Röhrenseeschlangen

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Röhrenseeschlangen

Olivgrüne Seeschlange (Aipysurus laevis) im Habitat im Riff vor Alva, Queensland

Systematik
Ordnung: Squamata
ohne Rang: Schuppenkriechtiere (Toxicofera)
Unterordnung: Schlangen (Serpentes)
Familie: Giftnattern (Elapidae)
Unterfamilie: Seeschlangen (Hydrophiinae)
Gattung: Röhrenseeschlangen
Wissenschaftlicher Name
Aipysurus
Lacépède, 1804

Die Röhrenseeschlangen[1] (Aipysurus) sind eine Schlangengattung der Giftnattern und zählen zur Unterfamilie der Seeschlangen.[2]

Die Gattung Aipysurus umfasst Schlangenarten von kleiner bis mittlerer Größe und mit kräftigem Körperbau. Der Schwanz ist, für Seeschlangen typisch, seitlich abgeflacht.[2] Die Bauchschilde sind, für Seeschlangen eher untypisch, breit.[1] Der Giftapparat besteht aus seitlich des Schädels befindlichen Giftdrüsen (spezialisierte Speicheldrüsen) und im vorderen Oberkiefer befindlichen, unbeweglichen Fangzähnen (proteroglyphe Zahnstellung).[1] Die Fangzähne können bei der Olivgrünen Seeschlange bis zu 4,7 mm lang sein,[1] während sie bei Aipysurus eydouxii weitgehend reduziert sind.[2]

Die Arten der Gattung besiedeln hauptsächlich seichte Gewässer in Küstennähe, typische Biotope finden sich in und an Korallenriffen. Das Beutespektrum der Arten umfasst Fische, Garnelen und Fischlaich.[2] Das Giftsekret setzen die Tiere zum Beuteerwerb ein. Aipysurus eydouxii ist auf Fischlaich spezialisiert, der Giftapparat der Art hat sich vermutlich aufgrund dieser Spezialisierung weitgehend zurückgebildet; auch die neurotoxischen Effekte, die für andere Vertreter der Gattung typisch sind, sind bei Aipysurus eydouxii wenig ausgeprägt.[3] Die Fortpflanzung erfolgt durch Ovoviviparie, also ei-lebendgebärend. Ein Wurf umfasst nur wenige Jungschlangen,[2] bei der Olivgrünen Seeschlange beispielsweise ein bis fünf Jungtiere.[1]

Aipysurus wurde als Gattung im Jahr 1804 durch den französischen Zoologen Bernard Germain Lacépède aufgestellt. Die Typusart ist Aipysurus laevis Lacépède 1804. Mit Informationsstand 2024 werden folgende Arten anerkannt und in The Reptile Database aufgeführt:[4][5]

Taxon Trivialname Erstbeschreibung Verbreitungsgebiet IUCN
Aipysurus apraefrontalis Short-nosed Sea Snake Smith 1926 Timorsee, Australien (Western Australia) (DD)
2018
Aipysurus duboisii Dubois’ Seeschlange Bavay, 1869 Australien (Northern Territory, Queensland, New South Wales, Western Australia), Timorsee, Papua Neuguinea, Neukaledonien (LC)
2009
Aipysurus eydouxii Marmorierte Seeschlange (Gray, 1849) Südchinesisches Meer, Golf von Thailand, Kambodscha, Borneo, Malaysien, Singapur, Vietnam, Papua Neuguinea, Australien (Torres-Straße, Thursday Island) (LC)
2009
Aipysurus foliosquama Blattschuppen-Seeschlange Smith, 1826 Timorsee, Australien (Western Australia, Ashmore-, Hibernia- und Scott-Riff) (DD)
2018
Aipysurus fuscus Timor-Riffschlange (Tschudi, 1837) Timor, Papua Neuguinea, Australien (Western Australia, Ashmore-Riff) (LC)
2009
Aipysurus laevis Olivgrüne Seeschlange Lacépède, 1804 Timor, Papua Neuguinea, Korallenmeer bis Neukaledonien, tropisches Australien (LC)
2018
Aipysurus mosaicus Mosiac Sea Snake Sanders, Rasmussen, Elmberg, Mumpuni, Guinea, Blias, Lee & Fry, 2012 Papua Neuguinea, tropisches Australien (LC)
2018
Aipysurus pooleorum Shark Bay Seasnake Smith, 1974 Australien (mittlere Westküste, Shark Bay) (DD)
2018
Aipysurus tenuis Arafura Sea Snake Lönneberg & Andersson, 1913 Arafurasee, Western Australia (DD)
2009

Einzelnachweise

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  1. a b c d e O’Shea, M.: Giftschlangen, Franckh-Kosmos-Verlag, 2006.
  2. a b c d e Mattison, C.: Enzyklopädie der Schlangen, BLV, 2007.
  3. Mebs, D.: Gifttiere. Ein Handbuch für Ärzte, Biologen und Apotheker. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 3. Auflage, 2010.
  4. The Reptile Database, Datenbankabfrage; Search Parameters: Higher taxa Aipysurus, aufgerufen am 10. November 2024.
  5. IUCN Red List, Datenbankabfrage der Art-Monographien, aufgerufen am 10. November 2024.
Commons: Aipysurus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien