Palmas (Paraná)
Município de Palmas Palmas | ||
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Windkraftanlage in Palmas | ||
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Koordinaten | 26° 29′ S, 51° 59′ W | |
Lage des Munizips im Bundesstaat Paraná | ||
Symbole | ||
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Gründung | 14. April 1879 | |
Basisdaten | ||
Staat | Brasilien | |
Bundesstaat | Paraná | |
ISO 3166-2 | BR-PR | |
Região intermediária | Cascavel (seit 2017) | |
Região imediata | Pato Branco (seit 2017) | |
Mesoregion | Centro-Sul Paranaense (1989–2017) | |
Mikroregion | Palmas (1989–2017) | |
Höhe | 1082 m | |
Klima | gemäßigt warm (Cfb) | |
Fläche | 1558 km² | |
Einwohner | 52.503 (IBGE-Schätzung zum 30. Juni 2021) | |
Dichte | 33,7 Ew./km² | |
Gemeindecode | IBGE: 4117602 | |
Politik | ||
Stadtpräfekt | Kosmos Panayotis Nicolaou (2021–2024) | |
Partei | PSD | |
HDI | 0,660 (mittel) (2010) | |
Palmas ist ein brasilianisches Munizip im Süden des Bundesstaats Paraná. Es hatte 2021 geschätzt 52.503 Einwohner, die sich Palmenser nennen. Seine Fläche beträgt 1.558 km². Es liegt 1.082 Meter über dem Meeresspiegel.
Etymologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name Campos de Palmas wird Major Atanagildo Pinto Martins zugeschrieben, der von 1814 bis 1819 eine von der Real Expedição de Conquista dos Campos de Guarapuava (deutsch: Königliche Expedition zur Eroberung der Guarapuava-Felder) organisierte Expedition befehligte. Der einheimische Führer der Gruppe war Häuptling Jon Jong, der sich in der Region sehr gut auskannte. Das Gebiet wurde in Tupi-Guarani mit Ibituruna bezeichnet, deutsch Hohes Land oder Land der Palmen.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Besiedlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ursprünglich von indigenen Völkern besiedelt, hat Palmas eine reiche Geschichte der Religiosität und auch der Kämpfe gegen die Ureinwohner um ihr Land. Sie ist direkt mit der Entstehung des Südwestens von Paraná verbunden. Die ersten Aufzeichnungen über die Entdeckung der so genannten Campos de Palmas gehen auf die 1720er Jahre zurück. Damals erkundete der curitibanische Bandeirante Zacarias Dias Côrtes diese Gebiete auf der Suche nach Gold.
Die ersten Pioniere ließen sich im Gebiet von Palmas zwischen 1836 und 1839 nieder. Zu dieser Zeit wurden zwei Guarapuavianische Expeditionen organisiert. Ihr Auftrag war es, die von Indianern bewohnte Region zu erobern. José Ferreira dos Santos und Pedro Siqueira Côrtes leiteten die aus 27 beziehungsweise 17 Viehzüchtern bestehenden Gruppen.
Eine Kirchengemeinde wurde 1855 unter dem Namen Senhor Bom Jesus de Palmas gegründet. Zur Stadt (portugiesisch: Cidade) wurde der Ort 1896 erhoben.
Staatliche Zugehörigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gebiet von Palmas war bis Ende des 19. Jahrhunderts zwischen Brasilien und Argentinien umstritten. Die Questão de Palmas wurde 1895 mit dem Vertrag von Montevideo endgültig zu Gunsten von Brasilien geklärt.
Zwischen September 1943 und September 1946 gehörte Palmas zum Território Federal do Iguaçu, das aus Paraná und Santa Catarina ausgegliedert und der Bundesregierung direkt unterstellt war.[1]
Erhebung zum Munizip
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Palmas wurde durch das Provinzialgesetz Nr. 484 vom 13. April 1877 aus Guarapuava ausgegliedert und unter dem Namen Palmas in den Rang einer Vila erhoben. Es wurde am 14. April 1879 als Vila installiert.[1]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fläche und Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Palmas liegt auf dem Terceiro Planalto Paranaense (der Dritten oder Guarapuava-Hochebene von Paraná).[2] Seine Fläche beträgt 1558 km².[3] Es liegt auf einer Höhe von 1082 Metern.[4]
Vegetation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Biom von Palmas ist Mata Atlântica.[3]
Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Klima ist gemäßigt warm. Es werden hohe Niederschlagsmengen verzeichnet (1975 mm pro Jahr). Im Jahresdurchschnitt liegt die Temperatur bei 16,5 °C. Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Cfb.[5]
Gewässer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Palmas liegt im Einzugsgebiet des Iguaçu nördlich der Wasserscheide zum Uruguai.
Der linke Iguaçu-Nebenfluss Rio Chopim durchfließt das Munizip von Ost nach West und bildet streckenweise die nördliche Grenze des Munizips. Er entspringt auf 1276 m Meereshöhe im Refúgio de Vida Silvestre dos Campos de Palmas im Osten des Munizips.
Der Rio Iratim fließt auf der Grenze zu General Carneiro und Bituruna.
