Plockhorst
Plockhorst Gemeinde Edemissen
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Koordinaten: | 52° 26′ N, 10° 17′ O | |
Höhe: | ca. 58 m ü. NHN | |
Einwohner: | 776 (11. Mai 2021) | |
Eingemeindung: | 1. März 1974 | |
Postleitzahl: | 31234 | |
Vorwahl: | 05372 | |
Lage von Plockhorst in Niedersachsen
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Der Dorfladen
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Plockhorst (niederdeutsch Plockhost) ist ein Ort in der Gemeinde Edemissen im Landkreis Peine in Niedersachsen.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Plockhorst liegt im südlichen Randgebiet zur Lüneburger Heide.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf „Plochhorst“ wurde 1272 erstmals in einer Urkunde erwähnt. Von 1532 bis 1885 gehörte der Ort zur Gografschaft Edemissen im Amt Meinersen. Danach kam er bis heute zum Landkreis Peine.
1966 bildete Eltze mit den Ortschaften Dedenhausen, Wehnsen, Plockhorst, Eickenrode und Ohof eine Samtgemeinde. Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen kam es am 1. März 1974 zur Bildung der Einheitsgemeinde Edemissen aus den Ortschaften der Samtgemeinde Edemissen und weiteren acht selbstständigen Gemeinden.
Erwähnenswert ist der Ortsbrand im Jahr 1811, bei dem 32 Gebäude zerstört wurden. Beim Wiederaufbau wurden der Ort nicht mehr so eng bebaut. Man baute weiträumiger und es wurden zwei Löschwasserteiche angelegt. Der Bau der Eisenbahn machte das Dorf zum Verkehrsknotenpunkt.
Die Magdeburg-Halberstädter Eisenbahngesellschaft richtete an ihrer 1871 erbauten Strecke Lehrte–Stendal in Plockhorst einen Bahnhof ein. Hier kreuzte später die Reichsbahnstrecke Celle–Braunschweig, die Plockhorst 1921 von Celle erreichte und 1923 nach Braunschweig weitergeführt wurde. Eine Besonderheit stellte der Turmbahnhof dar. Eine Querverbindung Plockhorst–Peine kam 1922 hinzu. Diese wurde aber auch als erste am 1. Juni 1958 stillgelegt. Am 27. Mai 1962 wurde der Personenverkehr nach Braunschweig, am 23. Mai 1971 der Personenverkehr nach Celle eingestellt. 1980 wurde das Bahnhofsgebäude abgerissen. 1988 wurde der Personenhalt an der Strecke Berlin–Lehrte aufgegeben. Der letzte Güterzug auf der Strecke Braunschweig–Uetze fuhr 1991. 1984 wurde die Brücke mit Bahnsteig bis auf einen Gleistrog, 1994 schließlich auch dieser für den Ausbau der Strecke Lehrte–Berlin abgetragen.
Einwohnerentwicklung
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¹ Volkszählungsergebnis
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schon im frühen 16. Jahrhundert hat sich die protestantische Glaubensrichtung gefestigt. Plockhorst ist eine von fünf Kapellengemeinden im Kirchspiel der Martin-Luther-Kirchengemeinde Edemissen. Beim großen Brand von 1811 wurde auch die alte Kapelle ein Raub der Flammen. Im Jahre 1957 erwarb die Kapellengemeinde im Zuge der endgültigen vermögensrechtlichen Auseinandersetzung zwischen Kapellen- und Schulgemeinde das alte Schulhaus von 1910. Ab 1958 diente die alte Schule den Plockhorstern als Kapelle. Im Jahre 1995 weihte Plockhorst das neu errichtete Gemeindehaus mit Kapellenraum – die Johannes-Kapelle – ein.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsrat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortsrat, der die Ortsteile Eickenrode und Plockhorst gemeinsam vertritt, setzt sich aus neun Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.
Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[1]
Ortsbürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsbürgermeister ist Christine Malig (SPD), Stellvertreter Jens Wrede (SPD).
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Braunschweigisch-Lüneburgische Löwe in vertauschten Farben, also Gold auf Blau mit roter Bewehrung in der vorderen Hälfte eines gespaltenen Schildes, der im hinteren goldenen Feld ein grünes Eichenblatt mit zwei Eicheln enthält.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Osten der Gemarkung findet großflächig Kiesabbau statt; teilweise sind die entstandenen Teiche renaturiert.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Plockhorst gibt es eine Grundschule ansässig, die auch Kinder aus den benachbarten Orten Eickenrode und Wehnsen besuchen. Das Schulgebäude wurde neu erbaut und im August 2000 bezogen. Zwei ältere Klassenräume, Ergänzungsbauten aus den Jahren 1980 und 1989 zum alten Schulgebäude von 1958, wurden in den Neubau integriert.
Des Weiteren sind im Zentralort Edemissen eine Realschule und in Peine das Ratsgymnasium und das Gymnasium am Silberkamp sowie Berufsbildende Schulen eingerichtet.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Verein der Heimatgeschichte Edemissen e. V.: Die Gemeinde Edemissen, Sutton 2007, ISBN 978-3-86680-202-5
- Jürgen Dieckhoff: Edemissen – Wohlfühlgemeinde, Gemeinde Edemissen 1999
- Bernd Pabst: Plockhorst, Ortsrat Plockhorst 1984
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Internetpräsenz Gemeinde Edemissen – kurze Darstellung der Ortschaft Plockhorst
- Internetpräsenz Geschichtsatlas – Projekt der Grundschule Plockhorst
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.