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Lesenswerte Artikel aus dem Bereich des Portals Brücken ASB Bridge Die ASB Bridge (Abk. für Armour-Swift-Burlington Bridge) ist eine eingleisige Eisenbahnbrücke über den Missouri River zwischen North Kansas City und Kansas City, Missouri. Sie wurde von J. A. L. Waddell entworfen und bis 1911 gemeinsam von der Armour & Company, der Swift & Company und der Chicago, Burlington and Quincy Railroad errichtet. Die Fachwerkbrücke mit Hubbrücke war eine Doppelstockbrücke mit einer vierspurigen Straßenebene im oberen und einer zweigleisigen Eisenbahnebene im unteren Bereich. Sie war die erste Straßenverbindung über den Missouri in Kansas City und führte bis zur Eröffnung der benachbarten Heart of America Bridge 1987 die Missouri Route 9. Die Straßenebene besaß bis 1948 auch zwei Straßenbahngleise einer Interurban, deren Betrieb aber schon 1933 eingestellt wurde. Bis Ende der 1980er Jahre wurde die Straßenebene abgerissen und die ursprünglich zweigleisige Eisenbahnebene im unteren Bereich führt heute nur noch ein Gleis der BNSF Railway, die Betreiber der Brücke ist. Besonderes Merkmal der integrierten Hubbrücke sind Teleskopeinzüge des Ständerwerks, wodurch die Anhebung der Eisenbahnebene ohne Unterbrechung des Straßenverkehrs möglich war. Blair Crossing Bridge Die Blair Crossing Bridge, auch Blair Railroad Bridge, ist eine eingleisige Eisenbahnbrücke über den Missouri zwischen der Stadt Blair in Nebraska und dem Harrison County in Iowa. Sie verläuft parallel zur Straßenbrücke des U.S. Highway 30 und liegt nur einige Kilometer flussaufwärts vom 2016 abgeschalteten Kernkraftwerk Fort Calhoun. Die Brücke geht auf eine der ersten Eisenbahnbrücken über den Fluss aus dem Jahre 1883 zurück, für deren Standort ausgedehnte wasserbauliche Maßnahmen zur Flussregulierung nötig waren. Die Fachwerkbrücke wurde von der Sioux City and Pacific Railroad (SC&P) errichtet, die später Teil des Eisenbahnnetzes der Chicago and North Western Railway (C&NW) wurde. Durch die rasante Entwicklung der Lokomotiven und Frachtmengen Anfang des 20. Jahrhunderts musste die C&NW 1924 den Überbau ersetzen. Die C&NW ging 1995 in der Union Pacific Railroad auf, die die Brücke heute als Teil der Blair Subdivision auf ihrem Ost-West-Korridor nutzt. Botlekbrug Die Botlekbrug ist eine kombinierte Straßen- und Eisenbahnbrücke über die Oude Maas im Hafen Rotterdam in der niederländischen Gemeinde Rotterdam. Für den Schiffsverkehr ist eine doppelte Hubbrücke mit zwei beweglichen Fachwerktragwerken von 92 Meter Spannweite integriert, womit sie zu den weltweit größten Hubbrücken zählt. Die 49 Meter breite Brücke führt vier Fahrstreifen der Autobahn A15, ein Gleis der Havenspoorlijn Rotterdam, einen separaten Weg für Kleinkrafträder und Fahrräder sowie einen Fußweg. In Höhe der Brücke hat die A15 insgesamt acht Fahrstreifen, vier verlaufen durch den benachbarten Botlektunnel. Namensgeber ist die Botlek genannte ehemalige Verbindung zwischen Nieuwe Maas und Brielse Maas, die in den 1950er Jahren Teil des gleichnamigen Hafengebietes wurde und für dessen Entwicklung man bis 1955 die erste Botlekbrug errichtete. Die weitere Westexpansion des Hafens erforderte in den 1970er Jahren den Bau des Botlektunnels für die A15 sowie in den 2000er Jahren den eines parallel verlaufenden zweigleisigen Eisenbahntunnels für die Hafenbahn, die seit 2007 Teil der Betuweroute ist. Die zweite Botlekbrug wurde bis 2015 im Rahmen eines großangelegten Ausbaus der A15 errichtet, um die Kapazität der wichtigen Verkehrsverbindung für den Seehafenhinterlandverkehr zu vergrößern. Brücke Eine Brücke ist ein Ingenieurbauwerk, das Verkehrswege (wie Straßen, Eisenbahnstrecken, Geh- und Radwege, Wasserstraßen, Rollbahnen für Flugzeuge) oder Versorgungseinrichtungen (wie Rohrleitungen, Kabel-Trassen, Transportbänder) auf einer aufgeständerten, abgehängten oder frei schwebenden Konstruktion über Hindernisse oder über die Geländeoberfläche so hinwegführt, dass ein Abstand zwischen der Trasse und der Geländeoberfläche vorhanden ist und somit häufig eine Unterquerungsmöglichkeit durch eine andere Verkehrs- oder Versorgungstrasse ermöglicht wird. Brücken können freitragend zwischen zwei Widerlagern gespannt sein (Einfeldbrücke) oder dazwischen auf mehreren Stützen oder Auflagern ruhen (Mehrfeldbrücke). Sie können aber auch mittels Seilen von Pylonen abgespannt sein. Brücke bei Limyra Die römische Brücke bei Limyra (türkisch Kırk Göz Kemeri) in der heutigen Südwesttürkei ist eine der ältesten Segmentbogenbrücken der Welt. Die 360 m lange Steinbrücke führt in der Nähe der antiken Stadt Limyra in Lykien über den Fluss Alakır Çayı. Ihre 26 Segmentbögen sind heute zum größten Teil verschüttet. Sie haben ein Pfeilverhältnis von 5,3 bis 6,4 zu 1, was dem Bauwerk ein ausgesprochen