Punitz (Gemeinde Tobaj)
Punitz (Dorf) Ortschaft Katastralgemeinde Punitz | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Güssing (GS), Burgenland | |
Gerichtsbezirk | Güssing | |
Pol. Gemeinde | Tobaj | |
Koordinaten | 47° 7′ 15″ N, 16° 20′ 42″ O | |
Höhe | 262 m ü. A. | |
Einwohner der Ortschaft | 298 (1. Jän. 2024) | |
Fläche d. KG | 34,06 km² | |
Postleitzahlen | A-7544 | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 00083 | |
Katastralgemeinde-Nummer | 31037 | |
Ehemalige Volksschule in Punitz | ||
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; GIS-Bgld |
Punitz (kroatisch Punić, Punice; ungarisch Pónicz, Punicz)[1] ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde der Gemeinde Tobaj im Bezirk Güssing im Burgenland.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ungefähr 8 Kilometer von Güssing entfernt liegt Punitz, eine klassische Streusiedlung, der Bach von Punitz und der Limbach (Urbersdorf) fließen durch Punitz, am Rand des Ortes (Punitzer Wald) fließt der Haselgraben.[2]
Der Punitzer Wald ist das größte zusammenhängende Waldgebiet des Südburgenlands und bedeckt das tertiäre Hügel- und Terrassenland zwischen Strem und Pinka.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gründung des Ortes datiert auf das Jahr 1551. Der Name des Ortes wurde in den Urkunden in verschiedener Weise geschrieben: [3]
Im Jahre 1553 Ponytz, 1555 Ponych, 1587, 1595 und 1599 Ponycz, 1588, 1589 und 1608 Ponicz, 1750 Ponitz ... 1570 und am Gemeindesiegel um das Jahr 1823 Bodnitz, im 18. Jahrhundert Punics und Punitz.
Man nimmt an, dass der Name vom kroatischen Wort podni (= Boden) abgeleitet ist und Talniederlassung bedeutet, da sich die ersten slawischen Siedler zuerst im Tal niederließen.
Im Jahre 2001 beging man in Punitz Feierlichkeiten zum 450-jährigen Bestehen. Zu diesem Anlass wurde vom 1950er Jahrgang von Punitz, unter der Leitung von Franz Marth, eine Chronik von Punitz herausgegeben.
Aufgrund der generell stark rückläufigen Schülerzahlen der letzten Jahre wurden die Volksschulen von Punitz, Tobaj und Deutsch Tschantschendort im Jahre 2010 zusammengelegt. Zu dieser Zeit waren die Schülerzahlen in diesen Ortschaften wie folgt: 15 in Punitz, 10 in Tobaj, und 26 in Deutsch Tschantschendorf[4]. Der Unterricht für alle Schüler in der Gemeinde Tobaj wurde fortan in der Volksschule Schule Deutsch Tschantschendort fortgesetzt. Unter der Ägide des damaligen Bürgermeisters der Gemeinde Tobaj, Manfred Kertelics, wurde die Volksschule Punitz zum Dorfzentrum umgebaut. Das Dorfzentrum beherhbergt nun einen Kultursaal für sämtliche Veranstaltungen sowie ein Kaffeehaus. Zusätzlich wurde daneben ein neues Feuerwehrhaus gebaut, welches Garagen, Umkleideräume, und einen Kommandoraum, auf einer Fläche von rund 130 Quadratmetern beherbergt. Die beiden Gebäude wurden an eine daneben errichtete Biomasseanlage angeschlossen, die auch Anrainern zur Verfügung steht. Das alte Feuerwehrhaus wurde an die Oberwarter Siedlungsgenossenschaft verkauft, und Wohnraum für drei weitere Wohneinheiten geschaffen. Der Erlös aus dem Verkauf des alten Feuerwehrhauses wurde für die Arbeiten bei der ehemaligen Volksschule verwendet.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wie an der Grafik ersichtlich hat Punitz in den letzten Jahrzehnten eine negative Bevölkerungsentwicklung erfahren, wie auch die umliegenden Ortschaften und der Rest des gesamten Südburgenlandes.
Amerikawanderungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Faktor für die negative Bevölkerungsentwicklung waren die Auswanderungswellen nach Amerika zwischen 1900 und 1960, also in den Zwischen- und Nachkriegsjahren. "Die 'amerikanischen' Punitzer gedachten ihrer Gemeinde im Südburgenland: Es wurden in Amerika Sammlungen für die Kirche, die Feuerwehr, den Friedhof etc. durchgeführt. Vor allem durch die Spenden an die Angehörigen zuhause, wurde der Ausbau der Gemeinde Punitz und die Modernisierung der Landwirtschaft stark gefördert. Das 'Amerikanerkreuz' wurde von den Auswanderern zum Dank für die glückliche Überfahrt gestiftet.
