Psychologische Bewertung von Arbeitsbedingungen – Screening für Arbeitsplatzinhaber

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Begründung: Beschrieben wird ein Verfahren, mit dem Arbeitnehmer zur Bewertung der Arbeitsbedingungen befragt werden sollen, entwickelt im Rahmen eines Förderprojekts der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Abseits des Abschlussberichts und des Auftraggebers ist keine Rezeption dargestellt und bei Nachsuche auch keine auffindbar. Damit Nischenverfahren ohne fachliche Bedeutung und somit ohne Relevanz. Verdacht auf Theorieetablierung, wohl im Interessenkonflikt verfasst.--Meloe (Diskussion) 09:49, 12. Okt. 2024 (CEST)

Das BASA-Verfahren (Psychologische Bewertung von Arbeitsbedingungen - Screening für Arbeitsplatzinhaber[1]) ist ein wissenschaftlich fundiertes Instrument zur Gefährdungsbeurteilung von psychischen Belastungen am Arbeitsplatz. Es wurde 2001 von Richter und Schatte von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) entwickelt.

Ziel des Verfahrens ist es, sowohl belastende als auch förderliche Arbeitsbedingungen zu erkennen und entsprechende Maßnahmen abzuleiten. Es kombiniert arbeitspsychologische und arbeitswissenschaftliche Ansätze und verwendet einen zweistufigen Fragebogen: Erstens wird die faktische Arbeitssituation bewertet, zweitens das persönliche Erleben der Beschäftigten. Die Ergebnisse fließen in die sogenannte BASA-Matrix ein, die sowohl Gefährdungen als auch Ressourcen darstellt.

Der BASA-Score bietet eine klare visuelle Darstellung der Ergebnisse in einem Ampelsystem, was es ermöglicht, Risiken schnell zu identifizieren.

Ziel des BASA-Verfahrens[2] ist es, sowohl gesundheitsschädliche Arbeitsbedingungen als auch gesundheitsförderliche Ressourcen zu identifizieren. Die psychische Gefährdungsbeurteilung ist seit der Novellierung des Arbeitsschutzgesetzes im Jahr 2013 verpflichtend für alle Arbeitgeber in Deutschland (§ 5 ArbSchG). BASA ermöglicht es Unternehmen[3], gesetzliche Vorgaben zu erfüllen, gleichzeitig aber auch proaktive Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung der psychischen Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu ergreifen. Das BASA-Verfahren wird von der gesetzlichen Unfallversicherung empfohlen und ist sowohl in der Tool-Box der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin[4] als auch im Online-Tool GB-Psych Kompass[5] genannt und ist somit ein zentrales Instrument zur Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen psychischer Belastungen am Arbeitsplatz in Deutschland, Österreich[6] und in der Schweiz[7]. Es unterstützt Unternehmen dabei, die gesetzlichen Anforderungen des Arbeitsschutzgesetzes zu erfüllen und gleichzeitig proaktive Maßnahmen zur Verbesserung der psychischen Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu implementieren. Mit der Weiterentwicklung und Aktualisierung des Verfahrens wurde BASA im Jahr 2016 an die Hochscule Zittau/Görlitz übergeben. Im BASA-Netzwerk werden Erfahrungen und Wünsche von Nutzerinnen und Nutzern gesammelt und Verbsserungen angeregt.

Das BASA-Verfahren verwendet eine zweistufige Erhebungsmethode. Im ersten Schritt werden faktische Arbeitsplatzbedingungen bewertet, während im zweiten Schritt das subjektive Erleben der Mitarbeiter erhoben wird. Diese Kombination ermöglicht eine umfassende Analyse der psychischen Arbeitsbelastung. Das Verfahren erfasst Faktoren wie Arbeitsintensität, Effort-Reward-Imbalance, Arbeitszeitregelungen, Lärm und ergonomische Faktoren sowie die soziale Unterstützung durch Kollegen und Vorgesetzte.

Die erhobenen Daten werden in der sogenannten BASA-Matrix dargestellt, die zwischen identifizierten Ressourcen und Gefährdungen unterscheidet. Ein weiteres Schlüsselelement ist der BASA-Score, der die Ergebnisse in einem einfach verständlichen Ampelsystem (grün, gelb, rot) visualisiert, um die Dringlichkeit von Maßnahmen zu bewerten.

