts unten); schrieb vor kurzem; auch die Freie Zeitung für den deutschen Buchhandel, vom 20. Januar 1896, S. 1 (rechts), erwähnt die Osmanische Post noch als zweimal wöchentlich erscheinend
  7. Illustrirte Zeitung vom 6. Januar 1898, S. 22; schrieb im Frühjahr vorigen Jahres; dieses kann sich aber auch auf das Frühjahr 1896 beziehen, wenn der Artikel noch 1897 geschrieben wurde und die Formulierung nach dem Jahreswechsel nicht verändert wurde
  8. Die Industrie. Organ für die Interessen der österreichischen Industrie, Wien, vom 3. Jänner 1898, S. 5 (mittlere Spalte oben)
  9. Elmar Samsinger (Hrsg.), Österreich in Istanbul II, Lit, Wien 2017, S. 354; mit Titelkopf einer Ausgabe vom 17. Februar 1898; und Verwechslungen der Herausgebernamen (Dr. Grunwald nur 1908!)
  10. Helmut W. Lang, Bibliographie der österreichischen Zeitungen 1621–1945, 2003, S. 84, 265 (bitte einsehen); ansonsten sind nach Februar 1898 keine weiteren Ausgaben feststellbar, auch keine Einträge in der Zeitschriftendatenbank
  11. Albrecht Wirth, Der Balkan, 1914, S. 385 (unten); auch verkürzt zitiert in Mittagsblatt des Neuen Wiener Journals vom 9. März 1916, S. 4 (links); nannte Dr. Grunwald als Gründer im November 1908, der genau zu dieser Zeit (auch) den Osmanischen Lloyd gründete, wahrscheinlich dieselbe Zeitung
  12. Adressbuch aller Länder der Erde. Band 28a. Balkanstaaten. 7, 1910, S. 102 (rechte Spalte), erwähnte Die Osmanische Post, neben der Zeitung Die Neue Turkei, es fehlt der Osmanische Lloyd, der zu dieser Zeit schon bestand, ansonsten sind keine weiteren Hinweise auf diese Zeitung feststellbar, auch nicht in Zeitschriftendatenbank