Straßen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Palmas liegt an der PRC-280 von Pato Branco zur BR-153 (Transbrasiliana).
Terras Indígenas
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Gebiet des Munizips liegt die Terra Indígena Palmas, jedoch nur die nördlichen 40 %. Der südliche, größere Teil liegt im Munizip Abelardo Luz (Santa Catarina). Gemäß der Datenbank der indigenen Territorien des Instituto Socioambiental leben hier 755 Menschen vom Volk der Kaingang (Stand: 2014).[6]
Terra indígena | Völker | Bewohner | Fläche (km²) | Bewohner pro km² | Kategorie |
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Palmas | Kaingang | 755 | gesamt: 3.800
Anteil Palmas: 1.581 |
0,2 | Terra Indígena |
Nachbarmunizipien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Coronel Domingos Soares | Bituruna | |
Clevelândia | General Carneiro | |
Abelardo Luz (SC) | Água Doce (SC) |
Stadtverwaltung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister: Kosmos Panayotis Nicolaou, PSD (2021–2024)
Vizebürgermeister: Bruno Goldoni, PSD (2021–2024)[7]
Demografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Stadt | Land |
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1900 | 8.503 | ||
1920 | 10.270 | ||
1940 | 23.484 | 10 % | 90 % |
1950 | 17.785 | 19 % | 81 % |
1960 | 19.919 | 31 % | 69 % |
1970 | 25.811 | 39 % | 61 % |
1980 | 30.867 | 54 % | 46 % |
1991 | 35.262 | 71 % | 29 % |
2000 | 34.819 | 90 % | 10 % |
2010 | 42.888 | 93 % | 7 % |
2021 | 52.503 |
Quelle: IBGE, bis 2010: Volkszählungen[8] und für 2021: Schätzung[3]
Ethnische Zusammensetzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bevölkerung ist ethnisch stark gemischt, wobei die Herkunft von Ureinwohnern, Schwarzen, Portugiesen, Deutschen, Italienern und Japanern geprägt ist.[1]
Gruppe* | 1991 | 2000 | 2010 | wer sich als … |
---|---|---|---|---|
Weiße | 65,3 % | 74,1 % | 55,7 % | weiß bezeichnet |
Schwarze | 3,0 % | 3,8 % | 3,8 % | schwarz bezeichnet |
Gelbe | 0,1 % | 0,4 % | 0,8 % | von fernöstlicher Herkunft wie japanisch, chinesisch, koreanisch etc. bezeichnet |
Braune | 30,1 % | 18,4 % | 38,0 % | braun oder als Mischung aus mehreren Gruppen bezeichnet |
Indigene | 1,5 % | 1,7 % | 1,7 % | Ureinwohner oder Indio bezeichnet |
ohne Angabe | 0,0 % | 1,6 % | 0,0 % | |
Gesamt | 100,0 % | 100,0 % | 100,0 % | |
*) Das IBGE verwendet für Volkszählungen ausschließlich diese fünf Gruppen. Es verzichtet bewusst auf Erläuterungen. Die Zugehörigkeit wird vom Einwohner selbst festgelegt.[9] |
Quelle: IBGE (Stand: 1991, 2000 und 2010)[10]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Stadtpräfektur, Prefeitura Municipal (brasilianisches Portugiesisch)
- Atlas do Desenvolvimento Humano no Brasil: Palmas (sozialstatistische Angaben, brasilianisches Portugiesisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d História Palmas PR. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 24. März 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ Reinhard Maack, Marcos Augusto Enrietti: Mapa Geolôgico do Estado do Paraná. JOINT RESEARCH CENTRE der Europäischen Kommission / European Soil Data Centre (ESDAC), 1953, abgerufen am 11. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ a b c Panorama Palmas. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 25. März 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ Google Maps Koordinaten einfach und schnell finden. mapccordinates.net (Service der Vivid Planet Software GmbH Internet Agentur und Webdesign Salzburg), abgerufen am 25. März 2022.
- ↑ Klima Palmas: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm. In: climate-data.org. de.climate-data.org, abgerufen am 26. März 2022.
- ↑ A maior base de dados sobre Terras Indígenas no Brasil. Instituto Socioambiental (ISA), São Paulo, abgerufen am 26. März 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ Prefeito e vereadores de Palmas tomam posse; veja lista de eleitos. In: g1. Globo, 1. Januar 2021, abgerufen am 26. März 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr. 17). 2011, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN 0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S. 234 (brasilianisches Portugiesisch, ibge.gov.br [PDF; 122,3 MB; abgerufen am 1. Januar 2022]).
- ↑ Manual do Recenseador. (PDF; 7,0 MB) Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística - IBGE, 2009, S. 152, abgerufen am 13. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch, Anweisung an den Zähler: "Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen ... Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.").
- ↑ IBGE: Sistema IBGE de Recuperação Automática – SIDRA: Tabela 2093. Abgerufen am 22. April 2021 (brasilianisches Portugiesisch, "Download" anklicken (ca. 116.000 Werte) oder: Datenbankabfrage, Suchbegriffe Palmas und Cor ou raça).