Punktgruppe

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Eine Punktgruppe ist ein spezieller Typus einer Symmetriegruppe der euklidischen Geometrie, der die Symmetrie eines endlichen Körpers beschreibt. Alle Punktgruppen zeichnen sich dadurch aus, dass es einen Punkt gibt, der durch alle Symmetrieoperationen der Punktgruppe wieder auf sich selbst abgebildet wird. Aufgrund des Neumannschen Prinzips bestimmt die Punktgruppe die makroskopischen Eigenschaften des Körpers. Weitere Aussagen lassen sich mit Hilfe der Darstellungstheorie gewinnen.

Verwendet werden die Punktgruppen:

Mathematische Grundlagen

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Die Symmetrie eines Körpers wird mathematisch als Menge aller möglichen Symmetrieoperationen beschrieben (Symmetriegruppe). Mit Symmetrieoperationen sind dabei euklidische Bewegungen gemeint, die den Körper auf sich abbilden. Zu unterscheiden sind dabei

  • gerade Bewegungen, welche die Orientierung erhalten und
  • ungerade Bewegungen, welche die Orientierung umkehren, z. B. Spiegelungen an Ebenen.

In den Punktgruppen des dreidimensionalen, euklidischen Vektorraums sind Symmetrieoperationen möglich, die mindestens einen Fixpunkt besitzen:

sowie die Kopplung aus Drehung und Punktspiegelung:

Die Translation, die Schraubung und die Gleitspiegelung können nicht Elemente einer Punktgruppe sein, da sie keinen Fixpunkt besitzen.

Wenn man das Hintereinanderausführen von Symmetrieoperationen als additive Verknüpfung auffasst, erkennt man, dass eine Menge von Symmetrieoperationen eine (in der Regel nicht kommutative) Gruppe ist.

Es gibt

  • kontinuierliche Punktgruppen. Sie werden auch Curie-Gruppen genannt und bestehen aus
    • den Zylindergruppen (mit einer unendlichzähligen Drehachse) und
    • den Kugelgruppen (mit zwei unendlichzähligen Drehachsen);
  • diskrete Punktgruppen. Sie lassen sich einteilen in:
    • diskrete Punktgruppen mit maximal einer Drehachse mit einer Zähligkeit größer zwei. Sie können mit Spiegelebenen und zweizähligen Drehachsen kombiniert sein, dabei gibt es folgende Möglichkeiten:
Gruppe Gruppensymbol (Schönflies) Erläuterung
Drehgruppe Cn Eine n-zählige Drehachse
Cnv 1 Cn-Achse + n Spiegelebenen, die diese Achse enthalten (v: vertikale Spiegelebene)
Cnh 1 Cn-Achse + 1 Spiegelebene senkrecht zu dieser Achse (h: horizontale Spiegelebene)
Diedergruppe Dn 1 Cn-Achse + n C2-Achsen senkrecht dazu
Dnd 1 Dn-Achse + n Spiegelebenen, die die Dn-Achse und eine Winkelhalbierende der C2-Achsen enthalten (d: diagonale Spiegelebene)
Dnh 1 Dn-Achse + 1 Spiegelebene senkrecht dazu
Drehspiegelgruppe Sn 1 n-zählige Drehspiegelachse
Für einzelne dieser Gruppen gibt es spezielle Bezeichnungen:
  • ( Spiegelung)
  • ( Inversion, d. h. Punktspiegelung)
  • diskrete Punktgruppen mit mindestens zwei Drehachsen mit einer Zähligkeit größer zwei. Sie entsprechen den Symmetriegruppen der platonischen Körper:

Punktgruppen in der Kristallographie

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Die vollständige mögliche Symmetrie einer Kristallstruktur wird mit den 230 kristallographischen Raumgruppen beschrieben. Hier kommen zusätzlich zu den Symmetrieoperationen der Punktgruppen auch Translationen in Form von Schraubungen und Gleitspiegelungen als Symmetrieoperationen vor.

