Die Heilbronner Synagoge war die Synagoge der jüdischen Gemeinde in Heilbronn. Das an der Allee aus Heilbronner Sandstein errichtete Gebäude des Stuttgarter Architekten Adolf Wolff wird als Höhepunkt der neo-orientalischen Stilphase im Synagogenbau angesehen. Es wurde 1873 bis 1877 erbaut, während der Novemberpogrome in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 („Reichskristallnacht“) durch Brandstiftung zerstört und Anfang 1940 abgerissen. Heute erinnern ein Gedenkstein und eine Skulptur an die Synagoge.
Die Untere Kochertalbahn war eine normalspurige private Nebenbahn der Württembergischen Eisenbahn-Gesellschaft (WEG) im nördlichen Württemberg. Sie führte als Stichbahn von Bad Friedrichshall-Jagstfeld nach Ohrnberg und folgte dem Unterlauf des Kochers.
Mit einer Länge von 22,6 km war sie die längste Strecke der WEG. Sie wurde in zwei Etappen eröffnet: Am 15. September 1907 erreichte die Bahn Neuenstadt, am 1. August 1913 Ohrnberg. Nach der Einstellung des Betriebs zum 27. Dezember 1993 scheiterte die zunächst geplante Integration in das Netz der Heilbronner Stadtbahn, so dass die Trasse nun einem Radweg dienen wird.
Weinsberg ist eine Stadt im Landkreis Heilbronn, 5 km östlich von Heilbronn im Nordosten Baden-Württembergs. Die Stadt wurde um das Jahr 1200 gegründet und hat etwa 11.600 Einwohner (Stand 2007). Sie liegt am Eingang des nach ihr benannten, von der Sulm und ihren Zuflüssen gebildeten Weinsberger Tales zwischen Neckar und den Löwensteiner Bergen.
Bekannt ist Weinsberg für den Weinbau, der über Jahrhunderte hinweg zentral für die Stadt war und immer noch eine wichtige Rolle spielt, und für die aus dem frühen 11. Jahrhundert stammende Burgruine Weibertreu. Heute ist die Stadt der Zentralort des Weinsberger Tales mit ausgeprägter Infrastruktur und ein Unterzentrum mit mittelzentralen Funktionen.
Die Geschichte der Stadt Heilbronn beschreibt die Entwicklung von Heilbronn in Baden-Württemberg. Der Ort hat sich aus einem im 7. Jahrhundert bestehenden fränkischen Königshof entwickelt, wurde im 14. Jahrhundert zur Reichsstadt erhoben und als solche zu einem bedeutenden Handelsplatz in Südwestdeutschland. Nach dem Übergang zu Württemberg 1802 und der einsetzenden Industrialisierung war die Stadt am Neckar die größte Industriestadt des Landes nach Stuttgart. Am 4. Dezember 1944 wurde die historische Innenstadt bei einem Luftangriff total zerstört. In der wiederaufgebauten Stadt, die heute mit ihren Stadtteilen und dem Umland einen wichtigen Verkehrsknoten und Wirtschaftsstandort bildet, leben gegenwärtig rund 120.000 Menschen.
Die Kilianskirche in Heilbronn ist eine gotische Hallenkirche, deren Ursprung mindestens bis ins 11. Jahrhundert zurückreicht. Ihr Westturm von Hans Schweiner gilt als das erste bedeutende Renaissancebauwerk nördlich der Alpen. In der Kirche befindet sich der Altar von Hans Seyfer aus dem Jahre 1498, der als Meisterleistung der Schnitzkunst der deutschen Spätgotik gilt.
Die Kirche wurde beim Luftangriff auf Heilbronn am 4. Dezember 1944 fast vollständig zerstört, nach dem Krieg jedoch wieder in der ursprünglichen Renaissance-Architektur aufgebaut.