flaches Profil verleiht und erst im Spätmittelalter (zum Beispiel beim Ponte Vecchio) mit 6,5 zu 1 wieder erreicht wurde. Trotz ihrer herausragenden technikgeschichtlichen Bedeutung ist die Brücke bei Limyra wenig bekannt; die zunehmende Zerstörung des Bauwerks bewog das Deutsche Archäologische Institut (DAI) in den 1970er Jahren zur bislang einzigen Felduntersuchung. Calandbrug Die Calandbrug ist eine Straßenbrücke und ehemalige Eisenbahnbrücke über den Calandkanal im Hafen Rotterdam in der niederländischen Gemeinde Rotterdam. Sie liegt westlich von Rozenburg am Ende des Kanals, der hier in den Brittanniëhaven mündet. Die 1969 fertiggestellte Fachwerkbrücke mit integrierter Hubbrücke verbindet die Hafengebiete Europoort und Botlek und führt zwei Fahrstreifen des Rijksweg 15, einen separaten Weg für Kleinkrafträder und Fahrräder sowie einen Fußweg. Bis 2021 führte sie zudem zwei Gleise der Havenspoorlijn Rotterdam. Da der Brittanniëhaven von Autotransportern mit hohen Aufbauten erreicht werden muss, die bei starken Winden die nur 46 Meter breite Öffnung der Brücke nicht mehr passieren konnten, ließ die Hafenbehörde 1985 einen 1,8 Kilometer langen und 25 Meter hohen teildurchlässigen Windabweiser an der Westseite der Brücke errichten. Zudem wurde zur Entlastung der Brücke bis 2004 der parallel verlaufende Thomassentunnel gebaut, der mit sechs Fahrstreifen der Autobahn A15 den Calandkanal unterquert. Seit Eröffnung des Theemsweg-Trasse Ende 2021 wird der Zugverkehr über eine Hochbahn an der Brücke vorbeigeleitet, wodurch der Schienengüterverkehr der Hafenbahn nicht mehr durch den Schiffsverkehr unterbrochen werden muss. Die Brücke dient weiterhin als Straßenbrücke für den lokalen Verkehr und den Gefahrguttransport. Cincinnati Southern Bridge Die Cincinnati Southern Bridge ist eine zweigleisige Eisenbahnbrücke über den Ohio River zwischen Cincinnati in Ohio und Ludlow in Kentucky. Sie geht auf eine der ersten Brücken über den Ohio zurück, die bis 1877 als Teil der Cincinnati Southern Railway von der Stadt Cincinnati errichtet wurde. Mit der Zunahme des Eisenbahnverkehrs Anfang des 20. Jahrhunderts kam die eingleisige Fachwerkbrücke aus Schmiedeeisen an ihre Belastungsgrenze. Der Brückenbauingenieur Ralph Modjeski versah die Brücke 1921–1922 mit einem neuen zweigleisigen Überbau, wozu er die bestehenden Brückenpfeiler verstärken und die neue Stahlkonstruktion bei laufendem Betrieb um die alten Fachwerkträger herum errichten ließ. Die alte Drehbrücke über der Schifffahrtsrinne wurde in diesem Zuge durch eine Hubbrücke ersetzt, deren Hubmechanismus heute nicht mehr vorhanden ist. Die Eisenbahnstrecke der Stadt Cincinnati nach Chattanooga in Tennessee ist einschließlich der Brücke seit 1881 verpachtet an die Cincinnati, New Orleans and Texas Pacific Railway, Tochtergesellschaft und Teil einer wichtigen Nord-Süd-Verbindung der Norfolk Southern Railway. CN Prince George Bridge Die Prince George Bridge der Canadian National Railway (CN) ist eine eingleisige Eisenbahnbrücke über den Fraser River am Ostrand des Stadtzentrums von Prince George, British Columbia. Die Fachwerkbrücke liegt kurz unterhalb der Mündung des Nechako River in den Fraser River und wurde 1913 bis 1915 von der Grand Trunk Pacific Railway als Teil der transkontinentalen Eisenbahnverbindung zwischen Moncton und Prince Rupert errichtet, die seit 1923 Teil der CN ist. In die Brücke ist auf der Ostseite eine seltene Bauform einer Hubbrücke integriert, die von Joseph Baermann Strauss entworfen wurde und seit 1954 in der geschlossenen Position fixiert ist. Bis zum Bau der benachbarten Yellowhead Bridge 1987 diente die Eisenbahnbrücke auch dem Straßenverkehr und führte je einen Fahrstreifen an den Außenseiten. Cumberland Valley Railroad Bridge Die Cumberland Valley Railroad Bridge ist eine ehemalige Eisenbahnbrücke über den Susquehanna River zwischen Harrisburg und Lemoyne im Bundesstaat Pennsylvania der USA. An der Stelle der heutigen Stahlbeton-Bogenbrücke gab es seit 1839 mehrere Vorgängerbrücken der Cumberland Valley Railroad, die seit 1859 unter der Kontrolle der Pennsylvania Railroad stand und 1919 in diesem Eisenbahnunternehmen aufging. Die Bogenbrücke ersetzte 1916 eine eingleisige Fachwerkbrücke aus Schmiedeeisen, wobei die vorhandene Brücke bei laufendem Betrieb ab 1914 schrittweise in die Stahlbetonkonstruktion umgebaut wurde. Die Eisenbahnbrücken über den Susquehanna in der Umgebung von Harrisburg gingen 1976 an Conrail, die die Cumberland Valley Railroad Bridge zugunsten der benachbarten Philadelphia and Reading Railroad Bridge aufgab. In den 1990er-Jahren erhielt der Capital Area Transit der Stadt Harrisburg die Brücke, eine geplante Nutzung für den öffentlichen Personennahverkehr wurde aber bisher nicht realisiert. Freundschaftsbrücke (Deutschland–Frankreich) Die Freundschaftsbrücke (französisch Pont de l'amitié) überquert südlich von Saarbrücken die Saar und verbindet die heutzutage saarländische Gemeinde Kleinblittersdorf mit dem lothringischen Grosbliederstroff. Die Idee zu einer Brücke zwischen den beiden jahrhundertelang zusammengehörenden Orten entstand bereits in den 1860er-Jahren; realisiert wurde sie erst 1880. