Pulverförmige Sprengstoffe

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Pulverförmige Sprengstoffe
Chemische Zusammensetzung
Sprengkräftige Bestandteile
Weitere Bestandteile
Physikalische Eigenschaften
Dichte
g/cm³
ca. 0,8 bis 1,1
Sauerstoffbilanz
%
ca. 0
Explosionswärme
kJ/kg
ca. 4000
Schwadenvolumen
l/kg
von 900 bis 1000
Spezifische Energie
(l · MPa) / kg
ca. 1000
Detonationsgeschwindigkeit
m/s
von 2500 bis 4000
Explosionstemperatur
K
unbekannt
Eigenschaftsvergleich
Brisanz gering
Zündempfindlichkeit gering
Schwadenvolumen hoch
Preis sehr gering
Referenzen[1][2][3]

Pulverförmige Sprengstoffe sind nach DIN 20163 eine Untergruppe der gewerblichen Sprengstoffe und werden zum Sprengen von Gesteinen und Erdboden in großem Maßstab eingesetzt. Dabei sind pulverförmige Sprengstoffe Sprengstoffe in Form von Pulver, die jedoch kein Schwarzpulver enthalten.

Zusammensetzung

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Pulverförmige Sprengstoffe sind meist ANC-Sprengstoffe, also Ammoniumnitrat (AN) mit Zusatz eines Kohlenstoffträgers (C) z. B. Mineralöl. Gelegentlich wird aus Umweltschutzgründen statt Mineralöl auch pflanzliches Öl eingesetzt, z. B. Rapsöl. Da reine ANC-Sprengstoffe jedoch nicht kapselempfindlich sind, sie lassen sich also nicht mit einer Sprengkapsel zünden, benötigen diese eine Verstärkerladung, bestehend z. B. aus einer Schlagpatrone gelatinösen Sprengstoffs oder Emulsionssprengstoff bzw. aus Sprengschnur zur Detonation. Deswegen werden pulverförmige Sprengstoffe auch mit Sprengölen, Trinitrotoluol und anderen brisanteren Sprengstoffen gemischt, um die Zündung mit Sprengzündern zu erreichen. Es gibt aber auch pulverförmige Sprengstoffe auf Basis von TNT.

Die pulverförmigen Sprengstoffe zur Gesteinssprengung werden zur Kennzeichnung rötlich eingefärbt. Der Sprengstoff wird in Säcken geliefert oder, im großtechnischen Einsatz, von Tankfahrzeugen, sogenannten Mischladefahrzeugen, vor Ort gemischt und in die Bohrlöcher eingebracht.

Die pulverförmigen Sprengstoffe haben im Mittel die in nebenstehender Tabelle angegebenen Kennwerte.

Pulverförmige Sprengstoffe haben eine geringe Brisanz, erzeugen dafür aber hohe Schwadenvolumen, sodass sie sich zur Gesteinsgewinnung eignen. Das gesprengte Haufwerk hat eine optimale Stückigkeit zur maschinellen Weiterverarbeitung.

Pulverförmige Sprengstoffe werden für folgende Einsätze verwendet:

Der Vorteil der pulverförmigen Sprengstoffe liegt in der Einbringungsmethode. Diese können ober- wie untertägig entweder fertig gemischt als Sackware oder aus sogenannten Mischladefahrzeugen in die Bohrlöcher eingeblasen werden. Damit können pulverförmige Sprengstoffe die Bohrlöcher vollständiger ausfüllen als dies bei anderen Sprengstoffen der Fall ist. Problematisch z. B. bei Großbohrlochsprengungen ist die Überladung des Bohrlochs, wenn im Gestein Klüften oder hohle Kammern vorliegen. Dies kann den Sprengerfolg gefährden.

Pulverförmige Sprengstoffe werden unter den folgenden Namen vertrieben:

  • Josef Köhler, Rudolf Meyer: Explosivstoffe. Wiley-VCH, ISBN 978-3-527-28864-9.
  • Wolf-Ingo Hummig: Lehrbuch zum staatlich anerkannten Sonderlehrgang Pyrotechnik. 3. erweiterte und veränderte Auflage, Hummig Verlag, Peißenberg 2009, ISBN 978-3-931360-22-1.
  • R. Biedermann: Die Sprengstoffe. Ihre Chemie und Technologie, zweite Auflage, Verlag von B. G. Teubner, Berlin / Leipzig 1912.

Einzelnachweise

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  1. Orica Germany GmbH (Hrsg.): Technisches Datenblatt Exan. Troisdorf (oricaminingservices.com).
  2. Sprengstoffwerke Gnaschwitz GmbH (Hrsg.): Technisches Datenblatt Permonex. Schönebeck.
  3. sprewa Sprengmittelwerk GmbH (Hrsg.): Technisches Datenblatt Wandex. Nördlingen.