Poor Paddy Works on the Railway

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Gleisarbeiter in den USA

Poor Paddy Works on the Railway ist ein irischer und amerikanischer Folksong, der auch als Seemannslied gesungen wird. In dem Stück geht es um einen irischen Arbeiter, der am Aufbau einer Eisenbahnstrecke arbeitet. Das Lied ist unter verschiedenen Titeln bekannt, darunter Pat Works on the Railway, Paddy on the Railway, Paddy Works on the Erie und Fillimiooriay. Es ist mit der Nummer 208 im Roud Folk Song Index eingetragen.[1]

In seinem 1927 erschienenen Buch The American Songbag schreibt der Schriftsteller und Historiker Carl Sandburg, das Lied sei seit den frühen 1850er Jahren in Notenblättern veröffentlicht worden.[2] Die früheste bislang bestätigte Veröffentlichung war jedoch erst im Jahr 1864 in einer Manuskript-Zeitschrift.[3] 1938 wurde das Lied für die Library of Congress erstmals aufgenommen, die Aufnahme wurde 1941 veröffentlicht.[3]

Die Verwendung des Liedes als Shanty ist erstmals 1867 in Seven Years of a Sailor’s Life von George Edward Clark bezeugt. Clark berichtet von den Liedern, die die Fischer beim Lichten des Ankers sangen. Eines davon hieß Paddy on the Railway.[4] In On Board the Rocket bringt Robert Chamblet Adams 1879 Beispiele für Melodien und Texte von Shanties, darunter auch „Paddy, Come Work on the Railway“.[5]

Die Große Hungersnot in Irland führte in der Mitte des 19. Jahrhunderts zur Emigration zahlreicher Iren nach Großbritannien und in die Vereinigten Staaten. Dort fanden viele Arbeit bei dem damals erfolgenden Bau der Eisenbahn. Der Text des Liedes spiegelt die Arbeit wider, die Tausende von irischen Gleisarbeitern in der irischen Diaspora verrichteten.

Das Lied besingt einen mehrjährigen Zeitraum ab 1841. Der Name Paddy oder Pat ist eine Kurz- bzw. Koseform des Vornamens Pádraig (= Patrick), der in Irland besonders verbreitet ist. Er steht in dem Lied allgemein für den Typus des irischen Arbeiters und bezieht sich nicht auf eine bestimmte Person. Das Lied erzählt weniger eine durchgehende Geschichte, sondern reiht vielmehr spezifische und manchmal zufällige Gedanken aneinander, die einen Reim mit der Jahreszahl bilden. Das zeigt beispielsweise die aus jedem Zusammenhang gerissene Erwähnung des irischen Politikers Daniel O’Connell (1775–1847), der keinerlei Bezug zum Eisenbahnbau oder zu Gleisarbeitern hatte.[6]

Der Songtext ist in unterschiedlichen Versionen überliefert, von denen im Folgenden zwei wiedergegeben werden.

Songtext[7]

Chorus:
I’m weary of the railway
Poor Paddy works on the railway.

Verses:
In eighteen hundred and forty one
Me corduroy breeches I put on
Me corduroy breeches I put on
To work upon the railway, the railway

In eighteen hundred and forty-two
I didn’t know what I should do
I didn’t know what I should do
To work upon the railway, the railway

In eighteen hundred and forty-three
I sailed away across the sea
I sailed away across the sea
To work upon the railway, the railway

In eighteen hundred and forty-four
I landed on Columbia’s shore
I landed on Columbia’s shore
To work upon the railway, the railway

In eighteen hundred and forty-five
When Daniel O’Connell he was alive
When Daniel O’Connell he was alive
To work upon the railway, the railway

In eighteen hundred and forty-six
I changed my trade to carrying bricks
I changed my trade to carrying bricks
For working on the railway[8]

In eighteen hundred and forty-seven
Poor Paddy was thinking of going to Heaven
Poor Paddy was thinking of going to Heaven
To work upon the railway, the railway

In eighteen hundred and forty-eight,
I learned to take my whiskey straight
I learned to take my whiskey straight
To work upon the railway, the railway

Sinngemäße Übersetzung

Refrain:
Ich habe genug von der Eisenbahn
Der arme Paddy arbeitet bei der Eisenbahn.

Strophen:
Achtzehnhunderteinundvierzig
Zog ich meine Cordhosen an.
Ich zog meine Cordhosen an,
Um bei der Eisenbahn zu arbeiten, der Eisenbahn.

Achtzehnhundertzweiundvierzig
Wusste ich nicht, was ich tun sollte.
Ich wusste nicht, was ich tun sollte,
Um bei der Eisenbahn zu arbeiten, der Eisenbahn.

Achtzehnhundertdreiundvierzig
Segelte ich weg über das Meer.
Ich segelte weg über das Meer,
Um bei der Eisenbahn zu arbeiten, der Eisenbahn.