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges zerstört, wurde sie 1964 neu errichtet. Ihr heutiger Bau, eine reine Fußgängerbrücke, entstand 1993. Sie besticht weder durch architektonische Kühnheit noch durch rekordverdächtige Ausmaße. Dafür lässt sich an ihrer wechselvollen Geschichte die Entwicklung des deutsch-französischen Verhältnisses ablesen. Teilweise war die Brücke Grenzübergang zwischen Frankreich und Deutschland, dazwischen hatte sie zeitweise immer wieder den Charakter eines innerdeutschen beziehungsweise innerfranzösischen Bauwerks. Fort Madison Toll Bridge Die Fort Madison Toll Bridge, auch Fort Madison Bridge, ist eine Doppelstockbrücke für den Eisenbahn- und Straßenverkehr über den Mississippi River. Sie verbindet Fort Madison im US-Bundesstaat Iowa mit Niota in Illinois und führt auf den oberen Ebenen zwei Fahrstreifen der Illinois State Route 9 sowie auf der unteren Ebene zwei Gleise der BNSF Railway. Die Benutzung ist für Straßenfahrzeuge bis 7,2 Tonnen begrenzt und in Richtung Illinois mautpflichtig, worauf das Wort toll im Namen hinweist (englische Bezeichnung für Maut). Eine erste kombinierte Eisenbahn- und Straßenbrücke entstand hier 1887 durch die Atchison, Topeka and Santa Fe Railway (AT&SF). Die eingleisige Fachwerkbrücke mit Drehbrücke führte damals die Fahrbahnen auf Auslegern an ihren Außenseiten. Mit der Entwicklung immer leistungsstärkerer Dampflokomotiven Anfang des 20. Jahrhunderts kam die Brücke zunehmend an ihre Belastungsgrenze und die AT&SF entschied sich Mitte der 1920er Jahre für einen zweigleisigen Neubau, der bis 1927 als Doppelstockbrücke ausgeführt wurde. Die integrierte Drehbrücke hatte bis zum Bau der neuen El-Ferdan-Brücke 2001 den längsten drehbaren Brückenträger der Welt. Die AT&SF ging 1995 in der BNSF Railway auf, die die seit 1927 nahezu unveränderte Brücke als Teil ihrer transkontinentalen Hauptstrecke zwischen Südkalifornien und Chicago für den Schienengüterverkehr betreibt. Zudem verkehrt der Amtrak-Fernzug Southwest Chief über die Brücke. Hannibal Bridge (1869) Die Hannibal Bridge, auch Kansas City Bridge, war eine eingleisige Eisenbahnbrücke über den Missouri River in Kansas City, Missouri. Die Fachwerkbrücke mit Drehbrücke wurde unter der Leitung von Octave Chanute bis 1869 für die Hannibal and St. Joseph Railroad (H&StJ) errichtet und war die erste Brücke über den Flusslauf des Missouri. Sie trug maßgeblich zur Entwicklung der Metropolregion Kansas City bei, die heute einer der bedeutendsten Eisenbahnknotenpunkte der USA ist. Die Chicago, Burlington and Quincy Railroad (CB&Q) übernahm 1883 die namensgebende Eisenbahngesellschaft und tauschte den ursprünglich aus Holz und Eisen bestehenden Überbau bis 1888 durch eine reine Eisenkonstruktion aus. 1917 wurde die Brücke schließlich durch einen zweigleisigen Neubau aus Stahl ersetzt, der heute noch von der BNSF Railway genutzt wird. Harahan Bridge Die Harahan Bridge ist eine zweigleisige Eisenbahnbrücke über den Mississippi River zwischen West Memphis in Arkansas und Memphis in Tennessee. Die von Ralph Modjeski entworfene Fachwerkbrücke wurde als Gemeinschaftsprojekt der Rock Island Line, der Iron Mountain Railway und der Cotton Belt Route errichtet und 1916 in Betrieb genommen. Die Brücke wird heute von der Union Pacific Railroad betrieben, in der die ursprünglichen Eisenbahngesellschaften aufgegangen sind. Bis zur Eröffnung der benachbarten Memphis–Arkansas Bridge 1949 führte die Harahan Bridge zusätzlich an ihren Außenseiten je eine Fahrbahn für Kraftfahrzeuge, von denen die nördliche seit 2016 nach einer Sanierung für Fußgänger und Radfahrer freigegeben und heute die längste Fußgängerbrücke über den Mississippi ist. Mit der 1888–1892 errichteten Frisco Bridge überqueren drei Brücken den Fluss an dieser Stelle. Huey P. Long Bridge Die Huey P. Long Bridge ist eine kombinierte Eisenbahn- und Straßenbrücke über den Mississippi im Jefferson Parish im Bundesstaat Louisiana der USA. Sie führt sechs Spuren des U.S. Highway 90 sowie zwei Gleise der New Orleans Public Belt Railroad, die Eigner der Brücke ist. Die Stahl-Fachwerkbrücke mit Gerberträger wurde 1926 von Ralph Modjeski entworfen und zwischen 1933 und 1935 errichtet. Sie war die erste Mississippibrücke im Großraum New Orleans und im gesamten Bundesstaat. Benannt ist sie nach dem ehemaligen Gouverneur Louisianas Huebert Pierce Long. Im Rahmen eines großangelegten Infrastrukturprogramms von Louisiana wurde die ursprünglich vierspurige Brücke zwischen 2006 und 2013 auf sechs Spuren erweitert, wobei die Hauptbrücke durch zusätzliche Fachwerke beidseitig verbreitert wurde. Entwurf und Planung erfolgte ab den 1990er Jahren durch Modjeski & Masters, deren Firmengründer schon das ursprüngliche Bauwerk entworfen hatte. 