Pakhui-Tigerreservat

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Pakhui-Tigerreservat
Der Fluss Kameng am Westrand des Schutzgebiets

Der Fluss Kameng am Westrand des Schutzgebiets

Lage East Kameng, Arunachal Pradesh, Indien
Fläche 862 km²
Geographische Lage 27° 5′ N, 92° 51′ OKoordinaten: 27° 5′ 0″ N, 92° 51′ 30″ O
Pakhui-Tigerreservat (Arunachal Pradesh)
Pakhui-Tigerreservat (Arunachal Pradesh)
Meereshöhe von 100 m bis 2000 m
Einrichtungsdatum 1. Juli 1966
Verwaltung Itakhola Seijosa Road, Seijosa, 790103 Arunachal Pradesh – Department of Environment and Forest, Government of Arunachal Pradesh
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Das Pakhui-Tigerreservat (engl. Pakhui Tiger Reserve) oder auch Pakke-Tigerreservat ist ein Schutzgebiet in East Kameng im Bundesstaat Arunachal Pradesh im Nordosten Indiens.

Das Gebiet des Pakhui-Tigerreservats wurde ursprünglich am 1. Juli 1966 als Pakhui Reserve Forest eingerichtet und am 28. März 1977 zum Wildreservat erklärt. Im Jahr 2001 wurde es in Pakhui Wildlife Sanctuary und am 23. April 2002 als 26. Tigerreservat im Rahmen des Project Tiger der National Tiger Conservation Authority (NTCA) in Pakhui Tiger Reserve umbenannt. Im Jahr 2016 gewann es den „India Biodiversity Award“ 2016 in der Kategorie „Erhaltung bedrohter Arten“ für sein Nashornvogel-Projekt.[1]

Das Tigerreservat hat eine Fläche von 862 km². Es liegt nördlich des Brahmaputras in der Himalaya-Region auf Höhen zwischen 100 und 2000 m. Das Schutzgebiet fällt nach Süden hin zum Flusstal des Brahmaputra-Flusses ab. Im Norden ist das Gebiet zerklüftet mit Bergketten, während sich im Süden enge Ebenen und Hügeltäler finden.[1] Südlich an das Schutzgebiet angrenzend befindet sich der Nameri-Nationalpark. Nördlich ist es durch den Fluss Papu begrenzt, westlich durch den Kameng und östlich durch den Pakke. Westlich des Tigerreservats befindet sich das Eaglenest Wildlife Sanctuary und das Sessa Orchid Sanctuary.[2]

In der Region herrscht ein subtropisches Klima mit Temperaturen zwischen 12 und 36 °C mit den höchsten Temperaturen im Mai bis Juni. Die Luftfeuchtigkeit erreicht im Sommer 80 %. Der jährliche Niederschlag beläuft sich auf etwa 2500 mm. Diesen erreicht das Gebiet vor allem durch den Monsun im Mai bis September aus südwestlicher Richtung und im November bis April aus nordöstlicher Richtung. Die dazwischen liegenden Monate von Oktober bis November sind dagegen relativ trocken.[1]

Flora und Fauna

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Ein Baum der Art Tetrameles nudiflora im Tigerreservat

Das Pakhui-Tigerreservat umfasst halbimmergrüne Tieflandwälder sowie immergrüne Wälder und Laubwälder in den Bergregionen. Es finden sich über 1500 Arten von Gefäßpflanzen, darunter viele Wolfsmilch- und Lorbeergewächse sowie Orchideen. Im gesamten Bundesstaat gibt es etwa 600 Orchideenarten. In den Tieflandregionen finden sich 343 Arten von Bedecktsamern. Die wichtigsten Baumarten im Tigerreservat sind Tetrameles nudiflora, Ailanthus grandis und Altingia excelsa.[1] Von 128 untersuchten Baumarten waren 78 % für ihre Ausbreitung auf Tiere angewiesen, während sich die restlichen 22 % abiotisch ausbreiten. Bei ersterer Gruppe waren 54 Baumarten primär auf Vögel und 25 auf Säugetiere angewiesen, während 21 Arten durch beide Tiergruppen verbreitet wurden.[3]

Juveniles Männchen der Bambus­otternart Trimeresurus salazar im Schutzgebiet
Männlicher Furchenhornvogel im Tigerreservat

Die Fauna umfasst unter anderem etwa 40 Säugetierarten. Zu den größeren Raubtieren im Tigerreservat zählen mit dem Königstiger, Indischen Leopard und Nebelparder einige Großkatzen. Daneben finden sich auch Goldschakale und Kragenbären (Unterart Ursus thibetanus laniger) sowie kleinere Raubtiere wie Buntmarder, Mangusten, Fischotter und Zwergotter. Zudem gibt es im Park Indische Elefanten, Gaure, Sambars, Axishirsche und Wildschweine. Die am häufigsten vorkommenden Affenarten sind Rhesusaffen, Kappenlangure und Assam-Makaken. An Nagetieren finden sich Schwarze Riesenhörnchen und Gleithörnchen.[1][4][5]

Darüber hinaus wurden 36 Reptilien- und 30 Amphibienarten gezählt.[1] Erst 2019 wurden in der Umgebung des Tigerreservats mit Trachischium apteii und Trimeresurus salazar zwei neue Schlangenarten entdeckt und erstbeschrieben.[6] Häufig anzutreffen ist die vom Aussterben bedrohte[7] Assam-Dachschildkröte (Pangshura sylhetensis). An Dorfrändern sind des Öfteren Königskobras anzutreffen. Eine im Schutzgebiet vorkommende Amphibie ist beispielsweise die rotbraune Ruderfroschart Theloderma asperum.[1]

