Paganfest
Das Paganfest war ein Musikfestival des Veranstalters Rock the Nation, auf welchem in erster Linie Künstler des Pagan-, Viking- und Folk-Metals vertreten sind. Es wurde erstmals am 2. Dezember 2007 in Glauchau veranstaltet und wurde bis 2015 jährlich als Festivaltour durchgeführt.
Tour
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Tour führte jeweils durch etwa 20 Städte in Europa (2010 waren es 24 Städte). Der Schwerpunkt liegt dabei auf Deutschland und Österreich, aber auch in England, Frankreich, den Benelux-Ländern sowie im östlichen Europa finden einzelne Shows statt.[1][2] Die Veranstaltungen sind jeweils für etwa 1000–2000 Besucher ausgelegt. In ausgewählten Städten gibt es sogenannte „Extended Shows“, bei denen das Line-Up um einige Bands erweitert wird. Neben der Europatour findet gelegentlich auch eine Tour durch Nordamerika statt.[3]
Von 2008 bis 2015 wurde auch das Heidenfest mit einer thematisch ähnlichen Ausrichtung ebenfalls von Rock the Nation veranstaltet.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Dezember 2007 startete das erste Paganfest weltweit, wobei die finnische Viking-Folk-Metal-Band Ensiferum den Mittelpunkt der Tour darstellte. Es nahmen des Weiteren Korpiklaani und Moonsorrow, sowie Turisas, Finntroll, Týr und Eluveitie teil. Der erste Auftritt fand am 2. Dezember in der „Alten Spinnerei“ der Stadt Glauchau statt und führte die Tour weiter durch Deutschland, Finnland und Ungarn. Zusätzlich gab es weitere Shows in den Niederlanden, Frankreich und Österreich. Am 22. April endete das europäische Paganfest und wurde drei Tage später in Kanada und den USA bis zum 22. Mai 2008 unter dem Namen „Paganfest North America“ weitergeführt.[4]
Im Jahr 2008 setzte das Paganfest aus. Stattdessen veranstaltete Rock the Nation das Heidenfest mit Bands wie Primordial, Equilibrium und Månegarm.
Am 28. April 2009 fand das zweite Paganfest statt. Hauptattraktion stellte diesmal die Folk-Metal-Band Korpiklaani dar. Des Weiteren nahmen Bands wie Die Apokalyptischen Reiter, Alestorm oder Unleashed teil. Das Paganfest startete diesmal in Nordamerika.[5] Nach einem halben Jahr Pause führte die Tour anschließend, wie schon im Vorjahr, durch viele europäische Länder, wie Deutschland, Frankreich oder Italien. Sie endete am 3. Oktober in Linz.[6]
Das dritte Paganfest wurde am 19. Februar 2010 im Z7 in Pratteln eröffnet. Die Tour führte durch insgesamt 24 europäische Städte, an denen 15 normale Konzerte und 9 Extended Shows gespielt wurden. Die Konzerte wurden im Wechsel durch die russische Band Arkona und die deutsche Band Varg eröffnet. Anschließend wurde die Bühne für die restlichen Bands freigegeben. Die Tour endete am 14. März im belgischen Antwerpen und zeichnete sich deutlich als Erfolg aus. Insgesamt waren fünf der 24 Konzerte ausverkauft.[7] Zudem stieg das Medieninteresse an dem Festival und mehrere Metal-Magazine berichteten live vor Ort über das Paganfest 2010, so zum Beispiel der deutsche Metal Hammer.[8][9]
Im März 2011 fand das vierte Paganfest statt. Bei der Tour waren die Bands Korpiklaani, Unleashed, Kivimetsän Druidi, Moonsorrow, Varg und Arafel dabei. Auf den Extended Shows spielten zudem Eluveitie, Heidevolk und Obscurity.[10]
Vom 16. März bis zum 1. April 2012 fand die fünfte Auflage des Paganfestes statt. Als Bands wurden Eluveitie, Primordial, Negură Bunget, Heidevolk und Sólstafir gebucht, auf den „Extended“-Shows traten zudem Korpiklaani und Equilibrium auf.[11] Bei der Show in Tilburg, am 18. März 2012 übernahm Alestorm den Platz der Vorband von Korpiklaani.[12] Erstmals in diesem Jahr wurden für die Extended Shows einen Vorband-Wettbewerb veranstaltet, bei dem sechs Bands für je eine Show den Platz einer Vorgruppe zur Eröffnung gewinnen konnten. Sieger waren Obscurity (Oberhausen), Legio Mortis (Stuttgart), Cruadalach (Wien), Knaat (München), Aktarum (Gießen) und Sintech (Geiselwind).[13]
Das Paganfest gehörte, neben dem Heidenfest, zu der größten Tour der Pagan-, Viking- und Folk-Metal-Szene. Die Konzerte werden in angemieteten Clubs und Hallen in europäischen und nordamerikanischen Städten gespielt. Je nach Größe dieser Veranstaltungsorte können dort bis zu 1000 bis 2000 Fans unterkommen. Ein Konzertticket kostet zwischen 25 € und 35 €,[14] je nach Spielort und Art der Show. Seit 2010 waren erstmals auch die Konzerte ausverkauft.[15]
Line-Ups
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Diese Liste umfasst eine Aufzählung der Bands, die am Paganfest teilgenommen haben.