2012 nahm die ASCE die Brücke in die Liste der historischen Meilensteine der Ingenieurbaukunst auf. Das tägliche Verkehrsaufkommen lag 2017 bei durchschnittlich 40.900 Fahrzeugen. Jackknife Bascule Bridge Die Jackknife Bascule Bridge ist eine Eisenbahnbrücke über den Kaministiquia River im Stadtteil Fort William von Thunder Bay in der kanadischen Provinz Ontario. Sie liegt kurz vor der Mündung des Flusses in den Oberen See und verbindet das Festland mit der vorgelagerten Insel Mission Island. Die 1913 von der Canadian Pacific Railway gebaute zweigleisige Strauss-Klappbrücke diente zusammen mit einer weiteren Brücke zum McKellar Island als Zugang zur damals größten Verladeanlage für Kohle am Oberen See und wurde von Joseph Baermann Strauss als Doppelstockbrücke konstruiert. Sie führte bis Ende 2002 auf der oberen Ebene eine zweispurige Straße (106th Street), die Fort William mit Mission Island verband. Die Brücke ist heute nur noch eingleisig und dient nach wie vor als einziger Zugang zu den Bahnanlagen auf den Inseln. Jannowitzbrücke Die Jannowitzbrücke ist eine die Spree überspannende Brücke in Berlin. Der Bau der ersten Jannowitzbrücke erfolgte 1822 mithilfe einer durch den Berliner Baumwollfabrikanten Christian August Jannowitz gegründeten Brückenbau-Aktiengesellschaft. Zwischen 1881 und 1930 stand an dieser Stelle eine Eisenfachwerkbrücke. Die neue Konstruktion wurde am Ende des Zweiten Weltkriegs zerstört. 1954 war die bestehende vierte Jannowitzbrücke fertiggestellt. Die Brücke verbindet die Gebiete Luisenstadt und Stralauer Viertel im Ortsteil Mitte des gleichnamigen Bezirks. Sie befindet sich direkt an der Berliner Stadtbahn und bildet die westliche Grenze des Areals des Investorenprojektes Mediaspree, das sich im Osten bis zur Elsenbrücke erstreckt. Kentucky and Indiana Terminal Bridge Die Kentucky & Indiana Terminal Bridge (kurz K&I Bridge) ist eine zweigleisige Eisenbahnbrücke über den Ohio zwischen Louisville in Kentucky und New Albany in Indiana. Sie geht auf eine der ersten Brücken über den Ohio aus dem Jahre 1886 zurück, die hier von einem Konsortium mehrerer Eisenbahngesellschaften als Konkurrenz zur flussaufwärts folgenden Fourteenth Street Bridge (1870) der Pennsylvania Railroad (PRR) errichtet wurde. Der Standort beider Brücken befindet sich in Höhe der Stromschnellen Falls of the Ohio, die heute größtenteils im Reservoir der Staustufe McAlpine Locks and Dam liegen, wobei die K&I Bridge hinter den Schleusen und die Fourteenth Street Bridge entlang der östlichen Staumauer verläuft. Mit der Zunahme des Eisenbahnverkehrs Anfang des 20. Jahrhunderts wurden beide Brücken durch leistungsfähigere Konstruktionen ersetzt, wobei die K&I Bridge wie ihr Vorgängerbauwerk zusätzliche seitliche Fahrbahnen erhielt, die bis 1979 für den Straßenverkehr genutzt wurden. Die Eisenbahnbrücke war fast 100 Jahre Teil der namensgebenden Kentucky and Indiana Terminal Railroad, die 1982 in der Norfolk Southern Railway aufgegangen ist. Die Class-1-Eisenbahngesellschaft betreibt sie heute für den Güterverkehr zwischen Louisville und St. Louis. Keokuk Municipal Bridge Die Keokuk Municipal Bridge, auch Keokuk & Hamilton Bridge oder Keokuk Rail Bridge, ist eine kombinierte Eisenbahn- und ehemalige Straßenbrücke (Doppelstockbrücke) über den Mississippi River zwischen Keokuk, Iowa, und Hamilton, Illinois. Die von Ralph Modjeski entworfene Fachwerkbrücke ersetzte 1916 eine Eisenbahnbrücke aus dem Jahre 1871 und wurde auf denselben Brückenpfeilern errichtet. Sie führte im oberen Bereich bis zur Eröffnung der benachbarten Keokuk–Hamilton Bridge 1985 den U.S. Highway 136, darunter befindet sich innerhalb der Fachwerkträger ein heute noch genutztes Gleis der Keokuk Junction Railway. Die Brücke quert den Mississippi unmittelbar flussabwärts hinter der Staustufe Lock and Dam No. 19. Auf der Keokuk-Seite ist in Höhe der Schiffsschleuse eine Drehbrücke in die Fachwerkbrücke integriert. Die sich daran anschließende Trestle-Brücke für den Fahrzeugverkehr wurde nach dessen Einstellung als Aussichtsplattform ausgebaut, von der aus sich der Schleusenvorgang beobachten lässt. Kettle Falls Railroad Bridge Die Kettle Falls Railroad Bridge ist eine eingleisige Eisenbahnbrücke über den Columbia River. Sie liegt etwa fünf Kilometer nordwestlich der Ortschaft Kettle Falls im Nordosten des Bundesstaates Washington der USA. Der Columbia ist hier zum über 240 Kilometer langen Franklin Delano Roosevelt Lake aufgestaut, der durch die