Pelluzide Randdegeneration
Klassifikation nach ICD-10 | |
---|---|
H18.7 | Sonstige Hornhautdeformitäten |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Die pelluzide Randdegeneration (von lateinisch pellucidum und degeneratio „Entartung“, in Biologie und Medizin „Verfall“ von Zellen, Gewebe oder Organen) ist ein Dickeverlust untergeordneter peripherer (am Rande befindlicher) Hornhautteile, der sich meist durch eine Abnahme der Sehkraft bei Astigmatismus inversus äußert.[1][2]
Synonyme sind: Pellucide marginale Hornhautdegeneration; PMD; englisch Pellucid marginal degeneration; PMCD
Die Bezeichnung wurde im Jahre 1957 durch den Augenarzt V. Schlaeppi geprägt.[3]
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Häufigkeit und Ursache sind nicht bekannt.[1]
Klinische Erscheinungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Klinische Kriterien sind:[1][2]
- Manifestation im Alter von 20 bis 40 Jahren
- Ausdünnung (Dickeverlust) am Rande liegender Hornhautteile
- Abnahme der Sehkraft mit Astigmatismus inversus
Differentialdiagnose
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hauptsächlich ist der Keratokonus abzugrenzen mit wesentlichen Unterschieden auch in der Behandlung.
Therapie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Über eine optimale Behandlung ist man sich bis heute nicht einig, da diese Erkrankung nur sehr selten auftritt. Mit einer Brille gelingt es meist nicht, den Brechungsfehler auszugleichen. Eine optische Rehabilitation ist oftmals nur mit speziellen quadrantenspezifischen Kontaktlinsen möglich.
Es gibt aber die Möglichkeit mithilfe einer Operation ein Transplantat einzubringen, die Entfernung (Resektion) des ausgedünnten Bereichs oder einer mondförmigen peripheren Hornhautverpflanzung.[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- M. Moshirfar, J. N. Edmonds, N. L. Behunin, S. M. Christiansen: Current options in the management of pellucid marginal degeneration. In: Journal of refractive surgery. Band 30, Nummer 7, Juli 2014, S. 474–485, doi:10.3928/1081597X-20140429-02, PMID 24816208 (Review).
- W. B. Lee, H. S. O’Halloran, H. E. Grossniklaus: Pellucid marginal degeneration and bilateral corneal perforation: case report and review of the literature. In: Eye & contact lens. Band 34, Nummer 4, Juli 2008, S. 229–233, doi:10.1097/ICL.0b013e318164771b, PMID 18787431, PMC 2988229 (freier Volltext).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c emedicine
- ↑ a b eyewiki.aao.org
- ↑ V. Schlaeppi: La dystrophie marginale inférieure pellucide de la cornée. In: Bibliotheca ophthalmologica: supplementa ad ophthalmologica. Bd. 12, Nr. 47, 1957, S. 672–677, PMID 13382796.
- ↑ A. A. Al-Torbak: Deep anterior lamellar keratoplasty for pellucid marginal degeneration. In: Saudi journal of ophthalmology : official journal of the Saudi Ophthalmological Society. Band 27, Nummer 1, Januar 2013, S. 11–14, doi:10.1016/j.sjopt.2012.04.001, PMID 23964180, PMC 3729379 (freier Volltext).