Pfennigbrücke (Celle)
Die Pfennigbrücke in Celle ist eine vielfrequentierte Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Aller. Sie gilt als „[...] Ein- und Ausgang zur Innenstadt“ und verbindet die Ortsteile Blumlage/Altstadt an der Häuserzeile Fritzenwiese mit dem Ortsteil Hehlentor.[1] Die Brücke ist Zielpunkt des seit 1966 von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft veranstalteten Aller-Winterfackelschwimmens.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Pfennigbrücke wurde zur Zeit des Deutschen Kaiserreichs erstmals im Jahr 1900 errichtet als privat betriebene Holzbrücke über die Aller. Passanten mussten anfangs einen Pfennig Brückenzoll entrichten, später den doppelten Betrag, wie sich auch der Schriftsteller Hans Fallada erinnerte.[3]
Mehrmals wurde die Pfennigbrücke durch Hochwasser zerstört, bis sie 1923 – kurz vor dem Höhepunkt der Deutschen Hyperinflation während der Weimarer Republik – ganz abgebrochen wurde. Erst 1925 wurde sie, wiederum als private Investition, neu errichtet.[3]
Zur Zeit des Nationalsozialismus und während des Zweiten Weltkriegs wurde die Pfennigbrücke Eigentum der Stadt Celle, die die hölzerne Brücke in den Wirtschaftswunderjahren 1952 durch eine Brücke aus Beton ersetzte.[3]
An den ehemals zu zahlenden Brückenzoll erinnert seit 2014 ein durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „ Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ gefördertes Kunstwerk, das von dem Verein atelier 22 im Rahmen integrativer Stadtteilarbeit gemeinsam mit Jugendlichen angefertigt wurde. Auf der Grundlage einer verpixelten Fotografie vom gegenüberliegenden Ufer wurden die Mauern am Aufgang zur Pfennigbrücke bunt bemalt und mit gemalten Münzen versehen. 2014 wurde das Kunstwerk – nachdem es vor Fertigstellung durch Farbsprüher vandaliert worden war – im Beisein der Ortsbürgermeisterinnen Gudrun Jahnke und Katja Hufschmidt-Bergmann eingeweiht.[1]
In jünger Zeit wurde auf der Brücke eine Beleuchtungsanlage installiert mit Farbwechseln der Lichtinstallation.[4]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rolf-Dieter Diehl: Geschichten und Anekdoten aus dem alten Celle. Bd. 1: Um fünf an der Pfennigbrücke. 1. Auflage, Wartberg-Verlag, Gudensberg 2006, ISBN 3-8313-1648-1 und ISBN 978-3-8313-1648-9
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b N.N.: Kultureller Brückenschlag mit Kunstprojekt – Offizielle Einweihung an Pfennigbrücke ( des vom 11. Januar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , in Peter Fehlhaber (Verantw.): CelleHeute (Online-Zeitung) vom 27. Juni 2014 in der Version vom 11. Januar 2016
- ↑ RWLE Möller: Aller-Winterfackelschwimmen. In; RWLE Möller: Celle-Lexikon. Von Abbensen bis Zwische. Lax, Hildesheim 1987, ISBN 3-7848-4039-6, S. 4
- ↑ a b c RWLE Möller: Pfennigbrücke, in ders.: Celle-Lexikon ..., S. 175f.
- ↑ Dirk-Ulrich Mende (Verantw.): Die Beleuchtung der Pfennigbrücke auf der Seite celle.de (o. D.), zuletzt abgerufen am 11. Januar 2016
Koordinaten: 52° 37′ 37,1″ N, 10° 5′ 12,9″ O