Errichtung der Grand-Coulee-Talsperre ab 1941 entstand. Da der nördliche Teil des Stausees eine 1902 von der Great Northern Railway (GN) errichtete Brücke über den Columbia bei Marcus überflutete, wurde der Streckenverlauf vom Bureau of Reclamation etwa fünf Kilometer nach Süden zu den Stromschnellen Kettle Falls verlegt, wo schon eine Straßenbrücke bestand, die ebenfalls ersetzt werden musste. An den namensgebenden und ebenfalls überfluteten Stromschnellen entstanden so bis 1941 zwei parallel verlaufende Gerberträger-Fachwerkbrücken für die GN und den U.S. Highway 395. Die GN fusionierte 1970 mit anderen Eisenbahngesellschaften zur Burlington Northern Railroad, die wiederum 1995 in der BNSF Railway aufging. Die Brücke wurde 2004 Teil der Kettle Falls International Railway, einer Tochtergesellschaft von OmniTRAX. Koninginnebrug Die Koninginnebrug (deutsch Königinnenbrücke oder Königin-Brücke) ist eine Straßenbrücke über den Koningshaven, einen künstlichen Seitenarm der Nieuwe Maas, in der niederländischen Stadt Rotterdam. Die 1929 eröffnete Klappbrücke führt fünf Fahrstreifen der Rotterdamer Zubringerstraße S123 sowie beidseitig einen Rad- und Fußweg. Die Koninginnebrug verbindet den Stadtbezirk Feijenoord im Osten mit der Flussinsel Noordereiland im Westen und liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zur stillgelegten Hubbrücke De Hef, die bis 1993 ein Teil des oberirdischen Verlaufs der Bahnstrecke Breda–Rotterdam war. Mit der Expansion des Stadtgebietes von Rotterdam auf das linke Maasufer wurde die ehemalige Flussinsel Feijenoord in den 1870er Jahren als Hafen- und Industriegebiet entwickelt. Dabei entstand der Koningshaven als Durchstich und bildete eine neue parallele Wasserstraße zur Nieuwe Maas. Bis 1878 entstanden erste Straßen- und Eisenbahnbrücken über beide Wasserläufe, wobei man die Brücken über den Koningshaven mit Drehbrücken ausstattete. In den 1920er Jahren wurden diese durch die heutige Hub- beziehungsweise Klappbrücke ersetzt. Beide Brücken sind seit 2000 als Rijksmonument denkmalgeschützt. Liesenbrücken Die Liesenbrücken sind vier parallele Eisenbahnbrücken in Berlin-Gesundbrunnen, zwei nicht mehr für den Bahnverkehr genutzte, bis zu 12 Meter hohe Fachwerkbrücken aus den Jahren 1892 und 1896 und zwei heute noch durch die Berliner S-Bahn genutzte flache Balkenbrücken aus den 1950er Jahren. Sie überspannen einen Kreisverkehr an der Kreuzung der Gartenstraße, Liesenstraße und Scheringstraße. Ursprünglich aus vier einzelnen Fachwerkbrücken bestehend, führte die Eisenbahnüberführung fünf Gleise der Zufahrt zum Stettiner Bahnhof in der damaligen Oranienburger Vorstadt im Norden Berlins. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor die Verbindung über den sowjetischen und französischen Sektor der geteilten Stadt an Bedeutung, was ab 1952 zur stufenweisen Schließung und bis 1962 zum Abriss eines Großteils des stark beschädigten Bahnhofs führte. Nur zwei Gleise für die Nordsüd-S-Bahn sind bis heute über die Liesenbrücken in Betrieb, für die 1956/57 zwei der ebenfalls durch Kriegsschäden gezeichneten Fachwerkbrücken durch Balkenbrücken ersetzt wurden. Durch den Bau der Berliner Mauer 1961 lagen die beiden verbliebenen Fachwerkbrücken im Grenzbereich und überdauerten so die Zeit bis zur Deutschen Wiedervereinigung. Seit 1991 stehen diese unter Denkmalschutz, wobei die zweigleisige Brücke von 1896 mit über 94 Meter Spannweite zu den größten noch erhaltenen Fachwerkbrücken des 19. Jahrhunderts in Deutschland gehört. Metropolis Bridge Die Metropolis Bridge ist eine eingleisige Eisenbahnbrücke über den Ohio zwischen der Stadt Metropolis in Illinois und dem McCracken County in Kentucky. Nach einer mehrjährigen Planungsphase wurde sie zwischen 1915 und 1917 von der Paducah and Illinois Railroad errichtet, einer zu gleichen Teilen von der Nashville, Chattanooga and St. Louis Railway und der Chicago, Burlington and Quincy Railroad gegründeten Bau- und Betreibergesellschaft. Die fast zwei Kilometer lange Stahlbrücke besitzt mit 220 Metern den weltweit längsten einfachen Fachwerkträger einer Eisenbahnbrücke und war ursprünglich für einen zweigleisigen Ausbau konzipiert, der während ihres über 100-jährigen Bestehens aber nie umgesetzt wurde. Die Paducah and Illinois Railroad ist weiterhin Eigner der Brücke, die heute von mehreren Eisenbahngesellschaften aus den USA und Kanada genutzt wird. Perrine Bridge Die Perrine Bridge, offiziell I.B. Perrine Bridge, ist eine Straßenbrücke über den Canyon des Snake River, oberhalb der Stadt Twin Falls im Süden des Bundesstaates Idaho der USA. Sie führt vier Fahrstreifen des U.S. Highway 93, der fünf Kilometer nördlich Anschluss an die Interstate 84 bietet. Betreiber ist das Idaho Transportation Department (IDT), das durchschnittliche Verkehrsaufkommen lag 2016 bei