Wissenschaftliche Grundlage

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Das BASA-Verfahren basiert auf arbeitspsychologischen und arbeitswissenschaftlichen Modellen, insbesondere dem Belastungs-Beanspruchungs-Modell [8]und dem Arbeitsanforderungen-Arbeitsressourcen-Modell. Diese Modelle dienen dazu, Zusammenhänge zwischen Arbeitsbedingungen und psychischer Gesundheit aufzuzeigen. Darüber hinaus integriert das Verfahren Erkenntnisse der Handlungsregulationstheorie, die den Zusammenhang zwischen der Ausführung von Arbeitsaufgaben und der psychischen Belastung verdeutlicht. Auch das Modell der soziotechnischen Systeme fließt in das Verfahren ein, das betont, dass Arbeitsbedingungen sowohl technische als auch soziale Elemente umfassen.

Das BASA-Verfahren berücksichtigt außerdem theoretische Ansätze zur Salutogenese, um die gesundheitsfördernden Ressourcen der Beschäftigten zu erfassen und zu fördern. Dabei wird die Wechselwirkung zwischen individuellen Ressourcen und externen Anforderungen in den Mittelpunkt gestellt. BASA wird kontinuierlich weiterentwickelt, um den Anforderungen verschiedener Arbeitsbereiche gerecht zu werden, und bietet eine hohe Standardisierung in der Datenerhebung.

Einsatzgebiet und Anwendungszweck

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Das BASA-Verfahren[9] (seit 2019 BASA III / seit 2020 BASA IV) wird in Unternehmen, Berufsgenossenschaften und Unfallkassen als Erhebungsverfahren zur Durchführung der psychischen Gefährdungsbeurteilung und zur Forschung [10]eingesetzt. Die Digitalisierung des Verfahrens durch Plattformen ermöglicht es Unternehmen, die Erhebung schnell und effizient durchzuführen. Das Verfahren unterstützt auch die flexible Anpassung an unterschiedliche Arbeitskontexte und Branchen. Zur besseren Teilhabe und Integration von ausländischen Arbeitskräften werden derzeit mehrere Sprachversionen Erprobt. So entand im Jahr 2019 eine Kooperation vom BASA-Netzwerk mit der Odesa National Polytechnic University die sich neben der International Labour Organization in der Ukraine für verbesserten Arbeitschutz in der Ukraine[11] einsetzten. So entstand eine urkainische BASA Verson.

Einzelnachweise

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  1. BAuA - Repositorium - Psychologische Bewertung von Arbeitsbedingungen - Screening für Arbeitsplatzinhaber II (BASA II). In: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Abgerufen am 11. Oktober 2024.
  2. Pabst Science Publishers: BASA II deckt Gefährdungen durch ungünstige Arbeitsbedingungen auf. Abgerufen am 12. Oktober 2024.
  3. Kostenlose Software: Mit BASA II Belastungen am Arbeitsplatz entschärfen. 15. Oktober 2011, abgerufen am 12. Oktober 2024 (deutsch).
  4. BAuA - Repositorium - Toolbox Version 1.2 - Instrumente zur Erfassung psychischer Belastungen. In: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Abgerufen am 11. Oktober 2024.
  5. Psychologische Bewertung von Arbeitsbedingungen – Screening für Arbeitsplatzinhaber (BASA IV). In: hamburg.de. Abgerufen am 11. Oktober 2024.
  6. Mag.a Johanna Klösch, Abteilung Sicherheit, Gesundheit und Arbeit: Verfahren zur Erhebung psychischer Belastungen. Hrsg.: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien. 1. Auflage. Wien Mai 2018, S. 17 (arbeiterkammer.at [PDF]).
  7. Staatssekretariat für Wirtschaft SECO: Mehr Informationen. Abgerufen am 12. Oktober 2024.
  8. Definitionen. In: kuvb.de. Abgerufen am 11. Oktober 2024.
  9. BASA II - Psychologische Bewertung von Arbeitsbedingungen - Screening für Arbeitsplatzinhaber | Mental Health Promotion. Abgerufen am 12. Oktober 2024.
  10. Maren Kersten, Agnessa Kozak, Mareike Adler, Claudia Wohlert, Susanne Stamer, Sabine Gregersen: Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung: Geeignete Analyseinstrumente für das Sozial- und Gesundheitswesen. In: Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie. Band 72, Nr. 1, Januar 2022, ISSN 0944-2502, S. 41–49, doi:10.1007/s40664-021-00450-w, PMID 34848927, PMC 8620315 (freier Volltext) – (springer.com [abgerufen am 12. Oktober 2024]).
  11. EU-ILO Project Ukraine: About the EU-ILO Project "Towards Safe, Healthy and Declared Work in Ukraine". 21. Oktober 2020, abgerufen am 12. Oktober 2024.