Datum | Line-Up |
---|---|
Paganfest 2008 (Europa)
2. April 2008 – 22. April 2008 |
Ensiferum, Korpiklaani, Moonsorrow, Turisas, Finntroll, Týr, Eluveitie
Gäste: Equilibrium, Heathen Foray, Helrunar, Adorned Brood, Suidakra |
Paganfest 2008 (Nordamerika)
25. April – 22. Mai 2008 |
Ensiferum, Korpiklaani, Moonsorrow, Turisas, Finntroll, Týr, Eluveitie, |
Paganfest 2009 (Nordamerika)
28. April – 18. Mai 2009 |
Korpiklaani, Moonsorrow, Blackguard, Swashbuckle, Primordial |
Paganfest 2009 (Europa)
11. September – 3. Oktober 2009 |
Korpiklaani, Die Apokalyptischen Reiter, Unleashed, Alestorm, Ex Deo, Swashbuckle
Gäste: Moonsorrow, Einherjer |
Paganfest 2010
19. Februar – 14. März 2010 |
Finntroll, Eluveitie, Dornenreich, Varg, Arkona
Gäste: Equilibrium, Alestorm, Svartsot |
Paganfest 2011
3. März – 27. März 2011 |
Korpiklaani, Unleashed, Moonsorrow, Varg, Arafel, Kivimetsän Druidi |
Paganfest 2012
16. März – 1. April 2012 |
Eluveitie, Primordial, Negură Bunget, Heidevolk, Sólstafir
Gäste: Korpiklaani (bzw. Alestorm), Equilibrium |
Paganfest 2013
28. Februar – 10. März 2013 |
Alestorm, Arkona, Thyrfing, Ex Deo, Wolfchant, Bornholm
Gäste: Varg, Kalmah |
Paganfest 2015[16]
19. März - 29. März 2015 |
Wintersun, Turisas, Heidevolk, Obscurity, Frosttide
Gäste: Korpiklaani, Grailknights, Finsterforst |
Kritik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Während des Paganfestes 2007 mobilisierten sich die beiden Berliner Organisationen gegen Faschismus BIFFF und apabiz gegen ein geplantes Konzert im Kreuzberger Club SO36. Sie beschuldigten die Bands des Rechtsextremismus und bezeichneten die Bandmitglieder als Nazis. Sie begründeten dies unter anderem mit der Verwendung von Runen in Bandlogos sowie der Gewaltdarstellung in einigen Songtexten.[17] In einer späteren Pressemitteilung distanzierte sich das apabiz von diesen Anschuldigungen.[18]
Die beschuldigten Bands veröffentlichten daraufhin Gegendarstellungen; so stellten etwa Heri Joensen von Týr und Ville Sorvali von Moonsorrow ein Video ins Internet, in dem sie deutlich machten, dass sie weder Nazis seien noch Kontakte in die rechte Szene haben und ihre Texte auf Erzählungen und Sagen der nordischen Mythologie basieren.[19]
Paganfest als Marke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Paganfest betrieb bis 2011 einen Online-Shop, bei dem Merchandising-Artikel rund um das Paganfest verkauft wurden.[20]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ paganfest.eu: Dates - Paganfest 2010 ( vom 8. August 2010 im Internet Archive), abgerufen am 26. Januar 2013
- ↑ festivalhopper.de: Paganfest 2009 - Termine, abgerufen am 18. März 2010
- ↑ myspace.com: Offizielle Myspace-Seite des Paganfest America
- ↑ Tour-Dates vom Paganfest 2007 ( des vom 9. Dezember 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , zugegriffen am 26. August 2010
- ↑ Tour-Dates vom Pagan Fest America auf roadrunnerrecords.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., zugegriffen am 27. August 2010
- ↑ Tour-Dates des Paganfestes 2009 auf stormbringer.at, zugegriffen am 27. August 2010
- ↑ Tour-Dates vom Paganfest 2010 auf paganfest.eu ( vom 8. August 2010 im Internet Archive), zugegriffen am 27. August 2010
- ↑ Live-Report vom Paganfest 2010 auf metal.de, zugegriffen am 27. August 2010
- ↑ Live-Report vom Paganfest 2010 auf stormbringer.at, zugegriffen am 27. August 2010
- ↑ Kivimetsän Druidi: playing PAGANFEST tour 2011 & new songs online! auf centurymedia.com ( des vom 27. Mai 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , zugegriffen am 4. November 2010
- ↑ Helvetions Headline-Tour 2012 – Europa Teil I ( des vom 2. Juni 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , eluveitie.ch, abgerufen am 5. Dezember 2011
- ↑ Paganfest (Tilburg, NL) (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., metal-exposure.com, abgerufen am 27. März 2012 (englisch)
- ↑ Paganfest 2012: Supportslots für Extended Shows stehen, the-pit.de, abgerufen am 27. März 2012
- ↑ Live-Report auf Stormbringer.at, zugegriffen am 27. August 2010
- ↑ Tour-Dates SOLD OUT! auf paganfest.eu ( vom 8. August 2010 im Internet Archive), zugegriffen am 27. August 2010
- ↑ Tour-Dates vom Paganfest 2015 auf nuclearblast.de ( des vom 10. Februar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , zugegriffen am 12. Januar 2015
- ↑ Nazi-Festival im SO 36 auf bifff-berlin.de, zugegriffen am 27. August 2010
- ↑ Pressemitteilung über das Paganfest, zugegriffen am 27. August 2010
- ↑ Statement von Heri und Ville auf youtube.com, zugegriffen am 27. August 2010
- ↑ Online-Shop vom Paganfest ( vom 25. August 2011 im Internet Archive), zugegriffen am 26. Januar 2013