Die Nikolaikirche in Heilbronn ist eine gotische Kirche des 14. Jahrhunderts. Das in der Sülmerstraße gelegene Gebäude hat in seiner wechselvollen Geschichte bereits als städtisches Zeughaus, französisches Lazarett, württembergisches Waffen-Arsenal und als Turnhalle gedient. Der seit 1851 wieder durchgängig als Kirche genutzte Bau ist 1944 vollständig ausgebrannt, konnte aber nach Kriegsende wiederhergestellt werden.
Die Nikolaikirche ist ein schlichter rechteckiger, frühgotischer Bau, der einschiffig mit einem Ostchor ausgestattet ist. Einen Turm hat die Kirche nicht, auf dem First sitzt am östlichen Ende des Schiffes ein Glockentürmchen, das seit 1951 von einem Wetterhahn bekrönt ist.
Neckarsulm ist eine Stadt im Norden des Bundeslandes Baden-Württemberg, etwa sechs Kilometer nördlich von Heilbronn. Ihren Namen hat sie von ihrer Lage nahe der Mündung der Sulm in den Neckar. Mit über 27.000 Einwohnern und rund 29.500 Arbeitsplätzen ist Neckarsulm die größte und wirtschaftlich wichtigste Stadt des Landkreises Heilbronn. Neckarsulm wurde 771 erstmals urkundlich erwähnt und erhielt um 1300 das Stadtrecht. 1484 kam die Stadt an den Deutschen Ritterorden, der sie über 300 Jahre beherrschte. Die früher hauptsächlich vom Weinbau geprägte Stadt entwickelte sich ab dem späten 19. Jahrhundert zur Industriestadt. Seit 1. Januar 1973 ist Neckarsulm Große Kreisstadt.
Das Deutsche Zweirad- und NSU-Museum in Neckarsulm befindet sich im Deutschordensschloss und wurde 1956 eröffnet. Es zeigt eine umfangreiche Sammlung von den Anfängen des Fahrrades über historische Motorräder bis hin zu modernsten Rennmaschinen. Mit etwa 350 Ausstellungsstücken ist es die größte historische Sammlung dieser Art in Deutschland. Eine ständige Sonderausstellung dokumentiert außerdem die Geschichte der ehemaligen Firma NSU, die seit 1880 eng mit der Geschichte Neckarsulms verbunden ist. Außerdem werden vom Team des Museums seit 1971 zusätzlich mehrmonatige Sonderausstellungen zum Thema Zweirad oder zu anderen Themen organisiert.
Die katholische Stadtpfarrkirche St. Dionysius Neckarsulm ist neben dem Deutschordensschloss das Wahrzeichen Neckarsulms, da sie weithin sichtbar auf einem Felsensporn im Norden der Altstadt über dem Sulmtal liegt. Die Barockkirche wurde von 1706 bis 1710 erbaut. Der Turm entstand 1757 unter Baumeister Franz Häffele. Bei dem Bombenangriff vom 1. März 1945 wurde die Kirche völlig zerstört, aber 1946 bis 1949 wieder aufgebaut.
Die Pfalz Wimpfen ist eine romanische Königspfalz in Bad Wimpfen am Neckar. Die Anlage ist um 1200 entstanden, verschmolz aber bereits ab dem 14. Jahrhundert mit der sich westlich anschließenden Stadt, innerhalb der das ehemalige Pfalzareal heute das so genannte Burgviertel bildet. Zu den erhaltenen Bestandteilen der Anlage zählt der Blaue Turm, das Wahrzeichen Bad Wimpfens.
Die Pfalz Wimpfen ist – wenn man von der Burg Girbaden absieht, die nur von 1219 bis 1226 in staufischem Besitz war – die größte erhaltene Königspfalz nördlich der Alpen.
Bockschaft ist ein Dorf mit rund 380 Einwohnern im Landkreis Heilbronn in Baden-Württemberg, das seit 1971 nach Kirchardt eingemeindet ist. Der Ort geht auf ein seit 829 überliefertes, später reichsritterschaftliches Hofgut zurück, das sich seit 1718 in Stiftungsbesitz befindet, und war von 1841 bis 1971 selbstständige Gemeinde.
