Pauline Grabosch

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Pauline Grabosch
Pauline Grabosch, Bronzemedaille im Zeitfahren bei der EM 2024
Pauline Grabosch, Bronzemedaille
im Zeitfahren bei der EM 2024
Zur Person
Vollständiger Name Pauline Sophie Grabosch
Geburtsdatum 14. Januar 1998 (26 Jahre)
Nation Deutschland Deutschland
Disziplin Bahnradsport
Verein(e) / Renngemeinschaft(en)
2009–2015
2016
RSV Osterweddingen
RSC Turbine Erfurt
Internationale Team(s)
2017–2019
2020–2022
Team Erdgas.2012
Team TheedProjekt-Cycling
Wichtigste Erfolge
Bahn-Weltmeisterschaften
2018, 2020, 2021, 2022, 2023 Regenbogentrikot Teamsprint
Bahn-Europameisterschaften
2020, 2022, 2023, 2024 Europameister-Trikot –Teamsprint
Letzte Aktualisierung: 15. Februar 2024
Pauline Grabosch (r.) und Kristina Vogel bei der Bahn-DM 2016 in Cottbus: Start zum Teamsprint
Grabosch im 500-Meter-Zeitfahren bei der WM 2020 in Berlin
Weltmeisterinnen im Teamsprint 2020: Emma Hinze (l.), Pauline Grabosch (M.) und Lea Sophie Friedrich

Pauline Sophie Grabosch (* 14. Januar 1998 in Magdeburg) ist eine deutsche Bahnradsportlerin. Sie ist fünfmalige Weltmeisterin im Teamsprint (Stand 2023).

Sportliche Laufbahn

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Pauline Grabosch stammt aus einer Sportlerfamilie, ihr Vater war Kanute, die Mutter Leichtathletin. Sie selbst betrieb auch Leichtathletik und brach im Sprint einige Landesrekorde ihrer Altersklasse. Wegen Knieproblemen wechselte sie im Alter von zwölf Jahren zum Radsportverein Osterweddingen. Ihr damaliger Trainer Andreas Kindler, der sie bis September 2014 trainierte, erkannte schon frühzeitig ihr außergewöhnliches Talent.[1] Ihr Hobby ist das Erlernen von Fremdsprachen wie Englisch, Französisch und Chinesisch. Im September 2014 wechselte sie zum Heinrich-Heine-Gymnasium nach Kaiserslautern, einer Eliteschule des Sports, wo sie gemeinsam mit Miriam Welte und Emma Hinze von Trainer Frank Ziegler betreut wird,[1] ab 2016 trainierte sie bei Tim Zühlke in Erfurt. Nach dem Weggang von Tim Zühlke werden sie und die Erfurter Trainingsgruppe von Anner Miedema trainiert.[2] Nachdem Zühlke als Trainer zum BDR zurückgekehrt war, verließ Pauline Grabosch die Trainingsgruppe von Miedema und trainierte seitdem wieder unter Zühlke.[3]

Nachdem Pauline Grabosch 2013 ihren ersten deutschen Meistertitel im 500-Meter-Zeitfahren gewonnen hatte, wurde sie 2014 in Cottbus deutsche Jugendmeisterin in dieser Disziplin sowie im Sprint. Bei einem Sichtungsrennen des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) im Oktober 2014 in der Oderlandhalle in Frankfurt/Oder stellte sie bei der Sprintqualifikation mit 11,76 Sekunden eine neue deutsche Rekordzeit in der Altersklasse U17 auf, ein Rekord, der bis zu diesem Zeitpunkt seit acht Jahren von Olympiasiegerin Kristina Vogel gehalten wurde.[1]

Bei den Bahnradsport-Europameisterschaften der Junioren/U23 2015 in Athen errang Grabosch gemeinsam mit Emma Hinze die Goldmedaille im Teamsprint der Juniorinnen, in Sprint und Zeitfahren wurde sie hinter Hinze jeweils Vize-Europameisterin. Bei den Junioren-Bahnweltmeisterschaften wenige Wochen später holte sie in Teamsprint und Zeitfahren zweimal Gold, im Zeitfahren über 500 Meter mit der neuen Weltrekordzeit von 34,657 Sekunden.