Dagegen genügen zur Beschreibung der Symmetrie eines makroskopischen Einkristalls die Punktgruppen, da es sich bei Kristallen stets um konvexe Polyeder handelt und mögliche interne Translationen in der Struktur makroskopisch nicht erkennbar sind. Streicht man also in einer Raumgruppe alle Translationen und ersetzt zusätzlich die Schraubenachsen durch entsprechende Drehachsen sowie die Gleitspiegelebenen durch entsprechende Spiegelebenen, so erhält man die geometrische Kristallklasse oder Punktgruppe des Kristalls.

Als Kristallklassen bzw. kristallographische Punktgruppen kommen daher nur diejenigen dreidimensionalen Punktgruppen in Frage, deren Symmetrien mit einem dreidimensional unendlich ausgedehnten (Kristall-)Gitter vereinbar sind. Dies ist bei den Punktgruppen der Fall, die ausschließlich 1-, 2-, 3-, 4- und/oder 6-zählige Drehachsen (d. h. Drehungen um 360°, 180°, 120°, 90° bzw. 60°) und/oder Drehinversionsachsen (d. h. Drehungen um 360°, 180°, 120°, 90° bzw. 60° mit jeweils daran gekoppelter Punktspiegelung; die 2-zählige Drehinversionsachse 2 führt dabei zum selben Ergebnis wie eine Ebenenspiegelung, weshalb für diese das Symbol m für eine Spiegelebene verwendet wird) enthalten. Folgende 32 Punktgruppen erfüllen die vorgenannten Bedingungen:

Die 32 kristallographischen Punktgruppen (Kristallklassen)