Bockschaft liegt im nordöstlichen Kraichgau etwa 1 km westlich von Kirchardt im Ittlinger Tal, das weiter nach Westen in Richtung Ittlingen verläuft.
Paul Hegelmaier (* 1. Juli 1847 in Tübingen; † 27. April 1912 in Stuttgart) war Staatsanwalt, von 1884 bis 1904 Oberbürgermeister der Stadt Heilbronn und von 1898 bis 1903 Reichstagsabgeordneter. Er gilt als kontroverse Person der Heilbronner Stadtgeschichte. Einerseits gehen auf ihn bedeutende Bauvorhaben zurück, andererseits war er aufgrund juristischer Streitigkeiten und Zweifeln an seinem Geisteszustand von 1892 bis 1894 vorübergehend seines Amtes enthoben. Beim Ausscheiden aus dem Amt 1904 empfahl er sich der von ihm als Stadt der Krämerseelen bezeichneten Stadt Heilbronn mehrfach mit dem bekannten Schwäbischen Gruß.
Wilhelm Christian Ganzhorn (* 14. Januar 1818 in Böblingen; † 9. September 1880 in Cannstatt) war Jurist und Gerichtsaktuar in Neuenbürg sowie Oberamtsrichter in Aalen, Neckarsulm und Cannstatt. Bekannt ist er als Autor des Textes für das Lied Im schönsten Wiesengrunde, welches ursprünglich den Titel Das stille Tal hatte.
In den Orten, in denen Ganzhorn als Amts- bzw. Oberamtsrichter tätig war, wird vor allem das Andenken an den Dichter Ganzhorn in vielfältiger Weise gepflegt.
Die Jüdische Gemeinde in Talheim im Landkreis Heilbronn in Baden-Württemberg entstand 1778, nachdem zuvor nur vereinzelt Juden in Talheim gelebt hatten, durch die Aufnahme von einigen Judenfamilien im westlichen Teil des Talheimer Oberschlosses, das dadurch auch als Judenschloss bekannt wurde. Die Talheimer Juden bildeten ab 1849 eine selbstständige Gemeinde, sie hatten eine eigene Synagoge und von 1857 bis zum Ersten Weltkrieg auch ein eigenes Schulhaus. Die Gemeinde erlosch im Zuge der Judenverfolgung während der Zeit des Nationalsozialismus. Die baufällige Synagoge ist 1952 eingestürzt und wurde wenig später vollends abgerissen.
Die Burgruine Weibertreu ist die Ruine einer wahrscheinlich im frühen 11. Jahrhundert erbauten Burg in der deutschen Stadt Weinsberg. Bekannt ist die Burg durch die namengebende „Treu-Weiber-Begebenheit“ vom 21. Dezember 1140, als nach der Kapitulation der belagerten Burg die Frauen (später „Treue Weiber von Weinsberg“ genannt) ihre Männer vor der Hinrichtung retteten, indem sie sie auf dem Rücken den Berg hinuntertrugen.
Durch ihre exponierte Lage in der südwestlichen Ecke des Weinsberger Kreuzes der Bundesautobahnen A 6 und A 81 ist die Burgruine vielen Autofahrern vom Sehen bekannt. Sie liegt nordwestlich und oberhalb des Stadtkerns auf dem Burgberg, der heute fast vollständig für den Weinbau genutzt wird.
Konrad von Weinsberg (* um 1370, † 18. Januar 1448) war ein deutscher Adliger aus dem Geschlecht der Herren von Weinsberg. Als Reichserbkämmerer im Dienste von König (später Kaiser) Sigismund und König Albrecht II. organisierte er die Reichsfinanzen und die Reichsmünzstätten, bereiste auf diplomatischen Missionen das ganze Reich mit vielen angrenzenden Ländern und beriet seine Dienstherren, bei denen er ein hohes Ansehen genoss. Er scheiterte beim Versuch, aus seinen verstreuten Besitztümern eine eigene Landesherrschaft aufzubauen.