rund 32.000 Fahrzeugen täglich. Eine Straßenbrücke über den bis zu 150 Meter tiefen Canyon wurde hier erstmals 1927 mit der Twin Falls–Jerome Bridge errichtet. Das IDT ersetzte die zweispurige Gerberträger-Fachwerkbrücke zwischen 1973 und 1976 durch die heutige vierspurige Fachwerk-Bogenbrücke. Benannt ist sie nach dem Unternehmer Ira Burton Perrine, der ab 1884 im Canyon eine Farm betrieb und treibende Kraft bei der landwirtschaftlichen Erschließung der Snake River Plain im Magic Valley war. Durch den Bau des Milner Dam am Snake River und einer Vielzahl von Kanälen Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die großflächige Bewässerung der Ebene möglich, was maßgeblich zur Entwicklung der Städte Twin Falls und Jerome beitrug. Ende der 1980er Jahre nutzten erstmals Militärangehörige der Hill Air Force Base die Brücke zum Bungeespringen und Base-Jumping. Da die Brücke bis heute der einzige Ort in den USA ist, von dem ganzjährig Objektsprünge ohne Genehmigung erlaubt sind, entwickelte sich die Perrine Bridge zu einem beliebten Base-Jumping-Spot, jährlich finden etwa 5.000 Absprünge statt. Philadelphia and Reading Railroad Bridge Die Philadelphia and Reading Railroad Bridge ist eine zweigleisige Eisenbahnbrücke über den Susquehanna River zwischen Harrisburg und Lemoyne im Bundesstaat Pennsylvania der USA. Sie wird von der Norfolk Southern Railway betrieben und für den Güterverkehr auf der Strecke zwischen Harrisburg und Hagerstown in Maryland genutzt. Die Philadelphia and Reading Railroad ersetzte 1924 hier eine Fachwerkbrücke der Philadelphia, Harrisburg and Pittsburgh Railroad aus dem Jahre 1891 durch die heutige Beton-Bogenbrücke, wobei die alten Brückenpfeiler umgebaut und in die neue Brücke integriert wurden. Die mehr als einen Kilometer lange Brücke besteht aus 51 Bögen mit einer lichten Weite von circa 20 Metern und erstreckt sich bis ins Stadtgebiet von Harrisburg. Die Eisenbahnbrücken über den Susquehanna in der näheren Umgebung der Stadt gingen 1976 an Conrail und die Philadelphia and Reading Railroad Bridge 1999 schließlich an die Norfolk Southern Railway. Pont Ferroviaire Saint-Laurent Der Pont Ferroviaire Saint-Laurent, auch St. Lawrence Railway Bridge oder Lachine (Rapids) Bridge, ist eine zweigleisige Eisenbahnbrücke über den Sankt-Lorenz-Strom im Süden der Provinz Québec, Kanada. Die Fachwerkbrücke verbindet den südlichen Stadtteil LaSalle von Montreal mit Kahnawake am Südufer des Flusses. Hier quert die Eisenbahnstrecke der Canadian Pacific Railway (CPR) zudem den Sankt-Lorenz-Seeweg mittels zweier Hubbrücken. Parallel zur Eisenbahnbrücke verläuft die Straßenbrücke Pont Honoré-Mercier, die die Route 138 über die Wasserwege führt. Eine erste eingleisige Brücke entstand hier 1885–1887 durch die Atlantic and North West Railway, die zur direkten Verbindung der Eisenbahnnetze der kanadischen Provinz Québec mit den Seeprovinzen geplant war. Eine Verbindung zwischen Montreal und Saint John an der Ostküste in New Brunswick konnte 1889 in Betrieb genommen werden. Mit der Zunahme des Verkehrs und der Gewichte der immer leistungsstärkeren Dampflokomotiven kam die Brücke Anfang des 20. Jahrhunderts an ihre Belastungsgrenze. Die CPR ließ 1910–1913 die Brückenpfeiler verbreitern und ersetzte den Überbau bei laufendem Betrieb durch zwei neue parallel verlaufende eingleisige Fachwerkbrücken aus Stahl. In den 1990er Jahren verkaufte die CPR einen Großteil ihrer Strecken an der Ostküste an regionale Eisenbahngesellschaften, sicherte sich aber durch den Erwerb der Central Maine and Quebec Railway Ende 2019 wieder eine Verbindung vom Hafen von Saint John über die Brücke nach Montreal, die sie für den intermodalen Güterverkehr verwendet. Seit den 2010er Jahren sind aber exo-Nahverkehrszüge von Montreal nach Candiac (exo-4) Hauptnutzer der Brücke. Puente de Alconétar Die Puente de Alconétar (Span. für Brücke von Alconétar), auch bekannt als Puente de Mantible, war eine römische Segmentbogenbrücke in der Provinz Cáceres in der spanischen Region Extremadura. Das antike Bauwerk zählt mit seinen flachgespannten Bögen zu den frühesten Beispielen dieses Brückentyps überhaupt. Aufgrund ihrer Bauart wird angenommen, dass die Brücke im frühen 2. Jahrhundert n. Chr. unter den Kaisern Trajan oder Hadrian errichtet wurde, womöglich unter Anleitung von Apollodor von Damaskus, dem berühmtesten Baumeister seiner Zeit. Die beinahe 300 m lange Alconétar-Brücke trug die Via de la Plata, die bedeutendste Nord-Süd-Verbindung im westlichen Hispanien, über den Tajo, den längsten Fluss auf der iberischen Halbinsel. Zahlreiche neuzeitliche Wiederaufbauversuche durch spanische Ingenieure scheiterten. Die Brückenreste, die im Wesentlichen am rechten Flussufer standen, wurden 1970 vor der Flutung des Alcántara-Stausees in Sicherheit gebracht. Ramspolbrug