Achtzehnhundertvierundvierzig
Landete ich an Columbias Küste.
Ich landete an Columbias Küste,
Um bei der Eisenbahn zu arbeiten, der Eisenbahn.

Achtzehnhundertfünfundvierzig,
Als Daniel O’Connell noch lebte,
Als Daniel O’Connell noch lebte,
Um bei der Eisenbahn zu arbeiten, der Eisenbahn.

Achtzehnhundertsechsundvierzig
Wechselte ich meine Arbeit zum Schleppen von Ziegeln.
Ich wechselte meine Arbeit zum Schleppen von Ziegeln
Für die Arbeit bei der Eisenbahn.

Achtzehnhundertsiebenundvierzig
Dachte der arme Paddy daran, in den Himmel zu gehen.
Der arme Paddy dachte daran, in den Himmel zu gehen,
Um bei der Eisenbahn zu arbeiten, der Eisenbahn

Achtzehnhundertachtundvierzig,
Lernte ich, meinen Whiskey pur zu trinken.
Ich lernte, meinen Whiskey pur zu trinken.
Um bei der Eisenbahn zu arbeiten, der Eisenbahn

Alternativer Songtext[9]

Chorus:
Fil-i-me-oo-ree-eye-ri-ay
Fil-i-me-oo-ree-eye-ri-ay
Fil-i-me-oo-ree-eye-ri-ay
To work upon the railway

Verses:
In eighteen hundred and forty-one
I put me cord’roy breeches on
I put me cord’roy breeches on
To work upon the railway

In eighteen hundred and forty-two
I left the Old World for the new
Bad cess to the luck that brought me through
To work upon the railroad

When we left Ireland to come here
And spend our latter days in cheer
Our bosses, they did drink strong beer
And Pat worked on the railway

Our boss’s name, it was Tom King
He kept a store to rob the men
A Yankee clerk with ink and pen
To cheat Pat on the railroad

It’s "Pat do this" and "Pat do that"
Without a stocking or cravat
And nothing but an old straw hat
While Pat works on the railroad

One Monday morning to our surprise
Just a half an hour before sunrise
The dirty divil went to the skies
And Pat worked on the railroad

And when Pat lays him down to sleep
The wirey bugs around him creep
And divil a bit can poor Pat sleep
While he works on the railroad

In eighteen hundred and forty-three
’Twas then I met Miss Biddy MacGhee
And an illygant wife she’s been to me
While workin' on the railway

In eighteen hundred and forty seven
Sweet Biddy MacGhee, she went to heaven
If she left one child, she left seven[10]
To work upon the railway

In eighteen hundred and forty eight
I learned to take my whiskey straight
’Tis an illygant wife[11] and can’t be bate
For working on the railway

Sinngemäße Übersetzung

Refrain:
Fil-i-me-oo-ree-eye-ri-ay
Fil-i-me-oo-ree-eye-ri-ay
Fil-i-me-oo-ree-eye-ri-ay
Um bei der Eisenbahn zu arbeiten

Strophen:
Achtzehnhunderteinundvierzig
Zog ich meine Cordhosen an
Ich zog meine Cordhosen an
Um bei der Eisenbahn zu arbeiten

Achtzehnhundertzweiundvierzig
Verließ ich die Alte Welt für die Neue
Verflucht sei das Glück, das mich durchbrachte
Um bei der Eisenbahn zu arbeiten

Als wir Irland verließen, um hierher zu kommen
Und unsere letzten Tage in Freude zu verbringen
Unsere Bosse, die tranken starkes Bier
Und Pat arbeitete bei der Eisenbahn

Der Name unseres Bosses war Tom King
Er hatte einen Laden, um die Männer auszurauben
Ein Yankee-Angestellter mit Tinte und Feder
Um Pat bei der Eisenbahn zu betrügen

Es heißt "Pat dies" und "Pat das"
Ohne Strumpf und Krawatte
Und nichts als einen alten Strohhut
Während Pat bei der Eisenbahn arbeitet

Eines Montagmorgens zu unserer Überraschung
Nur eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang
Ging der schmutzige Teufel in die Lüfte
Und Pat arbeitet bei der Eisenbahn

Und wenn Pat sich zum Schlafen hinlegt
Krabbeln die Wanzen um ihn herum
Und der arme Pat kann kein bisschen schlafen
Während er bei der Eisenbahn arbeitet

Achtzehnhundertdreiundvierzig
Damals lernte ich Miss Biddy MacGhee kennen
Und sie war mir eine wunderbare Frau
Während ich bei der Eisenbahn arbeitete

Achtzehnhundertsiebenundvierzig
Die süße Biddy MacGhee, sie ging in den Himmel
Wenn sie ein Kind hinterließ, hinterließ sie sieben
Um bei der Eisenbahn zu arbeiten

Achtzehnhundertachtundvierzig
Lernte ich, meinen Whiskey pur zu trinken
Sie ist eine gute Frau und kann nicht getadelt werden
Für die Arbeit bei der Eisenbahn

Das Lied wird auf unterschiedliche Melodien gesungen. In einigen Versionen ähnelt die Melodie der ersten Zeilen jeder Strophe jener der Lieder Johnny I Hardly Knew Ye und When Johnny Comes Marching Home. Oftmals wird das Lied nach und nach schneller.

