Catel-Manzke-Syndrom

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Klassifikation nach ICD-10
Q87.8 Sonstige näher bezeichnete angeborene Fehlbildungssyndrome, anderenorts nicht klassifiziert
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ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Das Catel-Manzke-Syndrom (CATMANS) ist ein sehr seltenes, geschlechtsgebunden vererbtes Dysmorphiesyndrom mit den Symptomen der Pierre-Robin-Sequenz (Mikrogenie, Gaumenspalte (lateinisch Palato), und Glossoptose) sowie an beiden Händen überzähliger Fingeranteile (Hyperphalangie) und Abwinklung (Klinodaktylie) des Zeigefingers (lateinisch Digital).[1][2]

Synonyme sind: lateinisch Digitales Syndrom; Palato-digitales Syndrom Typ Catel-Manzke; Manzke-Syndrom; Pierre-Robin-Syndrom mit Zeigefingeranomalien; Pierre-Robin-Sequenz - Hyperphalangie - Klinodaktylie; englisch Hyperphalangy-Clinodactyly of Index Finger with Pierre Robin Syndrome; Micrognathia Digital Syndrome.

Die Namensbezeichnung bezieht sich auf die Erstautoren der Erstbeschreibung aus dem Jahre 1961 durch den deutschen Pädiater Werner Catel[3] bzw. im Jahre 1966 durch V. Hermann Manzke (* 1933).[4]

Die Häufigkeit wird mit unter 1 zu 1.000.000 angegeben, die Vererbung erfolgt autosomal-rezessiv.[2]

Der Erkrankung liegen Mutationen im TGDS-Gen im Chromosom 13 am Genort q32.1 zugrunde.[5]

Klinische Erscheinungen

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Klinische Kriterien sind:[1][2]

  • Robin-Sequenz mit ausgeprägter Mikrogenie, Glossoptose, Gaumenspalte
  • zusätzlicher kleiner Röhrenknochen (Metacarpale) oder proximaler Phalange seitlich am Zeigefinger mit Seitabweichung des Fingers
  • asymmetrische Befunde

Häufig finden sich weitere Fehlbildungen wie Ventrikelseptumdefekt und Vorhofseptumdefekt.

Seltener treten Kolobom, Gesichtsauffälligkeiten wie Hypertelorismus, kurze Lidspalten, atypisch positionierte Ohren, Trichter- oder Hühnerbrust, Skoliose, beidseitige Brachydaktylie, Klinodaktylie des Kleinfingers, Klumpfuß o. a. auf.

Die Diagnose ergibt sich aus den klinischen Befunden bereits bei der Geburt. Die Art der Fingerveränderungen wird im Röntgenbild dokumentiert.[2]

Differentialdiagnose

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Abzugrenzen sind, was die Fingerveränderungen betrifft:

Die Behandlung betrifft weitestgehend die Symptome der Pierre-Robin-Sequenz, s. dort.

  • N. Ehmke, A. Caliebe, R. Koenig, S. G. Kant, Z. Stark, V. Cormier-Daire, D. Wieczorek, G. Gillessen-Kaesbach, K. Hoff, A. Kawalia, H. Thiele, J. Altmüller, B. Fischer-Zirnsak, A. Knaus, N. Zhu, V. Heinrich, C. Huber, I. Harabula, M. Spielmann, D. Horn, U. Kornak, J. Hecht, P. M. Krawitz, P. Nürnberg, R. Siebert, H. Manzke, S. Mundlos: Homozygous and compound-heterozygous mutations in TGDS cause Catel-Manzke syndrome. In: American Journal of Human Genetics, Band 95, Nr. 6, Dezember 2014, S. 763–770, doi:10.1016/j.ajhg.2014.11.004, PMID 25480037, PMC 4259972 (freier Volltext).
  • L. Bernd, A. K. Martini, M. Schiltenwolf, J. Graf: Die Hyperphalangie beim Pierre-Robin-Syndrom. In: Zeitschrift für Orthopädie und ihre Grenzgebiete, Band 128, Nr. 5, 1990 Sep-Oct, S. 463–465, doi:10.1055/s-2008-1039597, PMID 2147334.
  • L. Bernd, A. K. Martini, M. Schiltenwolf: Das Catel-Manzke-Syndrom. In: Klinische Pädiatrie, Band 202, Nr. 1, 1990 Jan–Feb, S. 60–63, doi:10.1055/s-2007-1025488, PMID 2314003.

Einzelnachweise

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  1. a b Bernfried Leiber (Begründer): Die klinischen Syndrome. Syndrome, Sequenzen und Symptomenkomplexe. Hrsg.: G. Burg, J. Kunze, D. Pongratz, P. G. Scheurlen, A. Schinzel, J. Spranger. 7., völlig neu bearb. Auflage. Band 2: Symptome. Urban & Schwarzenberg, München u. a. 1990, ISBN 3-541-01727-9.
  2. a b c d e Eintrag zu Catel-Manzke-Syndrom. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten), abgerufen am 3. August 2024.
  3. W. Catel: Differentialdiagnose von Krankheitssymptomen bei Kindern und Jugendlichen. Band 1. 3. Auflage. Thieme, Stuttgart, 1961, S. 218–20.
  4. H. Manzke: Symmetrische Hyperphalangie des zweiten Fingers durch ein akzessorisches Metacarpale. In: Fortschritte auf dem Gebiete der Röntgenstrahlen und der Nuklearmedizin. Band 105, Nr. 3, September 1966, S. 425–427, PMID 6011685.
  5. Catel-Manzke syndrome. In: Online Mendelian Inheritance in Man. (englisch)