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Punktgruppe (Kristallklasse) 1 Laue­gruppe Kri­stall­sys­tem Kri­stall­fa­mi­lie Zuge­hörige Raum­gruppen (Nr.) Physikalische Eigenschaften 2 Beispiele
Nr. Name Symbol En­an­tio­mor­phie Op­ti­sche Ak­ti­vi­tät Py­ro­elekt­ri­zität Pi­ezo­elekt­ri­zität; SHG-Effekt
Schoen­flies Hermann-Mauguin
Lang Kurz
1 trik­lin-pe­di­al C1 1 1 tri­klin P1Vorlage:Raumgruppe/1 (1) + + [uvw] + Abelsonit
Axinit
2 tr­iklin-pi­na­ko­idal Ci (S2) 1 P1Vorlage:Raumgruppe/2 (2) Albit
Anorthit
3 monoklin-sphenoidisch C2 121 2 2/m mo­no­klin P2Vorlage:Raumgruppe/3 (3), P21Vorlage:Raumgruppe/4 (4), C2Vorlage:Raumgruppe/5 (5) + + [010] + Uranophan
Halotrichit
112 [001]
4 mo­no­klin-do­ma­tisch Cs (C1h) 1m1 m  PmVorlage:Raumgruppe/6 (6), PcVorlage:Raumgruppe/7 (7), CmVorlage:Raumgruppe/8 (8), CcVorlage:Raumgruppe/9 (9)  –  + [u0w]  +  Soda
Skolezit
11m [uv0]
5 mo­no­klin-pris­ma­tisch C2h 12/m1 2/m P2/mVorlage:Raumgruppe/10 (10), P21/mVorlage:Raumgruppe/11 (11), C2/mVorlage:Raumgruppe/12 (12), P2/cVorlage:Raumgruppe/13 (13), P21/cVorlage:Raumgruppe/14 (14), C2/cVorlage:Raumgruppe/15 (15)  –  –  –  – Gips
Kryolith
112/m
6 orthorhombisch-disphenoidisch D2 (V) 222 mmm or­tho­rhom­bisch P222Vorlage:Raumgruppe/16 (16), P2221Vorlage:Raumgruppe/17 (17), P21212Vorlage:Raumgruppe/18 (18), P212121Vorlage:Raumgruppe/19 (19), C2221Vorlage:Raumgruppe/20 (20), C222Vorlage:Raumgruppe/21 (21), F222Vorlage:Raumgruppe/22 (22), I222Vorlage:Raumgruppe/23 (23), I212121Vorlage:Raumgruppe/24 (24)  +  +  –  + Austinit
Epsomit
7 orthorhombisch-pyramidal C2v mm2 Pmm2Vorlage:Raumgruppe/25 (25), Pmc21Vorlage:Raumgruppe/26 (26), Pcc2Vorlage:Raumgruppe/27 (27), Pma2Vorlage:Raumgruppe/28 (28), Pca21Vorlage:Raumgruppe/29 (29), Pnc2Vorlage:Raumgruppe/30 (30), Pmn21Vorlage:Raumgruppe/31 (31), Pba2Vorlage:Raumgruppe/32 (32), Pna21Vorlage:Raumgruppe/33 (33), Pnn2Vorlage:Raumgruppe/34 (34), Cmm2Vorlage:Raumgruppe/35 (35), Cmc21Vorlage:Raumgruppe/36 (36), Ccc2Vorlage:Raumgruppe/37 (37), Amm2Vorlage:Raumgruppe/38 (38), Aem2Vorlage:Raumgruppe/39 (39), Ama2Vorlage:Raumgruppe/40 (40), Aea2Vorlage:Raumgruppe/41 (41), Fmm2Vorlage:Raumgruppe/42 (42), Fdd2Vorlage:Raumgruppe/43 (43), Imm2Vorlage:Raumgruppe/44 (44), Iba2Vorlage:Raumgruppe/45 (45), Ima2Vorlage:Raumgruppe/46 (46)  –  +  [001]  + Hemimorphit
Struvit
8 orthorhombisch-dipyramidal D2h (Vh) 2/m2/m2/m mmm PmmmVorlage:Raumgruppe/47 (47), PnnnVorlage:Raumgruppe/48 (48), PccmVorlage:Raumgruppe/49 (49), PbanVorlage:Raumgruppe/50 (50), PmmaVorlage:Raumgruppe/51 (51), PnnaVorlage:Raumgruppe/52 (52), PmnaVorlage:Raumgruppe/53 (53), PccaVorlage:Raumgruppe/54 (54), PbamVorlage:Raumgruppe/55 (55), PccnVorlage:Raumgruppe/56 (56), PbcmVorlage:Raumgruppe/57 (57), PnnmVorlage:Raumgruppe/58 (58), PmmnVorlage:Raumgruppe/59 (59), PbcnVorlage:Raumgruppe/60 (60), PbcaVorlage:Raumgruppe/61 (61), PnmaVorlage:Raumgruppe/62 (62), CmcmVorlage:Raumgruppe/63 (63), CmceVorlage:Raumgruppe/64 (64), CmmmVorlage:Raumgruppe/65 (65), CccmVorlage:Raumgruppe/66 (66), CmmeVorlage:Raumgruppe/67 (67), CcceVorlage:Raumgruppe/68 (68), FmmmVorlage:Raumgruppe/69 (69), FdddVorlage:Raumgruppe/70 (70), ImmmVorlage:Raumgruppe/71 (71), IbamVorlage:Raumgruppe/72 (72), IbcaVorlage:Raumgruppe/73 (73), ImmaVorlage:Raumgruppe/74 (74)  –  –  –  – Topas
Anhydrit
9 tetragonal-pyramidal C4 4 4/m te­tra­go­nal P4Vorlage:Raumgruppe/75 (75), P41Vorlage:Raumgruppe/76 (76), P42Vorlage:Raumgruppe/77 (77), P43Vorlage:Raumgruppe/78 (78), I4Vorlage:Raumgruppe/79 (79), I41Vorlage:Raumgruppe/80 (80)  +  +  [001]  + Piypit
Pinnoit
10 tetragonal-disphenoidisch S4 4 P4Vorlage:Raumgruppe/81 (82), I4Vorlage:Raumgruppe/82 (82)  –  +  –  + Schreibersit
Cahnit
11 tetragonal-dipyramidal C4h 4/m P4/mVorlage:Raumgruppe/83 (83), P42/mVorlage:Raumgruppe/84 (84), P4/nVorlage:Raumgruppe/85 (85), P42/nVorlage:Raumgruppe/86 (86), I4/mVorlage:Raumgruppe/87 (87), I41/aVorlage:Raumgruppe/88 (88)  –  –  –  – Scheelit
Baotit
12 tetragonal-trapezoedrisch D4 422 4/mmm P422Vorlage:Raumgruppe/89 (89), P4212Vorlage:Raumgruppe/90 (90), P4122Vorlage:Raumgruppe/91 (91), P41212Vorlage:Raumgruppe/92 (92), P4222Vorlage:Raumgruppe/93 (93), P42212Vorlage:Raumgruppe/94 (94), P4322Vorlage:Raumgruppe/95 (95), P43212Vorlage:Raumgruppe/96 (96), I422Vorlage:Raumgruppe/97 (97), I4122Vorlage:Raumgruppe/98 (98)  +  +  –  + Cristobalit
Maucherit
13 ditetragonal-pyramidal C4v 4mm P4mmVorlage:Raumgruppe/99 (99), P4bmVorlage:Raumgruppe/100 (100), P42cmVorlage:Raumgruppe/101 (101), P42nmVorlage:Raumgruppe/102 (102), P4ccVorlage:Raumgruppe/103 (103), P4ncVorlage:Raumgruppe/104 (104), P42mcVorlage:Raumgruppe/105 (105), P42bcVorlage:Raumgruppe/106 (106), I4mmVorlage:Raumgruppe/107 (107), I4cmVorlage:Raumgruppe/108 (108), I41mdVorlage:Raumgruppe/109 (109), I41cdVorlage:Raumgruppe/110 (110)  –  – [001]  + Lenait
Diaboleit
14 tetragonal-skalenoedrisch D2d (Vd) 42m 42m P42mVorlage:Raumgruppe/111 (111), P42cVorlage:Raumgruppe/112 (112), P421mVorlage:Raumgruppe/113 (113), P421cVorlage:Raumgruppe/114 (114)  +  + Chalkopyrit
Stannit
4m2 P4m2Vorlage:Raumgruppe/115 (115), P4c2Vorlage:Raumgruppe/116 (116), P4b2Vorlage:Raumgruppe/117 (117), P4n2Vorlage:Raumgruppe/118 (118), I4m2Vorlage:Raumgruppe/119 (119), I4c2Vorlage:Raumgruppe/120 (120), I42mVorlage:Raumgruppe/121 (121), I42dVorlage:Raumgruppe/122 (122)