Die Heilbronner Falken sind eine deutsche Eishockeymannschaft aus Heilbronn, Baden-Württemberg, die aktuell in der 2. Eishockey-Bundesliga spielt. Die 1980 ins Leben gerufene Eishockeyabteilung des REV Heilbronn wurde 1986 als Heilbronner Eishockey Club neugegründet, die Profimannschaft wurde 2003 in die Heilbronner Falken GmbH ausgegliedert. Bislang konnte der Club viermal die Süddeutsche Meisterschaft gewinnen und stieg zudem zweimal in die zweithöchste deutsche Spielklasse auf, zuletzt im Jahr 2007.
Die Kraichgaubahn ist eine 64,8 km lange Eisenbahnstrecke in der Region Kraichgau im Nordwesten Baden-Württembergs. Sie führt von Karlsruhe über Bretten und Eppingen nach Heilbronn und wurde 1880 fertiggestellt. Internationale Bekanntheit erlangte die Strecke ab 1992 durch den Umbau zur weltweit ersten Zweisystem-Stadtbahnstrecke, der Abschnitt zwischen Karlsruhe und Bretten ist damit eine Keimzelle des so genannten Karlsruher Modells.
Der Luftangriff auf Heilbronn am 4. Dezember 1944 durch die britische Royal Air Force (RAF) zerstörte die gesamte historische Innenstadt und 62 % der gesamten Stadt Heilbronn. Dabei kamen rund 6.500 Menschen ums Leben. Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs kam es sowohl vor als auch nach diesem schwersten Angriff zu zahlreichen schwächeren Luftangriffen auf Heilbronn.
Insgesamt wurden durch die Luftangriffe auf Heilbronn von vormals 14.500 Gebäuden 5.100 vollständig zerstört und 3.800 schwer beschädigt.
Die Grafen von Neipperg sind ein altes, ehemals reichsunmittelbares Rittergeschlecht in Schwaben. Die Familie mit Stammsitzen in Neipperg und Schwaigern stand ursprünglich in württembergischen und pfälzischen Diensten, erreichte ab 1700 dann vor allem in habsburgischen Diensten höchste Ämter. Die Hauptlinie in Schwaigern wurde 1726 in den Reichsgrafenstand, der Seitenzweig der Grafen von Montenuovo 1864 in den österreichischen Fürstenstand erhoben. Die Hauptlinie der Familie besteht bis heute fort und widmet sich gegenwärtig insbesondere dem Weinbau.
Die Neckar-Enz-Stellung war eine von 1935 bis 1938 errichtete Festungslinie in Baden und Württemberg, die von Eberbach nach Besigheim entlang des Neckars und von Besigheim bis Enzweihingen entlang der Enz verlief. Sie sollte einen Angriff französischer Truppen über den Kraichgau aufhalten und ihnen den Weg ins deutsche Hinterland versperren. Gemeinsam mit der Wetterau-Main-Tauber-Stellung und der bayerisch-tschechischen Grenzstellung sollte so verhindert werden, dass einem französisch-tschechoslowakischen Bündnis im Rahmen einer Militäroffensive gegen das Deutsche Reich eine schnelle Vereinigung und damit die Abschnürung Süddeutschlands gelingt.
Die Stadtkirche in Bad Wimpfen im Landkreis Heilbronn im nördlichen Baden-Württemberg ist eine evangelische Pfarrkirche, deren älteste Teile, die Sockel der beiden schlanken Osttürme, aus dem frühen 13. Jahrhundert stammen und die ihr heutiges Äußeres im Wesentlichen durch Umbauten um 1500 erhielt. Zu ihren bedeutenden Kunstschätzen zählen zwei historische Flügelaltäre.
Neulautern ist ein Ort, der seit 1973 zur Gemeinde Wüstenrot im Landkreis Heilbronn im nordöstlichen Baden-Württemberg gehört. Er entstand um 1530 im Tal der namengebenden Lauter als Glashütte mit Wohnsiedlung und hat gegenwärtig rund 530 Einwohner. Die ehemals selbstständige Gemeinde ist heute im Wesentlichen ein Wohnort mit etwas Landwirtschaft und Tourismus.