Weitere Faktoren und Prognose
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aber es gibt eine Reihe weiterer Gründe, weshalb die Bevölkerung hier, sowie in anderen (vor allem) ländlichen Regionen, rückläufig ist – wie z. B. die geringe Fertilität, die Urbanisierung und die Landflucht. Im Bezirk Güssing war der Einwohnerschwund zwischen 2016 und 2017 mit einem Bevölkerungsminus von 0,9 % überhaupt am höchsten in ganz Österreich.[5] Nur 14 von 40 Gemeinden in den Bezirken Güssing und Jennersdorf konnten in diesem Zeitraum ein Bevölkerungsplus verzeichnen.[5] Während das gesamte Burgenland bis ins Jahre 2100 auf über 350.000 Menschen anwachsen wird[6], profitiert der Landessüden von diesem Zuwachs in keiner Weise. „Bis zum Jahr 2045 verlieren die drei südlichen Bezirke knapp 3.000 Menschen, bis 2075 sogar 7.000. Güssing und Jennersdorf verlieren stark, auch Oberwart schrumpft“.[7] Der Gesamttrend für das Südburgenland spiegelt sich auch in der Bevölkerungsentwicklung von Punitz. „Wachstum ist wohl generell nur durch Zuzug möglich, denn die burgenländische Geburtenbilanz ist negativ“.[7]
Während verhältnismäßig billige Grundstückspreise und die landschaftliche Schönheit in Punitz ein Attraktionsfaktor sind, gibt es andere Faktoren, wie z. B. die bis dato langsame Internet-Infrastruktur sowie geringe Bildungsmöglichkeiten und Jobchancen, die die Attraktivität mindern. Geht man davon aus, dass der Bezirk Güssing bis ins Jahr 2031 um 12 Prozent schrumpfen wird (basierend auf dem Bevölkerungsstand von 2001),[8] und legt man diesen Trend auf Punitz um, so ergibt sich daraus, dass im Jahr 2031 in Punitz um die 292 Einwohner leben werden. Auch wenn der Bevölkerungsrückgang in Punitz sich bisher nicht so dramatisch gestaltet wie in anderen südburgenländischen Gemeinden (wie etwa in Heiligenbrunn, welches in nur 16 Jahren etwa ein Fünftel der Bevölkerung eingebüßt hat[9]), so ergibt sich dennoch ein absehbarer negativer Langzeittrend, was den Punitzer Bevölkerungsstand betrifft.
Zeitraum | Absolut | Relativ |
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1745 – 1812 | + 118 | + 64,83 % |
1812 – 1886 | + 150 | + 50 % |
1886 – 1928 | + 150 | + 33,33 % |
1928 – 1951 | - 144 | - 24 % |
1951 – 1981 | - 129 | - 28,28 % |
1981 – 2001 | + 5 | + 1,52 % |
2001 – 2019 | - 35 | - 10,54 % |
Übersicht aktiver Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ASV Gemeinde Tobaj
- Freiwillige Feuerwehr Punitz
- Gesangverein Punitz
- Kameradschaftsbund Punitz
- Jagdverein Punitz
- Nachwuchssportverein Punitz
- Paintball Club Punitz
- Sparverein
- Sportfischerclub Punitz
- Tennisclub Punitz
- Theatergruppe Punitz
- Union Sportfliegerclub Punitz
- Verschönerungsverein Punitz
Gastronomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tourismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch Punitz führt mit dem Ostösterreichischen Grenzlandweg ein Österreichischer Weitwanderweg.
Diverse Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Adventsingen des Gesangsvereines
- Diverse Veranstaltungen am Flugplatz in Punitz
- Diverse Veranstaltungen im Dorfzentrum
- Feuerwehrball
- Punitzer Waldfest der Freiwilligen Feuerwehr
- Schnitzeltage des Gesangsvereines
- Sport und Familienfest des Nachwuchssportverein Punitz
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Marth: Die Chronik von Punitz. Hrsg.: 50er Jahrgang von Punitz. 2001.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Erwin Schranz (Hrsg.): Orts-, Fluss- und Flurnamen im burgenländisch-pannonischen Raum. Burgenländisch-Hianzische Gesellschaft, Oberschützen 2008, S. 89.
- ↑ Best of Burgenland - Punitz. Abgerufen am 27. Januar 2020.
- ↑ Pater Gratian Leser: Geschichte von Punitz. Güssinger Zeitung, 1928.
- ↑ Volksschulen Punitz und Tobaj schließen. Abgerufen am 5. Januar 2020.
- ↑ a b Bevölkerungsverluste: Trauriger Rekord für Bezirk Güssing. Abgerufen am 4. Januar 2020.
- ↑ Bevölkerungsprognose: 350.000 Burgenländer im Jahr 2100. Abgerufen am 4. Januar 2020.
- ↑ a b Der Süden verliert Bürger. Abgerufen am 4. Januar 2020.
- ↑ Mag. (FH) Karoline Mitterer: Demographische Bezirksprognosen bis 2031 Burgenland. Hrsg.: KDZ Zentrum für Verwaltungsforschung.
- ↑ Bezirke Güssing/Jennersdorf: Einwohnerzahl weiter gesunken. Abgerufen am 4. Januar 2020.