Im April 2016 fuhr Pauline Grabosch bei einem Sichtungsrennen des Bundes Deutscher Radfahrer in der Frankfurter Oderlandhalle mit 34,392 Sekunden über 500 Meter Weltrekordzeit und unterbot damit ihren eigenen Rekord aus dem Jahre 2015. Da aber kein Kommissär des Weltradsportverbandes UCI anwesend war, wurde dieser Rekord nicht offiziell anerkannt.[4] Wenige Wochen später stellte Grabosch beim Grand Prix Alexander Lesnikov in Moskau einen neuen Juniorinnen-Weltrekord über 200 Meter (fliegender Start) auf. Damit verbesserte sie die vorherige Bestmarke der Britin Rebecca James aus dem Jahr 2009 auf derselben Bahn, dem Velodrom von Krylatskoje, um zwei Zehntelsekunden auf 10,870 Sekunden.[5]

Im Juli 2016 wurde Grabosch erneut zweifache Junioren-Weltmeisterin, dieses Mal im Sprint, sowie im Zeitfahren, wo sie auch dieses Mal den Juniorinnen-Weltrekord (34,023 s) verbesserte. Gemeinsam mit Kristina Vogel wurde sie im Teamsprint erstmals Deutsche Meisterin der Elite und errang zudem vier Junioren-Titel. Im Herbst des Jahres startete sie erstmals bei einem internationalen Elite-Wettstreit: Beim Lauf des Weltcups in Apeldoorn gewann sie das Zeitfahren und belegte im Sprint Platz fünf.

Im Jahr darauf wurde Pauline Grabosch U23-Europameisterin im 500-Meter-Zeitfahren und Vize-Europameisterin im Sprint. Bei den Bahneuropameisterschaften in Berlin errang sie je eine Silbermedaille im Zeitfahren sowie mit Kristina Vogel im Teamsprint. Gemeinsam belegten Vogel und Grabosch beim Lauf des Weltcups in Pruszków Rang eins. Beim fünften Lauf des Weltcups in Minsk errang sie zwei erste Plätze: im Sprint sowie mit Emma Hinze im Teamsprint.

Bei den Bahnradsport-Weltmeisterschaften 2018 in Apeldoorn errang Grabosch gemeinsam mit Vogel und Miriam Welte Gold im Teamsprint sowie Bronze im Sprint, somit ihre ersten WM-Medaillen in der Elite. Bei den Weltmeisterschaften in Berlin wurde sie 2020 gemeinsam mit Lea Sophie Friedrich und Emma Hinze Weltmeisterin im Teamsprint, nachdem sie zuvor beim Bahnrad-Weltcup 2019/20 eine weitere Goldmedaille gewonnen hatte.

2021 wurde Grabosch als Ersatzfahrerin für die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio nominiert, kam aber nicht zum Einsatz.[6] Im selben Jahr wurde sie erneut Weltmeisterin im Teamsprint (mit Lea Sophie Friedrich und Emma Hinze). Im Jahr darauf wurde sie im Teamsprint (mit Hinze und Friedrich) Weltmeisterin sowie Europameisterin. Diese beiden Erfolge konnte sie 2023 und 2024 wiederholen. 2023 errang sie zudem die Silbermedaille im Sprint sowie 2024 Bronze im Zeitfahren.

2013 wurde Pauline Grabosch als bester Nachwuchssportlerin des Börde-Kreises geehrt.[7] 2015 wurde sie gemeinsam mit Emma Hinze bei der Wahl zum Juniorsportler des Jahres als beste Mannschaft geehrt, eine Auszeichnung der Stiftung Deutsche Sporthilfe.[8] Im Januar 2016 wurden Grabosch und Hinze als „Eliteschüler des Sports“ 2015 ausgezeichnet.[9]

Im Oktober 2016 wurde Grabosch als „Juniorsportlerin des Jahres“ geehrt,[10] im Dezember desselben Jahres folgte die Auszeichnung als Junioren-Radsportlerin des Jahres.[11] Im Januar 2017 wurde sie als Erfurter Nachwuchssportlerin des Jahres 2016 geehrt.[12]

Im März 2024 wurde Pauline Grabosch mit der höchsten deutschen Sportauszeichnung, dem Silbernen Lorbeerblatt, geehrt.[13]

Beim Finale des DFL-Supercups 2017 zwischen Borussia Dortmund und Bayern München am 5. August in Dortmund präsentierte Pauline Grabosch gemeinsam mit dem Paralympics-Sieger Niko Kappel und der deutschen Kunstturnmeisterin Elisabeth Seitz Meisterschale, Supercup und DFB-Pokal. Unter dem Motto Spitzensport verbindet wollten so die Stiftung der Deutschen Fußball Liga (DFL) und Stiftung Deutsche Sporthilfe auf die gemeinsame Unterstützung von Talenten aufmerksam machen.[14]

Der ADFC Magdeburg bietet Lastenräder zur Anmietung an. Eines dieser Räder ist nach Grabosch benannt und trägt den Namen Pauline.[15]

Im Spielfilm Madison (2020) von Kim Strobl hatte sie einen Cameo-Auftritt.[16][17]

Pauline Grabosch ist Sportsoldatin im Rang einer Hauptgefreiten zunächst und später Stabsunteroffizierin und Angehörige der Sportfördergruppe der Bundeswehr Frankfurt (Oder) in Brandenburg.[18][19]

Bis 2023 war Grabosch mit dem australischen Sprinter Matthew Richardson liiert.[20]

  • Deutsche Jugend-Meisterin – Sprint, 500-Meter-Zeitfahren
2015
2016
2017
2018
2019
2020
2021
2022
2023
2024
Commons: Pauline Grabosch – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b c Bahnradtalent Pauline Grabosch fährt auf Kristina Vogels Spuren – Trainingsgruppe mit Miriam Welte. rad-net, 28. Oktober 2014, abgerufen am 23. März 2019.
  2. Volker Brix: Vom Praktikanten zum Cheftrainer. In: Thüringer Allgemeine. 22. Dezember 2017, abgerufen am 12. Februar 2018.
  3. Axel Lukacsek: Bahnrad-Weltmeisterin Pauline Grabosch fiebert der U-23-EM entgegen. Thüringer Allgemeine, 19. September 2020, abgerufen am 10. Oktober 2020.
  4. Bahn-Sichtung: Grabosch fährt inoffiziellen Weltrekord – Flicke überzeugt in der Verfolgung. In: rad-net.de. 25. April 2016, abgerufen am 25. April 2016.
  5. Grabosch fährt U19-Weltrekord über die 200 Meter fliegend – Radsport bei rad-net.de. In: rad-net.de. 25. März 2013, abgerufen am 28. Mai 2016.
  6. DOSB nominiert Bahnradsportler für Tokio. In: classic.rad-net.de. 15. Juni 2021, abgerufen am 17. Juni 2021.
  7. Jürgen Haase: Sportlerin des Jahres – Pauline Grabosch. In: Jürgen Haase – Freier Journalist. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 19. Juli 2015.
  8. Triathletin Laura Lindemann ist „Juniorsportler des Jahres“ 2015. In: presseportal.de. Abgerufen am 22. November 2015.
  9. Eliteschüler des Sports 2015 ausgezeichnet. In: Deutscher Olympischer Sportbund. 18. Januar 2016, abgerufen am 18. Januar 2016.
  10. Berthold Mertes: Auszeichnung – „Ihr habt uns berührt, begeistert, inspiriert“. In: general-anzeiger-bonn.de. 7. Oktober 2016, abgerufen am 8. Oktober 2016.
  11. Martin, Vogel und Grabosch sind die Radsportler des Jahres. In: bdr-medienservice.de. 30. November 2016, abgerufen am 30. November 2016.
  12. Das Fernziel heißt Tokio 2020. Thüringer Allgemeine, 30. Januar 2017, abgerufen am 30. Januar 2017.
  13. BDR-Asse erhielten Silbernes Lorbeerblatt. In: bdr-medienservice.de. 8. März 2024, abgerufen am 8. März 2024.
  14. Seitz, Grabosch und Kappel präsentieren Trophäen beim Supercup. In: zeit.de. 2. August 2017, abgerufen am 5. August 2017.
  15. In Magdeburg mit's Lastenrad nach Stadt. In: volksstimme.de. 20. September 2019, abgerufen am 13. Oktober 2019.
  16. Madison. In: Österreichischen Filminstitut. Abgerufen am 28. Mai 2021.
  17. Madison. In: kimstrobl.com. Abgerufen am 28. Mai 2021.
  18. Olympianominierung der bundeswehrangehörigen Spitzensportlerinnen und Spitzensportler für die XXXII. Olympischen Sommerspiele in Tokio 2021. In: sportpresseportal.de. 7. Juli 2021, abgerufen am 16. August 2022.
  19. Olympische Spiele in Paris. Bundeswehr, abgerufen am 9. November 2024.
  20. Jubel mit dem neuen Freund – Weltmeisterin Pauline Grabosch liebt einen Sprinter. In: lr-online.de. 21. November 2022, abgerufen am 22. November 2023.