Polsingen
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 55′ N, 10° 43′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken | |
Landkreis: | Weißenburg-Gunzenhausen | |
Höhe: | 443 m ü. NHN | |
Fläche: | 33,86 km2 | |
Einwohner: | 1809 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 53 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 91805 | |
Vorwahl: | 09093 | |
Kfz-Kennzeichen: | WUG, GUN | |
Gemeindeschlüssel: | 09 5 77 162 | |
Gemeindegliederung: | 9 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Frankenstraße 38 91805 Polsingen | |
Website: | www.polsingen.de | |
Erster Bürgermeister: | Heinz Meyer (FWG) | |
Lage der Gemeinde Polsingen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen | ||
Polsingen ist eine Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt im Süden des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen, direkt an der Grenze zu Schwaben und damit zum Landkreis Donau-Ries. Die Nachbarstadt ist Wemding, in der weiteren Umgebung befinden sich Oettingen, Treuchtlingen, Nördlingen, Wassertrüdingen und Weißenburg. Durch Polsingen fließt die Rohrach; unweit nördlich befindet sich der Hahnenkammsee. Der Ort liegt am Hahnenkamm und damit in der Nähe des Naturparks Altmühltal. Die Ortsteile Mäuskreut und Kronhof liegen im Nördlinger Ries, dem Überrest eines Einschlagkraters. Das Gebiet ist von Wäldern geprägt, das Gelände ist gebirgig. Erhebungen auf dem Gebiet der Gemeinde sind beispielsweise der Polsinger Berg, der Döckinger Berg, der Stahlberg und Ausläufer des Hungerbergs.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Nachbargemeinden sind:
Westheim | Heidenheim | Treuchtlingen |
Oettingen | Wolferstadt | |
Munningen | Wemding | Wolferstadt |
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt 9 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Außerdem gibt es die Einöde Wiesmühle, die zum Gemeindeteil Ursheim gerechnet wird.
Es gibt auf dem Gemeindegebiet die Gemarkungen Döckingen, Polsingen, Trendel und Ursheim. Die Gemarkung Polsingen hat eine Fläche von 7,287 km². Sie ist in 813 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 8963,49 m² haben.[4] In ihr liegt neben dem namensgebenden Ort der Gemeindeteil Kronhof.[5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zur Gemeindegründung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für den Zeitraum um 1100 bis 1518 sind die Herren von See im Ort nachweisbar. Die erste urkundliche Erwähnung von Polsingen ist auf das Jahr 1298 datiert. 1517 kam Polsingen zum Markgrafen von Brandenburg-Ansbach und gehörte ab 1500 dem Fränkischen Reichskreis an. 1595 wurde die Polsinger Pfarrkirche errichtet. Die politische Gemeinde entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818.
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. April 1971 die Gemeinden Trendel und Ursheim eingegliedert.[6] Am 1. Mai 1978 folgte die Eingemeindung von Döckingen.[7]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1910: [8] 472 Einwohner
- 1933: 519 Einwohner
- 1939: [9] 670 Einwohner
- 1961: 2107 Einwohner[7]
- 1970: 2036 Einwohner[7]
- 1991: 1905 Einwohner
- 1995: 1967 Einwohner
- 2005: 2032 Einwohner
- 2010: 1970 Einwohner
- 2015: 1864 Einwohner
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach den Kommunalwahlen in Bayern 2008 befinden sich im ausschließlich männlichen Gemeinderat 14 Mitglieder der Wählergruppe Bürgerblock Döckingen.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Über silbernem Schildfuß, darin ein durchgehendes rotes Andreaskreuz, gespalten, vorne in Rot ein silberner Rüdenrumpf mit goldenem Kettenhalsband, hinten geviert von Silber und Schwarz.“[10] | |
Wappenbegründung: Das Wappen enthält Bestandteile von Wappen seiner Gemeindeteile und deutet damit auf die Ortsgeschichte hin: Das Andreaskreuz steht für die Grafen von Oettingen, die im Gemeindeteil Trendel regierten, während der Hundekopf auf die Polsinger Herren von See und die schwarz-weiße Vierung auf die ehemalige Regentschaft durch das Markgrafentum Brandenburg-Ansbach hinweist. |
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das ehemalige Wöllwarth’sche Wasserschloss wurde von den Herren von See errichtet. Es hat eine rechteckige Grabenanlage, eine Ummauerung mit Rundtürmen sowie einen dreigeschossigen Hauptbau. Es ging 1517/18 durch Kauf durch Markgraf Casimir von Brandenburg an die Markgrafen von Brandenburg über. 1580 erwarb Hans Sigismund von Wöllwarth das Schloss. Die Herren von Wöllwarth behielten das Schloss bis 1857. Dann wurde es von Wilhelm Löhe aus Neuendettelsau erworben, der es seit 1865 als Anstaltsgebäude nutzte. Heute gehört es der Diakonie Neuendettelsau.[11][12]
Bodendenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch den Ort führt die Staatsstraße 2384, etwa 8 km westlich verläuft die B 466. Polsingen liegt inmitten eines Karrees aus den Autobahnen A 6, A 7, A 8 und A 9, die nächstgelegene Autobahn befindet sich in etwa 40 km Entfernung.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- eine Grundschule in Döckingen
- Kindergärten in Polsingen, Döckingen und Ursheim
Personen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Georg Eisen von Schwarzenberg (1717–1779), Geistlicher und Schriftsteller, setzte sich seit 1769 erfolgreich für die Pockenimpfung ein, Vorkämpfer der Bauernbefreiung in Russland
- Friedrich Hohbach (1809–1877), Künstler
- Ferdinand Wilhelm Weber (1836–1879), Theologe und Judaist, Pfarrer von Polsingen
- Otto Weber (1877–1928), Orientalist
- Christian Weber (1883–1945), NS-Funktionär
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Polsingen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 378 (Digitalisat).
- Karl Gröber, Felix Mader: Bezirksamt Gunzenhausen (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken 6). R. Oldenbourg, München 1937, DNB 366496220, S. 261–264.
- Gottfried Stieber: Polsingen. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC 231049377, S. 630–631 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Polsinger Flurnamen
- Polsingen: Historische Spurensuche – Die Junge Pfalz in Bayern (Haus der Bayerischen Geschichte)
- Polsingen: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
- Literatur von und über Polsingen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Belege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Polsingen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 25. Dezember 2019.
- ↑ Gemeinde Polsingen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 29. November 2021.
- ↑ Gemarkung Polsingen (093650). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 19. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 19. Oktober 2024.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 477.
- ↑ a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 731 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Königreich Bayern – Regierungsbezirk Mittelfranken – Bezirksamt Gunzenhausen. Auf: gemeindeverzeichnis.de
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Gunzenhausen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Polsingen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Wöllwarth`sches Wasserschloss. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 17. November 2015; abgerufen am 13. Oktober 2013.
- ↑ Eintrag zu Wasserschloss Polsingen in der privaten Datenbank Alle Burgen.