PZL Bielsko IS-1

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IS-1 Sęp
Typ Hochleistungssegelflugzeug
Entwurfsland

Polen 1944 Polen

Hersteller Instytut Szybownictwa
Erstflug 2. Juni 1947
Indienststellung 1947
Produktionszeit

1947–1948

Stückzahl
  • Prototyp: 1 (Sęp)[1]
  • Serie: 5 (Sęp bis)[1]

Die PZL IS-1 Sęp (deutsch Geier) ist ein nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs entwickeltes polnisches Hochleistungssegelflugzeug. Das Kürzel IS steht für Instytut Szybownictwa (Institut für Segelflugwesen).

Der Prototyp IS-1 auf dem Flugplatz Jeżów Sudecki (1950)

Die IS-1 war das erste Segelflugzeug, das nach dem Zweiten Weltkrieg in Polen entwickelt wurde. Die Konstruktion wurde von Władysław Nowakowski und Józef Niespał ausgearbeitet. Der Erstflug am 2. Juni 1947 war aufgrund falsch angeschlossener Querruder nur von kurzer Dauer, doch konnte der Pilot Piotr Mynarski das Flugzeug sicher landen. Die weitere Erprobung wurde erfolgreich absolviert und bereits einen Monat später nahm Adam Zientek mit der IS-1 (Kennzeichen SP–443) an einem vom Schweizer Aeroclub ausgetragenen Wettbewerb in Samedan teil und belegte den achten Platz. Die bei diesem Treffen gemachten Erfahrungen führten zu einigen Verbesserungen; die Tragflächen erhielten eine größere V-Form, Quersteuerung und Landeklappen wurden geändert und das Cockpit umgestaltet. Von dieser als Sęp bis bezeichneten Ausführung wurden fünf Exemplare gebaut, das Erste davon wurde im Mai 1948 vollendet. Drei dieser Flugzeuge wurden für die Weltmeisterschaft von 1948 gemeldet; ihre Teilnahme aber durch die Absage der polnischen Auswahl verhindert. Dafür kam die IS-1 noch im gleichen Jahr bei den polnischen Meisterschaften zum Einsatz und belegte dort die drei ersten Plätze. Weitere Bestleistungen schlossen sich an. Beispielsweise flog Irena Kempówna mit der SP–549 am 10. Juni 1948 ein 100-km-Dreieck mit 50 km/h und stellte damit einen neuen Weltrekord auf. Es folgte am 23. Juli 1950 ein nationaler Höhenrekord von 5737 m, der von Tadeusz Góra erzielt wurde, nachdem am Tag zuvor Adam Zientek auf einem Zielstreckenflug über 232 km zurückgelegt hatte. Ein weiterer polnischer Landesrekord wurde am 23. Juli 1953 von Jerzy Popiel aufgestellt, der ein Dreieck von 100 km mit 68,55 km/h durchflog.

Die IS-1 wurde bis in die 1960er Jahre hinein genutzt; eines der sechs gebauten Exemplare mit dem Kennzeichen SP–552 ist erhalten geblieben und wird im Luftfahrtmuseum in Krakau ausgestellt.

Die IS-1 ist ein freitragender Schulterdecker in Holzbauweise. Der Rumpf besitzt einen ovalen Querschnitt und ist mit Sperrholz beplankt. Die Tragflächen weisen einen leichten Knick auf und bestehen aus einer Holzkonstruktion mit Stoffbespannung und einer Vorderkante aus Sperrholz. Auch die Querruder besitzen Stoffbespannung. Hinter dem Hauptholm befinden sich auf 15 oder 40° ausfahrbare Fowlerklappen sowie Klappen aus Metall an der Unterseite der Flügelvorderkante. Die Serienmodelle wurden zusätzlich mit Störklappen auf der Flügeloberseite ausgestattet. Auch das freitragende Leitwerk besteht aus Holz, wobei die Flossen mit Sperrholz verkleidet und die Ruder mit Stoff bespannt sind. Das Fahrwerk bildet eine von einem Gummischlauch gefederte Gleitkufe unter dem vorderen Rumpf sowie ein tennisballgefederter Schleifsporn unter dem Heck.

Technische Daten

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Kenngröße Daten
Besatzung 1
Spannweite 17,50 m
Länge 7,50 m
Höhe 1,25 m
Flügelfläche 17 m²
Flügelstreckung 18
Flächenbelastung maximal 20,70 kg/m²
Leermasse 276 kg
Startmasse maximal 353 kg
Höchstgeschwindigkeit 225 km/h
Mindestgeschwindigkeit 50 km/h
40 km/h mit Klappen
Sinkgeschwindigkeit 1,60 m/s bei 100 km/h
2,60 m/s bei 120 km/h
Geringstes Sinken 0,75 m/s bei 67 km/h
Gleitzahl 27 bei 72 km/h
Flügelprofil Gö 549 (Wurzel)
NACA M-12 (Außenfläche)
  • Kazimierz Wojciech Chudzinski: Polnische Segelflugzeuge. Band 1: 1945–1970. Verlag für Technik und Handwerk, Baden-Baden 2014, ISBN 978-3-88180-454-7, S. 24–27.
  • Martin Simons: Segelflugzeuge. 1945–1965. 4. Auflage. Eqip, Bonn 2017, ISBN 3-9807977-3-2, S. 95–97.
Commons: IS-1 Sęp – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Chudzinski, S. 284