Die Ramspolbrug (deutsch Ramspolbrücke) ist eine Straßenbrücke in den Niederlanden zwischen dem Mündungsdelta der IJssel und dem Noordoostpolder, einem 1942 im Rahmen des Baus der Zuiderzeewerke trockengelegten Teil des IJsselmeers. Sie verbindet die Stadt Kampen in der Provinz Overijssel mit der Gemeinde Noordoostpolder in der Provinz Flevoland. Dabei überquert sie den schiffbaren Wasserweg zwischen Ketelmeer und Zwarte Meer, der durch einen parallel zum Ufer des Noordoostpolders verlaufenden Wellenbrecher in zwei Fahrrinnen geteilt ist. Der Ramsdiep im Norden dient der Binnenschifffahrt und der Ramsgeul im Süden kleineren Sportbooten. Die 2012 fertiggestellte Balkenbrücke aus Spannbeton führt vier Fahrstreifen der Kraftfahrstraße N50 (Autoweg 50) und zwei Fahrstreifen der Provinzialstraße N765 (Provinciale weg 765) sowie einen Radweg. Über der nördlichen Fahrrinne ist eine Klappbrücke integriert, die jährlich für etwa 1800 große Schiffe geöffnet werden muss. Sie war die weltweit erste Nullenergie-Klappbrücke, was durch Solarstrom aus an den Außenseiten der Brückenträger angebrachten Solarmodulen und Energierückgewinnung beim Schließen erreicht wird. Riparia Bridge Die Riparia Bridge war eine eingleisige Eisenbahnbrücke über den Snake River zwischen dem Whitman County und dem Columbia County im Südosten des Bundesstaates Washington. Die von George S. Morison entworfene Fachwerkbrücke war eine der ersten Stahlbrücken in den USA. Sie wurde bis 1889 von der Oregon Railroad and Navigation Company (OR&N) errichtet, die später in der Union Pacific Railroad aufging. Namensgeber war die am Flussufer gelegene Siedlung Riparia, die sich am Unterlauf des Snake vor einer Serie von Stromschnellen befand und das westliche Ende des ungehindert schiffbaren Abschnittes bildete, auf welchem der Verkehr bis ins etwa 100 Kilometer entfernte Lewiston im Osten möglich war. Durch ihre strategische Lage entwickelte sich Riparia am Ende des 19. Jahrhunderts zu einem wichtigen regionalen Umschlagort zwischen dem Schiffs- und Eisenbahnverkehr. Infolge des Baus einer zusätzlichen Strecke in den Nordteil der Palouse über die Joso Bridge in den 1910er Jahren und des Rückganges der Schifffahrt auf dem Snake verlagerte sich der Verkehr, und die Brücke und die gleichnamige Ortschaft verloren an Bedeutung. Mit dem Bau des Laufwasserkraftwerks Lower Monumental Ende der 1960er Jahre wurde der Abschnitt ab 1969 zum Lake Herbert G. West aufgestaut; die Brücke sowie die aufgegebene Ortschaft wurden abgerissen und später teilweise überflutet. Salmon Bay Bridge Die Salmon Bay Bridge ist eine zweigleisige Eisenbahnbrücke im Nordwesten von Seattle im Bundesstaat Washington der USA. Sie quert den westlichen Teil der namensgebenden Salmon Bay, die Bestandteil des Lake Washington Ship Canal ist. Im Zuge des Baus des Kanals musste 1913 die Strecke der Great Northern Railway (GN) zwischen Seattle und Everett von der Nord- auf die Südseite der Salmon Bay verlegt werden. Die GN entschied sich dabei für einen zweigleisigen Ausbau des Abschnitts und den Bau einer Fachwerkbrücke mit integrierter Klappbrücke am Eingang der Bucht, direkt vor den Schleusenanlagen der Ballard Locks. Die GN fusionierte 1970 mit anderen Eisenbahngesellschaften zur Burlington Northern Railroad, die wiederum 1995 in der BNSF Railway aufging. Die Brücke wird neben dem Schienengüterverkehr der BNSF auch von Schnellbahnzügen der Sounder Commuter Rail genutzt sowie von den Fernreisezügen Empire Builder und Cascades von Amtrak. Sandridge Bridge Die Sandridge Bridge (früher Sandridge Railway Bridge) ist eine 174,4 Meter lange Balkenbrücke über den Yarra River in Melbourne und bereits das dritte Brückenbauwerk an dieser Stelle. Die erste Brücke wurde 1853 als Teil der ersten Passagiereisenbahnstrecke Australiens gebaut und 1859 ersetzt. Die heutige Stahlbrücke wurde 1888 fertiggestellt und diente bis 1987 dem Eisenbahnverkehr. Nach einer grundlegenden Sanierung wurde sie am 12. Mai 2006 zum Beginn der Commonwealth Games 2006 als reine Fußgänger- und Radfahrerbrücke wiedereröffnet. Weltweite Bekanntheit erlangte die Brücke durch die mobile Skulptur The Travellers, die im Zuge der Sanierung an der Brücke installiert wurde, und bei der sich neun überlebensgroße abstrakte Figuren, die Einwanderer symbolisieren, über die Brücke hin und her bewegen. Soo Line High Bridge Die Soo Line High Bridge (auch Arcola High Bridge) ist eine eingleisige Eisenbahnbrücke über den Saint Croix River. Die Flussquerung befindet sich auf einem über 200 Kilometer langen Flussabschnitt, der die Grenze zwischen den Bundesstaaten Wisconsin und Minnesota bildet. Sie liegt etwa zwei Kilometer östlich der kleinen Gemeinde Arcola (Minnesota) und fünf Kilometer westlich der Stadt Somerset (Wisconsin). Die Fachwerk-Bogenbrücke wurde