15 ditetragonal-dipyramidal D4h 4/m2/m2/m 4/mmm P4/mmmVorlage:Raumgruppe/123 (123), P4/mccVorlage:Raumgruppe/124 (124), P4/nbmVorlage:Raumgruppe/125 (125), P4/nncVorlage:Raumgruppe/126 (126), P4/mbmVorlage:Raumgruppe/127 (127), P4/mncVorlage:Raumgruppe/128 (128), P4/nmmVorlage:Raumgruppe/129 (129), P4/nccVorlage:Raumgruppe/130 (130), P42/mmcVorlage:Raumgruppe/131 (131), P42/mcmVorlage:Raumgruppe/132 (132), P42/nbcVorlage:Raumgruppe/133 (133), P42/nnmVorlage:Raumgruppe/134 (134), P42/mbcVorlage:Raumgruppe/135 (135), P42/mnmVorlage:Raumgruppe/136 (136), P42/nmcVorlage:Raumgruppe/137 (137), P42/ncmVorlage:Raumgruppe/138 (138), I4/mmmVorlage:Raumgruppe/139 (139), I4/mcmVorlage:Raumgruppe/140 (140), I41/amdVorlage:Raumgruppe/141 (141), I41/acdVorlage:Raumgruppe/142 (142)  –  –  –  – Rutil
Zirkon
16 trigonal-pyramidal C3 3 3 tri­go­nal he­xa­go­nal P3Vorlage:Raumgruppe/143 (143), P31Vorlage:Raumgruppe/144 (144), P32Vorlage:Raumgruppe/145 (145), R3Vorlage:Raumgruppe/146 (146)  +  +  [001]  + Carlinit
Aqualith
17 rhomboedrisch C3i (S6) 3 P3Vorlage:Raumgruppe/147 (147), R3Vorlage:Raumgruppe/148 (148)  –  –  –  – Dolomit
Dioptas
18 trigonal-trapezoedrisch D3  321 32 3m P321Vorlage:Raumgruppe/150 (150), P3121Vorlage:Raumgruppe/152 (152), P3221Vorlage:Raumgruppe/154 (154), R32Vorlage:Raumgruppe/155 (155) + + + Quarz
Tellur
312 P312Vorlage:Raumgruppe/149 (149), P3112Vorlage:Raumgruppe/151 (151), P3212Vorlage:Raumgruppe/153 (153)
19 ditrigonal-pyramidal C3v 3m1 3m P3m1Vorlage:Raumgruppe/156 (156), P3c1Vorlage:Raumgruppe/158 (158), R3mVorlage:Raumgruppe/160 (160), R3cVorlage:Raumgruppe/161 (161) [001] + Turmalin
Pyrargyrit
31m P31mVorlage:Raumgruppe/157 (157), P31cVorlage:Raumgruppe/159 (159)
20 ditrigonal-skalenoedrisch D3d 312/m 3m P31mVorlage:Raumgruppe/162 (162), P31cVorlage:Raumgruppe/163 (163) Calcit
Korund
32/m1 P3m1Vorlage:Raumgruppe/164 (164), P3c1Vorlage:Raumgruppe/165 (165), R3mVorlage:Raumgruppe/166 (166), R3cVorlage:Raumgruppe/167 (167)
21 hexagonal-pyramidal C6 6 6/m he­xa­go­nal P6Vorlage:Raumgruppe/168 (168), P61Vorlage:Raumgruppe/169 (169), P65Vorlage:Raumgruppe/170 (170), P62Vorlage:Raumgruppe/171 (171), P64Vorlage:Raumgruppe/172 (172), P63Vorlage:Raumgruppe/173 (173)  +  +  [001]  + Nephelin
Zinkenit
 22 trigonal-dipyramidal C3h 6 P6Vorlage:Raumgruppe/174 (174)  –  –  –  + Penfieldit
Laurelit
23 hexagonal-dipyramidal C6h 6/m P6/mVorlage:Raumgruppe/175 (175), P63/mVorlage:Raumgruppe/176 (176)  –  –  –  – Apatit
Zemannit
24 hexagonal-trapezoedrisch D6 622 6/mmm P622Vorlage:Raumgruppe/177 (177), P6122Vorlage:Raumgruppe/178 (178), P6522Vorlage:Raumgruppe/179 (179), P6222Vorlage:Raumgruppe/180 (180), P6422Vorlage:Raumgruppe/181 (181), P6322Vorlage:Raumgruppe/182 (182)  +  +  –  + Hochquarz
Pseudorutil
25 dihexagonal-pyramidal C6v 6mm P6mmVorlage:Raumgruppe/183 (183), P6ccVorlage:Raumgruppe/184 (184), P63cmVorlage:Raumgruppe/185 (185), P63mcVorlage:Raumgruppe/186 (186)  –  – [001]  + Wurtzit
Zinkit