Dieses Lied wurde von zahlreichen Musikern und Sängern interpretiert, darunter Ewan MacColl,[12] The Weavers,[13] The Dubliners,[14] The Wolfe Tones,[15] Angelo Kelly & Family,[16] The Pogues,[17] Ferocious Dog[18] und The Tossers.[19]

Die Version der Dubliners, die später von The Pogues übernommen wurde, basiert auf der ersten oben dargestellten Textversion, hat aber in manchen Strophen einen davon abweichenden Text.[20] Außerdem hat sie einen alternativen Refrain, der zusätzlich zu oder anstelle von „I’m weary ...“ gesungen wird, aber in einem viel höheren Tempo:[21]

I was wearing corduroy britches
Digging ditches, pulling switches, dodging hitches
I was workin’ on the railway.

Ich trug Kordhosen
Ich grub Gräben, zog Weichen, wich Stößen aus
Ich habe bei der Eisenbahn gearbeitet.

Für die Verwendung als Shanty überliefert R.C. Adams folgenden Text:[5]

In eighteen hundred and sixty-three,
I came across the stormy sea.
My dungaree breeches I put on

Chorus:
To work upon the railway, the railway,
To work up-on the railway.
Oh, poor Paddy come work on the railway.

Achtzehnhundertdreiundsechzig,
kam ich über das stürmische Meer.
Meine Latzhosen zog ich an,

Refrain:
Um bei der Eisenbahn zu arbeiten, der Eisenbahn,
Um bei der Eisenbahn zu arbeiten.
Oh, armer Paddy, komm und arbeite bei der Eisenbahn.

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. Poor Paddy Works on the Railway Roud. In: Roud Folk Song Index. Vaughan Williams Memorial Library, abgerufen am 24. Dezember 2021 (englisch).
  2. Carl Sandburg: The American Songbag. Harcourt, Brace & Co., New York 1927.
  3. a b Norm Cohen: Long Steel Rail: The Railroad in American Folksong. 2. Auflage. University of Illinois Press, 2000, ISBN 978-0-252-06881-2.
  4. George Edward Clark: Seven Years of a Sailor’s Life,. Adams & Co., 1867, S. 312.
  5. a b Robert Chamblet Adams: On Board the Rocket. D. Lothrop & Co., 1879, S. 321.
  6. Poor Paddy Works on the Railway. In: Irish Music Daily. Abgerufen am 1. Januar 2022 (englisch).
  7. Poor Paddy Works on the Railway – lyrics and chords. In: Irish Music Daily. Abgerufen am 1. Januar 2022 (englisch).
  8. auch umgekehrt verbreitet: I changed my trade from carrying bricks to working on the railway
  9. Paddy Works on the Railway: About the Song. In: Ballad of America. Abgerufen am 24. Dezember 2021 (amerikanisches Englisch).
    John A. Lomax, Alan Lomax: Paddy Works on the Erie. In: American Ballads and Folk Songs. Dover Publications, New York 1994, ISBN 0-486-28276-7, Kap. 1, S. 20 f. (amerikanisches Englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – unveränderter Nachdruck der Originalausgabe von The Macmillan Company, New York, 1934).
  10. auch "eleven"
  11. auch "drink"
  12. Ewan MacColl: Poor Paddy Works on the Railway. In: Youtube. Abgerufen am 1. Januar 2022.
  13. The Weavers: Fi-Li-Mi-Oo-Re-Ay. In: Youtube. Abgerufen am 29. Dezember 2021 (mit eingeblendetem Songtext).
  14. The Dubliners ~ Poor Paddy on the Railway. In: Youtube. Abgerufen am 1. Januar 2022.
  15. The Wolfe Tones – Paddy On The Railway. In: Youtube. Abgerufen am 1. Januar 2022.
  16. Paddy On The Railway – Angelo Kelly & Family. In: Youtube. Abgerufen am 1. Januar 2022.
  17. Poor Paddy – The Pogues, 1985. In: Youtube. Abgerufen am 29. Dezember 2021.
  18. Paddy On't Railway Rowdy Version By Ferocious Dog. In: Youtube. Abgerufen am 29. Dezember 2021.
  19. The Tossers – "Poor Paddy Works on the Railway" – LIVE – Irish Fair of MN. In: Youtube. Abgerufen am 29. Dezember 2021.
  20. The Dubliners – Poor Paddy Works on the Railway Lyrics. In: songlyrics.com. Abgerufen am 30. Dezember 2021 (amerikanisches Englisch).
  21. Dubliners/Pogues add refrain to the song. In: Irish Music Daily. Abgerufen am 24. Dezember 2021 (amerikanisches Englisch).