Portal:Marxismus/Bilder/7

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„Eine Entwertung von Geschichte, zivilisierter Gesellschaft und äußerer Natur stand hinter der neuen Leidenschaft für primitive Kunst. Zeit hörte auf eine historische Dimension zu sein; sie wurde ein inneres psychologisches Moment, und das ganze Unglück materieller Bindungen, der Alptraum der bestimmenden Welt, der beunruhigende Sinn für die Gegenwart als dichter historischer Punkt, an den das Individuum schicksalhaft gebunden war - sie wurden automatisch im Denken aufgehoben durch den Begriff einer instinktiven, elementaren Kunst über der Zeit.
In einem bemerkenswerten Prozess wurden die Künste der unterjochten, zurückgebliebenen Völker, entdeckt durch die Europäer, welche die Welt eroberten, zur ästhetischen Norm für die, welche darauf verzichteten. Die imperialistische Expansion wurde zuhause mit einem tiefen Kulturpessimismus begleitet, im welchem die Kunst der wilden Opfer über die Traditionen Europas erhoben wurde. Die Kolonien wurden zur Orten sowohl der Flucht als auch der Ausbeutung. [...]
Dann zu sagen daß abstrakte Malerei einfach eine Reaktion ist gegen die erschöpfte Imitation der Natur, oder daß sie die Entdeckung eines absoluten oder reinen Feldes der Form ist hieße den positiven Charakter der Kunst zu übersehen, ihre unterliegenden Energien und Quellen der Bewegung“, Meyer Schapiro: Nature of Abstract Art (19371), in: Modern Art, 19th and 20th Century, Band 2, New-York 1978, Seite 202 (übersetzt aus dem Englischen), Kasimir Malewitsch: Suprematizm