Mindestens 296 Vogelarten wurden im Schutzgebiet beobachtet, darunter die stark bedrohte Weißflügelente. Ihr Bestand wird weltweit nur noch auf 350 bis 1500 Tiere geschätzt.[8] Im Schutzgebiet kommen zudem vier Arten von Nashornvögeln vor. Am häufigsten ist der Furchenhornvogel, dessen Rastplätze und die des Doppelhornvogels sich an den Flussufern befinden. Zudem ist der Orienthornvogel und der Nepalhornvogel im Schutzgebiet verbreitet.[9] Weitere vorkommende Vogelarten sind unter anderem der Ibisschnabel, die Maskeneule, Elsterfälkchen, Nepaluhus, Indochina-Pfaufasane, Grüntauben, Spiegelrotschwänze, Rubinwangen-Nektarvögel, Papageibreitrachen, Blutpirol, Krähendrongo, Prachtkuckuck, Sultansmeise, Haubenvireo, Aviceda jerdoni, Arborophila atrogularis, Zapornia bicolor, Hydrornis nipalensis, Brachypteryx leucophris, Brachypteryx cruralis, Garrulax monileger und Harpactes erythrocephalus.[1]

Im Tigerreservat gibt es zudem mindestens 379 Schmetterlingsarten[1] und 83 Nachtfalterarten[10], darunter 11 Arten, die nach dem indischen Wildschutzgesetz von 1972 unter Artenschutz stehen: Papilio elephenor, Appias lyncida, Cepora nadina, Euploea mulciber, Euploea midamus, Charaxes marmax, Euthalia aconthea, Euthalia lubentina, Doleschallia bisaltide, Hypolimnas misippus und Lexias pardalis.[11]

Bedrohungen und Schutzmaßnahmen

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Zum Schutz gegen Wilderei gibt es über das Tigerreservat verteilt zwei Dutzend Beobachtungsstationen.[1] Durch Abholzung hat die Waldfläche abgenommen. Ein Vergleich von Landsat-Satellitenaufnahmen aus 2007 und 2017 zeigt eine Abnahme von rund 8 %.[12]

Infrastruktur und Tourismus

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Am Rande des Tigerreservats gibt es etwa 25 Dörfer, von denen die meisten zu den Nyishi gehören.[13] 2020 wurde eine 693 km lange Straße durch das Tigerreservat gebaut.[6] Das Tigerreservat besuchen jährlich mehr als 400 Touristen.[1]

Commons: Pakhui-Tigerreservat – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j k About Pakke Tiger Reserve. Abgerufen am 25. Dezember 2022 (englisch).
  2. Pakke/Pakhui WLS/Tiger Reserve. Open Streetmap, abgerufen am 25. Dezember 2022.
  3. Aparajita Datta & G.S. Rawat: Dispersal Modes and Spatial Patterns of Tree Species in a Tropical Forest in Arunachal Pradesh, Northeast India. 1. September 2008, doi:10.1177/194008290800100302.
  4. Mahendra Devanda: A contemporary checklist of mammals at Pakke Tiger Reserve in Arunachal Pradesh. In: Journal of Entomology and Zoology Studies. Band 5, Nr. 4, 2017, ISSN 2320-7078, S. 1962–1965 (entomoljournal.com [PDF; 873 kB]).
  5. Atul Borker, Komal Gogi, Hannah Krupa, Melissa Savage, Nishant Bhardwaj: Otter Survey in Pakke Tiger Reserve, Arunachal Pradesh, Eastern Himalayas of India. In: IUCN Otter Spec. Group Bull. Band 39, Nr. 1, 2022 (researchgate.net [PDF]).
  6. a b Matthew T. George: A viper named Salazar. The Week, 31. Mai 2020, abgerufen am 25. Dezember 2022.
  7. Pangshura sylhetensis (CR) in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN. Eingestellt von: P. Praschag, I. Das, M.F. Ahmed & S. Singh, 2018. Abgerufen am 25. Dezember 2022.
  8. Asarcornis scutulata (EN) in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 25. Dezember 2022.
  9. Anurag Vishwakarma, Awadhesh Kumar & Murali Krishna: Hornbills: A Flagship Species in Pakke Tiger Reserve, Arunachal Pradesh, India. In: International Journal of Ecology and Environmental Sciences. Band 48, 2022, S. 663–669, doi:10.55863/ijees.2022.0663.
  10. Sanjay Sondhi, Krushnamegh Kunte: Butterflies and Moths of Pakke Tiger Reserve. Hrsg.: Titli Trust and Indian Foundation for Butterflies. 2014 (res.in [PDF; 573 kB]).
  11. J. Sebastian & Arindam K. Pachoni: Some observations on butterflies of Pakke tiger reserve, Arunachal Pradesh. In: Indian Forester. Band 138, Nr. 10, 2012, ISSN 0019-4816, S. 897–901.
  12. Tashi Dorjee Bapu & Gibji Nimasow: Land Cover Change Assessment of Pakke Tiger Reserve (PTR), East Kameng District of Arunachal Pradesh. In: Journal of Remote Sensing & GIS. Band 9, Nr. 1, 2018, ISSN 2230-7990 (researchgate.net [PDF; 891 kB]).
  13. N. Devi, G. C. Sarma & S. K. Baishya: Wild Edible Fruits of Pakke Tiger Reserve in Arunachal Pradesh, India. In: Pleione. Band 6, Nr. 2, 2012, ISSN 0973-9467, S. 348–352 (ehsst.org [PDF; 108 kB]).