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Als orthodoxen Marxismus versteht man die von den 1890er Jahren bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges wichtige theoretische Strömung innerhalb der deutschen Sozialdemokratie und Zweiten Internationalen, welche im Gegensatz zum Reformismus auf der Notwendigkeit einer revolutionären Entwicklung beharrt. Die hauptsächlichen Wortführer waren zunächst Karl Kautsky, August Bebel, Georgi Walentinowitsch Plechanow und Antonio Labriola.
Darüber hinaus sind in Abgrenzung zum Reformismus auch Vertreter des Austromarxismus wie Karl Renner und Rudolf Hilferding sowie Revolutionäre wie Lenin, Rosa Luxemburg und Leo Trotzki als „orthodoxe Marxisten“ bezeichnet worden. Leninismus, Trotzkismus und Marxismus-Leninismus sowie andere dogmatische Strömungen werden daher gelegentlich auch „orthodox-marxistisch“ genannt. mehr