Pierrette Herzberger-Fofana

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Pierrette Herzberger-Fofana (2019)
Herzberger-Fofana zusammen mit Malin Björk und weiteren Abgeordneten bei einer Kundgebung vor dem Europäischen Parlament (2019)

Pierrette Gabrielle Herzberger-Fofana (* 20. März 1949 in Bamako, Mali) ist eine deutsche Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen). Sie war von 2019 bis 2024 Mitglied des Europäischen Parlaments in der Fraktion der Grünen/Freie Europäische Allianz (Grüne/EFA).

Herzberger-Fofana wuchs im Senegal auf. Sie schloss in Paris ein Studium in deutscher Soziolinguistik ab und erlangte an der Universität Trier einen weiteren Studienabschluss.[1] Sie promovierte an der Universität Erlangen-Nürnberg mit einer Dissertation, die Frauenliteratur im frankophonen Subsahara-Afrika thematisierte.[2]

2005 wurde Herzberger-Fofana erstmals in den Stadtrat von Erlangen gewählt. Sie erhielt 2009 den Helene-Weber-Preis. Während ihrer Tätigkeit als Lehrerin am Ohm-Gymnasium Erlangen initiierte sie die Aufnahme der Schule in das Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage.[3] Sie ist Vorstandsmitglied bei DaMigra, dem Dachverband der Migrantinnenorganisationen.[4]

Auf Platz 21 der Europaliste von Bündnis 90/Die Grünen zog Herzberger-Fofana bei der Europawahl in Deutschland 2019 in das Europäische Parlament ein.[5] Für die Fraktion war sie Mitglied im Entwicklungsausschuss, zu dessen stellvertretender Vorsitzenden sie zudem gewählt wurde. Des Weiteren war sie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter.[6] Bei der Wahl zum 10. Europäischen Parlament 2024 verlor Herzberger-Fofana ihr Mandat.[7]

Sie hat drei Kinder.[2][8]

  • Écrivains africains et identités culturelles: entretiens, Stauffenburg, 1989, ISBN 3-923721-92-7.
  • Litterature feminine francophone d'afrique noire, Editions L’Harmattan, 2001, ISBN 978-2738499059.
  • Die Nacht des Baobab. Zur Situation der ausländischen Frau am Beispiel von Afrikanerinnen in Deutschland In: Afro-Look: eine Zeitung von schwarzen Deutschen, Band 8, 1992/93, S. 14–15. (1992 Rede zur Internationaler Frauentag).
  • Berlin 125 Jahre danach: Eine fast vergessene deutsch-afrikanische Geschichte, aa-infohaus, 2010, ISBN 978-3200020122.
Commons: Pierrette Herzberger-Fofana – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Beitrag von Robert Fikes über Pierrette Herzberger-Fofana auf blackpast.org
  2. a b Stanislaus Kossakowski: Zwei Mittelfränkinnen hoffen auf Sprung ins EU-Parlament. In: BR24. Bayerischer Rundfunk, 24. Mai 2019, abgerufen am 28. Mai 2019.
  3. Kick gegen Rassismus. In: nordbayern.de. 22. März 2013, abgerufen am 30. Juni 2020.
  4. DaMigra: Vorstand. Dachverband der Migrantinnenorganisationen, abgerufen am 29. Mai 2019 (deutsch).
  5. Alphabetisches Verzeichnis aller Gewählten - Der Bundeswahlleiter. Abgerufen am 27. Mai 2019.
  6. Home | Pierrette HERZBERGER-FOFANA | Abgeordnete | Europäisches Parlament. Abgerufen am 12. Juli 2019.
  7. Home | Pierrette Herzberger-Fofana | Abgeordnete | Europäisches Parlament. Abgerufen am 20. Juni 2024.
  8. Johann Osel, Wolfgang Wittl, Lisa Schnell, Clara Lipkowski: Nach der Wahl ist vor der Wahl. In: Sueddeutsche Zeitung. 27. Mai 2019, abgerufen am 28. Mai 2019.