Palilalie
Palilalie (von griech. πάλιν (pálin), „wieder“ und λαλέω (laleô), „sprechen, reden“) bezeichnet einen vokalen Tic, bei dem Betroffene gerade eben von ihnen selbst geäußerte Silben, Wörter oder Sätze unwillkürlich wiederholen. Meist sind die Wort- bzw. Satzanfänge betroffen.[1] Dabei steigt oftmals die Sprechgeschwindigkeit, wohingegen die Lautstärke abnimmt.
Palilalie tritt situationsgebunden in Spontansprache auf und ist zu unterscheiden von der Verbigeration, die eine sinnlose Aneinanderreihung von Wörtern oder Satzteilen darstellt, sowie von der Echolalie, bei der Wörter oder Sätze des Gesprächspartners wiederholt werden. Zu beobachten ist Palilalie insbesondere bei hirngeschädigten Patienten und bestimmten neurodegenerativen Erkrankungen, wie Parkinson oder Morbus Pick.[2][3] Sie tritt jedoch auch bei Autismus,[4] dem Tourette-Syndrom[5] oder Schizophrenie[6] auf.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Palilalie im Dorsch Lexikon der Psychologie. 2016 (hogrefe.com [abgerufen am 3. Mai 2024]).
- ↑ Pschyrembel Online. Abgerufen am 3. Mai 2024.
- ↑ palilalia - Knowledge and References. Abgerufen am 3. Mai 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Irfa Karmali, R. Douglas Greer, Robin Nuzzolo-Gomez, Denise E. Ross, Celestina Rivera-Valdes: Reducing Palilalia by Presenting Tact Corrections to Young Children with Autism. In: The Analysis of Verbal Behavior. Band 21, Nr. 1, April 2005, ISSN 0889-9401, S. 145–153, doi:10.1007/BF03393016, PMID 22477320 (springer.com [abgerufen am 3. Mai 2024]).
- ↑ J. van Borsel, L. Goethals, M. Vanryckeghem: Disfluency in Tourette Syndrome: Observational Study in Three Cases. In: Folia Phoniatrica et Logopaedica. Band 56, Nr. 6, 2004, ISSN 1021-7762, S. 358–366, doi:10.1159/000081083 (karger.com [abgerufen am 3. Mai 2024]).
- ↑ E. Cresti, F. M. Dovetto, B. Rocha: Schizophrenia and Prosody. First Investigations. In: Claudia Manfredi (Hrsg.): Models and Analysis of Vocal Emissions for Biomedical Applications. 9th International Workshop. Firenze University Press, Florenz 2015, ISBN 978-88-6655-793-7, S. 139–142 (oapen.org [PDF]).