Pseudevernia furfuracea
Pseudevernia furfuracea | ||||||||||||
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Pseudevernia furfuracea | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Pseudevernia furfuracea | ||||||||||||
(L.) Zopf |
Pseudevernia furfuracea, auch Baummoos, Kleien-, Strauch- oder Elchgeweihflechte genannt, ist seinem irreführenden Namen entgegen kein Moos, sondern eine Flechte, die strauchförmig auf Bäumen wächst. Es ist die einzige Art dieser Gattung in Europa. Das Artepitheton kommt vom lateinischen Wort furfuraceus = kleienförmig.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Form des Baummooses kann strauchig, bärtig oder nahezu blättrig sein. Die Bänder dieser Flechte sind grau oder blaugrau. Sie sind oberseits mit korallenartigen Stiftchen (Isidien) besetzt. Die Unterseite ist jung weiß oder rosa, im Alter bläulich oder schwarz. Apothecien werden selten ausgebildet. Die Sporen sind einzellig, ellipsoid. Ihre Photobionten sind Grünalgen der Art Trebouxia simplex[1].
Standort und Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Diese Art ist in kühlen, gemäßigten und subtropischen Klimaten weltweit verbreitet. In Europa kommt sie von den Gebirgen Südeuropas bis Mittelskandinavien vor. Sie wächst auf der Rinde von Nadelbäumen und an Laubbäumen mit saurer Borke (vor allem an Birke), seltener auch auf Silikatgestein. In Fichtenwäldern Mitteleuropas dominiert sie oft gemeinsam mit der Blasenflechte (Hypogymnia physodes).
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Baummoos bildet zwei verschiedene chemische Rassen aus:
- Pseudevernia furfuracea var. ceratea enthält die Olivetolsäure. Das Mark der Flechte färbt sich mit Natriumhypochlorit rot.
- Pseudevernia furfuracea var. furfuracea enthält die Physodsäure. Mit Natriumhypochlorit tritt keine Reaktion ein.
Besonderheiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das angenehm duftende[2] Baummoos wird wie das Eichenmoos (Evernia prunastri) in der Parfumindustrie als „mousse des arbres“ genutzt. Es gilt als stark allergen.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Juliane Blaha, Elisabeth Baloch, Martin Grube: High photobiont diversity associated with the euryoecious lichen-forming ascomycete Lecanora rupicola (Lecanoraceae, Ascomycota), Biological Journal of the Linnean Society, 2006, 88, S. 283–293 ( des vom 30. September 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 252 kB)
- ↑ Vgl. Andreas Mettenleiter: Das Juliusspital in Würzburg. Band III: Medizingeschichte. Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Würzburg anlässlich der 425jährigen Wiederkehr der Grundsteinlegung. Stiftung Juliusspital Würzburg (Druck: Bonitas-Bauer), Würzburg 2001, ISBN 3-933964-04-0, S. 801: „Baum mooß Von Eisenbaumen, der weiß, grau und wohlriechent“, in Oeconomia von 1579.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Marbach / Kainz: BLV Naturführer Moose, Farne und Flechten, München 2002, ISBN 3-405-16323-4.
- Volkmar Wirth: Die Flechten Baden-Württembergs, Teil 2, Ulmer Verlag Stuttgart, 1995, ISBN 3-8001-3325-3.