Patrick J. Deneen

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Patrick John Deneen (* 21. Juli 1964 in Hartford, Connecticut) ist ein US-amerikanischer Politikwissenschaftler und Hochschullehrer an der katholischen University of Notre Dame.[1] Seine Themen sind die Kritik des Liberalismus und die Krise der amerikanischen Demokratie.

Deneen studierte an der Rutgers University und erwarb einen B.A. in Anglistik (1986) und einen Ph.D. in Politikwissenschaft (1995). Dann lehrte er an der Princeton University (1997–2005) als Assistant Professor, an der Georgetown University (2005–2012) wurde er Gründungsdirektor des Tocqueville Forum on the Roots of American Democracy.[2] Dann wurde er 2012 an die Notre Dame berufen. Seine Dissertation The Odyssey of Political Theory erhielt 1995 von der American Political Science Association den Leo Strauss Award for Best Dissertation in Political Philosophy.

Seinen Bestseller von 2018 Why Liberalism Failed empfahl Präsident Obama, weil viele Defizite der Liberalen angesprochen seien, die sie zu ihrem Schaden ignorierten.

Er tritt für einen katholischen Kommunitarismus ein und beruft sich auf Denker wie Alexis de Tocqueville und Wendell Berry. Auch sein Doktorvater Wilson Carey McWilliams gehört dazu.[3]

Deneen beklagt den wachsenden Rückzug der Wohlhabenden in sichere Enklaven. Der Glaube an sichere Gewissheiten sei geschwunden, das letzte Zeugnis gebe die Gender-Bewegung. Notwendig sei ein neues Verständnis von Freiheit, das Freisein von Trieben und Selbstbeschränkung bedeuten müsse. Zu begründen sei das im Naturrecht des Thomas von Aquin. Autorität sei wieder zu akzeptieren, der Glaube an historischen Fortschritt verfehlt. Sein Idol ist Tocqueville, der der Demokratie ein traditionelles sittliches Verständnis zugrunde gelegt habe.[4] Sein Buch Regime Change (2023) plädiert für eine antiliberale Politik nach moralischen Standards „von der Kanzel“ herab. Dabei distanziert er sich von Trump, fürchtet aber für die Zukunft noch Schlimmeres, weil den führenden Eliten verantwortungslos seien.[5]

Deneen war 2019 ein Redner auf der National Conservatism Conference in Washington, D.C. Er berief sich für den Nationalismus auf progressive Denker wie Woodrow Wilson, Theodore Roosevelt und Herbert Croly und verlangte eine Nation mit vielen ungestörten lokalen Initiativen. Im September 2019 hielt er eine Vorlesung The Crisis of Democracy im tschechischen Senat für das demokratiekritische Institut H21.[6] Im November 2019 besuchte er bei einem Kongress Viktor Orbán in Budapest. Im November 2020 trat er der christdemokratischen American Solidarity Party als Ratgeber bei.

Zu den Anhängern seines Aristopopulismus gehört der 2019 zum Katholizismus übergetretene republikanische Kandidat für das Vizepräsidentenamt J. D. Vance.[7]

Einzelnachweise

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  1. Web // University of Notre Dame: Patrick J. Deneen // Department of Political Science // University of Notre Dame. Abgerufen am 21. November 2022 (englisch).
  2. The Tocqueville Forum at Georgetown University Features Karski Biographer. Abgerufen am 21. November 2022 (englisch).
  3. Patrick J. Deneen: My Teacher, My Friend. In: Front Porch Republic. 11. Juni 2011, abgerufen am 21. November 2022 (amerikanisches Englisch).
  4. Karl-Heinz Ott: Verfluchte Neuzeit. Eine Geschichte des reaktionären Denkens. [München] 2022, ISBN 978-3-446-27346-7, S. 60–70.
  5. Marc Neumann: «Wenn Sie Donald Trump nicht mögen, dann warten Sie erst einmal, was danach kommt». In: Neue Zürcher Zeitung. 14. Dezember 2023, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 4. November 2024]).
  6. Institut H21: Volby a svobodná společnost. Abgerufen am 21. November 2022.
  7. Peter Neumann: Patrick J. Deneen: Populismus von oben. In: Die Zeit. 3. November 2024, ISSN 0044-2070, S. 54 (zeit.de [abgerufen am 3. November 2024]).