26 ditrigonal-dipyramidal D3h 6m2 6m2 P6m2Vorlage:Raumgruppe/187 (187), P6c2Vorlage:Raumgruppe/188 (188) + Bastnäsit
Benitoit
62m P62mVorlage:Raumgruppe/189 (189), P62cVorlage:Raumgruppe/190 (190)
27 dihexagonal-dipyramidal D6h 6/m2/m2/m 6/mmm P6/mmmVorlage:Raumgruppe/191 (191), P6/mccVorlage:Raumgruppe/192 (192), P63/mcmVorlage:Raumgruppe/193 (193), P63/mmcVorlage:Raumgruppe/194 (194)  –  –  –  – Graphit
Magnesium
28 tetraedrisch-pentagondodekaedrisch T 23 m3 ku­bisch P23Vorlage:Raumgruppe/195 (195), F23Vorlage:Raumgruppe/196 (196), I23Vorlage:Raumgruppe/197 (197), P213Vorlage:Raumgruppe/198 (198), I213Vorlage:Raumgruppe/199 (199)  +  +  –  + Ullmannit
Natriumbromat
29 disdodekaedrisch Th 2/m3 m3 Pm3Vorlage:Raumgruppe/200 (200), Pn3Vorlage:Raumgruppe/201 (201), Fm3Vorlage:Raumgruppe/202 (202), Fd3Vorlage:Raumgruppe/203 (203), Im3Vorlage:Raumgruppe/204 (204), Pa3Vorlage:Raumgruppe/205 (205), Ia3Vorlage:Raumgruppe/206 (206)  –  –  –  – Pyrit
Kalialaun
30 pen­ta­gon-i­ko­si­te­tra­e­drisch O 432 m3m P432Vorlage:Raumgruppe/207 (207), P4232Vorlage:Raumgruppe/208 (208), F432Vorlage:Raumgruppe/209 (209), F4132Vorlage:Raumgruppe/210 (210), I432Vorlage:Raumgruppe/211 (211), P4332Vorlage:Raumgruppe/212 (212), P4132Vorlage:Raumgruppe/213 (213), I4132Vorlage:Raumgruppe/214 (214)  +  +  –  – Maghemit
Ye’elimit
31 he­xa­kis­te­tra­ed­risch Td 43m P43mVorlage:Raumgruppe/215 (215), F43mVorlage:Raumgruppe/216 (216), I43mVorlage:Raumgruppe/217 (217), P43nVorlage:Raumgruppe/218 (218), F43cVorlage:Raumgruppe/219 (219), I43dVorlage:Raumgruppe/220 (220)  –  –  –  + Sphalerit
Sodalith
32 he­xa­kis­ok­ta­e­drisch Oh 4/m32/m m3m Pm3mVorlage:Raumgruppe/221 (221), Pn3nVorlage:Raumgruppe/222 (222), Pm3nVorlage:Raumgruppe/223 (223), Pn3mVorlage:Raumgruppe/224 (224), Fm3mVorlage:Raumgruppe/225 (225), Fm3cVorlage:Raumgruppe/226 (226), Fd3mVorlage:Raumgruppe/227 (227), Fd3cVorlage:Raumgruppe/228 (228), Im3mVorlage:Raumgruppe/229 (229), Ia3dVorlage:Raumgruppe/230 (230)  –  –  –  – Diamant
Kupfer
1 
Die Hintergrundfarbe zeigt die Holoedrie und Meroedrie(n) der jeweiligen Kristallsysteme an.
Holoedrie:
Die Punktgruppe stimmt mit der Punktgruppe des Gitters überein
Hemiedrien:
Paramorphie: Wegfall der Spiegelebene parallel zur Hauptachse
Hemimorphie: Wegfall der Spiegelebene senkrecht zur Hauptachse
Enantiomorphie: Wegfall aller Spiegelebenen und Inversionszentren
Hemiedrie 2. Art: Wegfall aller Inversionszentren, nur geradzahlige Drehinversionsachsen
Tetartoedrien:
Tetartoedrie: Untergruppe der Paramorphie, Hemimorphie oder Enantiomorphie; Wegfall aller Spiegelebenen und teilweise der 2-zähligen Drehachsen. Da nur Drehachsen vorkommen, sind diese Punktkruppen ebenfalls enantiomorph
Tetartoedrie 2. Art: Untergruppe der Hemiedrie 2. Art; Wegfall aller Spiegelebenen und 2-zähligen Drehachsen