bis 1911 von der Minneapolis, St. Paul and Sault Ste. Marie Railway (Soo Line) errichtet und ersetzte eine Brücke der Wisconsin Central Railway aus dem Jahre 1884. Die Brücke ist nach wie vor Teil einer Eisenbahnverbindung zwischen den Twin-Cities und Chicago, die nach mehreren Fusionen und Übernahmen seit 2001 Bestandteil des Netzes der Canadian National Railway ist. Im Jahr 1977 wurde die 817 Meter lange und bis zu 55 Meter hohe Stahlbrücke durch Aufnahme ins National Register of Historic Places unter Denkmalschutz gestellt. Stoney Creek Bridge Die Stoney Creek Bridge ist eine eingleisige Eisenbahnbrücke der Canadian Pacific Railway (CPR) über den Canyon des Stoney Creek in den Selkirk Mountains in British Columbia, Kanada. Die Fachwerk-Bogenbrücke geht auf eine erste Holzbrücke aus dem Jahre 1885 zurück, die im Zuge des Baus einer kanadischen transkontinentalen Verbindung über den Rogers Pass von der CPR errichtet wurde. Im Jahre 1893 ersetzte man sie durch eine Stahlbrücke, die 1929 durch zusätzliche Fachwerkbögen an den Außenseiten verstärkt wurde. Über die Brücke verläuft die Mountain Subdivision der CPR zwischen Field und Revelstoke, die Teil der Hauptstrecke zwischen Calgary und Vancouver ist. In den 1980er Jahren wurde diese mit dem Bau des Mount-Macdonald-Tunnel um eine zusätzliche, auf etwa 45 Kilometern parallel verlaufende Strecke mit geringeren Steigungen erweitert. Über die Stoney Creek Bridge verkehren dadurch nur noch meist leere Züge in Richtung Osten. Stößenseebrücke Die Stößenseebrücke ist eine Stahl-Fachwerkbrücke über den Stößensee und die Havelchaussee im Berliner Bezirk Spandau. Die denkmalgeschützte Brücke aus den Jahren 1908/1909 ist ein Teil der Heerstraße (Bundesstraße 2/5) und verbindet den Spandauer Ortsteil Wilhelmstadt mit dem Ortsteil Westend im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf. Bei dem Bau der Heerstraße lag das größte technische und finanzielle Problem in der Überbrückung der Havelniederung, zu der der Stößensee, ein Havelaltarm, gehört. Unter mehreren Varianten, darunter eine zusätzliche und 250 Meter lange Brücke über die Scharfe Lanke, entschieden sich die Planer für eine Trassenführung, die mit zwei Brücken – über die Havel und den Stößensee – auskam. Hinsichtlich der Varianten der Stößenseebrücke wurde die „kleine“ Lösung mit einer Dammaufschüttung und einer rund 100 Meter langen Brücke statt einer Brücke über den Gesamtsee gewählt. Die Brücke besteht aus einem System aus Kragträgern mit angeschlossenen Schleppträgern und hat eine Spannweite von rund 50 Meter. Sie geht auf Planungen des Bauingenieurs Karl Bernhard zurück. Tausendfüßler (Düsseldorf) Der Begriff Tausendfüßler ist ein von der Bevölkerung vergebener Spitzname für eine im April 2013 beseitigte Autohochstraße in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf. Der Tausendfüßler wurde durch die Stadt Düsseldorf von 1961 bis 1962 im Rahmen der Umbaumaßnahmen in der Innenstadt (1954–1962) errichtet. Seitdem war er ein wichtiges Bindeglied der Nord-Süd-Straßenführung durch die Innenstadt und Bestandteil der Landesstraße 55. Auszeichnend für ihn war seine trotz hoher Verkehrsbelastung optisch filigran erscheinende Architektur – eine vergleichsweise dünne Straßenplatte, die in ihrer Mitte auf stelzenartigen Pfeilern gelagert war. 1993 wurde er in die Denkmalliste der Stadt in der Kategorie Technische Denkmäler, Anlagen und Bauten für den Straßenverkehr eingetragen. Trotzdem wurde seit 2001 darüber diskutiert, den Tausendfüßler abzureißen, um eine größere und neu zu gestaltende Fläche für das Projekt Kö-Bogen zu erhalten, 2012 genehmigte der zuständige Verkehrsminister Harry Voigtsberger den Abriss. Vantage Bridge Die Vantage Bridge ist eine Straßenbrücke über den Columbia River zwischen dem Kittitas County und Grant County im Bundesstaat Washington im Nordwesten der USA. Sie liegt östlich der namensgebenden Ortschaft Vantage und sechs Kilometer flussaufwärts vom Wanapum Dam. Die Brücke führt vier Fahrstreifen der Interstate 90, das durchschnittliche Verkehrsaufkommen lag zwischen 2016 und 2020 bei 16.000 Fahrzeugen täglich. Eine erste Fährverbindung entstand hier 1914 über den noch unregulierten Columbia. Mit der Zunahme des Automobilverkehrs und des Straßenausbaus im Bundesstaat errichtete das WSDOT bis 1927 eine erste zweispurige Fachwerk-Gerberträgerbrücke. Durch den Bau des Wanapum Dams und der Interstate Highways wurde Ende der 1950er Jahre ein Brückenneubau notwendig sowie die Umsiedlung von Vantage. Die heutige Brücke mit einem Fachwerk-Durchlaufträger und einer Stabbogenbrücke über der Hauptöffnung wurde 1962 fertiggestellt und im Folgejahr der Columbia hier zum Lake Wanapum aufgestaut. Die erste Stahlkonstruktion nutzte das WSDOT 1968 für den Bau der Lyons Ferry Bridge über den Snake River. |