2 
Bei den Angaben zu den physikalischen Eigenschaften bedeutet:
Aufgrund der Symmetrie erlaubt und vorhanden
Aufgrund der Symmetrie verboten und nicht vorhanden
Über die Größenordnung der optischen Aktivität, Pyro- und Piezoelektrizität sowie des SHG-Effekts kann rein aufgrund der Symmetrie keine Aussage getroffen werden. Für die Pyroelektrizität ist, sofern vorhanden, die Richtung des pyroelektrischen Vektors angegeben.

Der Zusammenhang zwischen der Raum- und der Punktgruppe eines Kristalls ergibt sich folgendermaßen: Die Menge aller Translationen einer Raumgruppe bilden einen Normalteiler von . Die Punktgruppe des Kristalls ist diejenige Punktgruppe, die zur Faktorgruppe isomorph ist. Die Punktgruppe beschreibt die Symmetrie eines Kristalls am Gamma-Punkt, d. h. seine makroskopischen Eigenschaften. An anderen Stellen der Brillouinzone wird die Symmetrie des Kristalls durch die Sterngruppe des entsprechenden Wellenvektors beschrieben. Diese sind für Raumgruppen, die zur selben Punktgruppe gehören, in der Regel verschieden.

Das „Verbot“ von 5-, 7- und höherzähligen Drehachsen gilt nur für dreidimensional-periodische Kristalle; dagegen kommen sowohl bei Molekülen als auch bei Festkörpern in den Quasikristallen solche Drehachsen vor. Bis zur Entdeckung der Quasikristalle und der darauf folgenden Neudefinition des Begriffs Kristall war das Verbot als für Kristalle universell gültig angenommen worden.[1]

Das Beugungsbild von Kristallen bei Strukturanalysen mithilfe der Röntgenbeugung enthält gemäß dem Friedelschen Gesetz in Abwesenheit anomaler Streuung immer ein Inversionszentrum. Daher können Kristalle aus den Beugungsdaten nicht direkt einer der 32 Kristallklassen zugeordnet werden, sondern nur einer der 11 zentrosymmetrischen kristallographischen Punktgruppen, die auch als Lauegruppen bezeichnet werden. Durch die Identifikation der Lauegruppe ist auch die Zugehörigkeit des Kristalls zu einem der sieben Kristallsysteme geklärt.

Punktgruppen in der Molekülphysik

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Punktgruppen und Molekülsymmetrie
Schoenflies Hermann-Mauguin Symmetrieelemente Molekülbeispiele
Punktgruppen geringer Symmetrie
C1 I/E = C1 CHFClBr, SOBrCl
Cs ≡ S1 σ ≡ S1 BFClBr, SOCl2
Ci ≡ S2 i ≡ S2 1,2-Dibrom-1,2-Dichlorethan, meso-Weinsäure
ebene Drehgruppen SO(2)
C2 C2 H2O2, S2Cl2
C3 C3 Triphenylmethan, N(GeH3)3
C4 C4
C5 C5 15-Krone-5
C6 C6 α-Cyclodextrin
Drehgruppen mit vertikalen Spiegelebenen
C2v ≡ D1h C2, 2σv H2O, SO2Cl2, o-/m-Dichlorbenzol
C3v C3, 3σv NH3, CHCl3, CH3Cl, POCl3
C4v C4, 4σv SF5Cl, XeOF4
C5v - C5, 5σv Corannulen, C5H5In
C6v C6, 6σv Benzol-hexamethylbenzol-chrom(0)
C∞v - C, ∞σv lineare Moleküle wie HCN, COS
Drehgruppen mit horizontalen Spiegelebenen
C2h ≡ D1d ≡ S2v C2, σh, i Oxalsäure, trans-Buten
C3h ≡ S3 C3, σh Borsäure
C4h C4, σh, i Polycycloalkan C12H20
C6h C6, σh, i Hexa-2-propenyl-benzol
Drehspiegelgruppen
S4 S4 12-Krone-4, Tetraphenylmethan, Si(OCH3)4
S6 ≡ C3i S6 18-Krone-6, Hexacyclopropylethan
Diedergruppen
D2 ≡ S1v 3C2 Twistan
D3 C3, 3C2 Tris-chelatkomplexe
D4 C4, 4C2 -
D6 C6, 6C2 Hexaphenylbenzol
Diedergruppen mit horizontalen Spiegelebenen
D2h S2, 3C2, 2σv, σh, i Ethen, p-Dichlorbenzol
D3h S3, C3, 3C2, 3σv, σh BF3, PCl5
D4h S4, C4, 4C2, 4σv, σh, i XeF4
D5h - S5, C5, 5C2, 5σv, σh IF7
D6h S6, C6, 6C2, 6σv, σh, i Benzol
D∞h - S2, C, ∞C2, ∞σv, σh, i lineare Moleküle wie Kohlendioxid, Ethin
Diedergruppen mit diagonalen Spiegelebenen
D2d ≡ S4v S4, 2C2, 2σd Propadien, Cyclooctatetraen, B2Cl4
D3d ≡ S6v S6, C3, 3C2, 3σd, i Cyclohexan
D4d ≡ S8v - S8, C4, 4C2, 4σd Cyclo-Schwefel (S8)
D5d ≡ S10v - S10, C5, 5C2, 5σd Ferrocen
Tetraedergruppen
T 4C3, 3C2 Pt(PF3)4
Th 4S6, 4C3, 3C2, 3σh, i Fe(C6H5)6
Td 3S4, 4C3, 3C2, 6σd CH4, P4, Adamantan
Oktaedergruppen
O 3C4, 4C3, 6C2 -
Oh 4S6, 3S4, 3C4, 4C3, 6C2, 3σh, 6σd, i SF6, Cuban
Ikosaedergruppen
I - 12S10, 10S6, 6C5, 10C3, 15C2 -
Ih - 12S10, 10S6, 6C5, 10C3, 15C2, 15σv, i Fulleren-C60, Fulleren-C20 (Pentagondodekaeder)
räumliche Drehgruppen SO(3)
Kh - ∞C, ∞σ, i einatomige Teilchen wie Helium, Elementarteilchen

Die Eigenschaften eines Kristalls hängen im Allgemeinen von der Richtung ab. Daher werden alle Materialeigenschaften durch einen entsprechenden Tensor beschrieben.

Es gibt einen festen Zusammenhang zwischen der Punktgruppe eines Kristalls und der Form des jeweiligen Eigenschaftstensors bzw. der Anzahl seiner unabhängigen Komponenten. Dazu zwei Beispiele:

  1. In Punktgruppen mit einem Inversionszentrum sind alle Komponenten eines ungeraden Tensors identisch Null. Daher gibt es in diesen Punktgruppen keinen Pyroeffekt, keinen Piezoeffekt und auch keine optische Aktivität.
  2. Die elastischen Konstanten sind ein Tensor 4. Stufe, der im Allgemeinen 34 = 81 Komponenten hat. Im kubischen Kristallsystem gibt es aber nur drei unabhängige, von Null verschiedene Komponenten:
  • C1111 (= C2222 = C3333)
  • C1122 (= C2233 = C1133) und
  • C1212 (= C1313 = C2323);
alle andere Komponenten sind Null.

In der Molekül- und Festkörperphysik kann man aus der Symmetrie des Moleküls bzw. Kristalls die Anzahl der infrarot- und raman-aktiven Moden und deren Auslenkungsmuster bestimmen. Eine Zuordnung der gemessenen Frequenzen zu den jeweiligen Moden ist mit gruppentheoretischen Methoden nicht möglich. Kann man diese Zuordnung durchführen, so kann man aus den Frequenzen die Bindungsenergien zwischen den Atomen berechnen.

Kristallographie


Molekülphysik
Commons: Point groups – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. The Nobel Prize in Chemistry 2011. In: Nobelprize.org. Abgerufen am 21. Oktober 2011 (englisch).