Röxer Tunnel
Der Röxer Tunnel war ein denkmalgeschützter Bahnhofstunnel in Stendal in Sachsen-Anhalt.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er befand sich im Stendaler Hauptbahnhof östlich des Empfangsgebäudes, südlich der Stendaler Innenstadt und führt von der Bahnhofstraße nach Süden zur Lüderitzer Straße. Dabei unterquert der Tunnel die Eisenbahnanlagen und bindet die einzelnen Bahnsteige an.
Architektur und Geschichte
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Der schmale 110 Meter lange Tunnel entstand im Jahr 1911[1] und wurde November 1912 für die Öffentlichkeit freigegeben.[2]
Sein Name geht auf den an seinem südlichen Ende befindlichen Stendaler Stadtteil Röxe zurück. An den Eingängen auf nördlicher und südlicher Seite befinden sich in Fachwerkbauweise errichtete Eingangsbauten. Die Tunnelwände sind mit weißen Fliesen ausgekleidet.
Ursprünglich diente der Tunnel nur zur Unterquerung der Bahnanlagen. Erst im Jahr 1983 erhielt der Tunnel auch Zugänge zu den Bahnsteigen, die am 14. Oktober 1983 in Betrieb gingen.[3]
Während des Um- und Ausbaus des Stendaler Hauptbahnhofs ergab sich ab dem 22. Mai 2019[4] eine vollständige Sperrung der im Bereich des Bahnhofsgebäudes zu den Bahnsteigen führenden Unterführung. Da in diesem Zusammenhang dem Röxer Tunnel eine gesteigerte Verkehrsbedeutung zukam, erfolge für eine fünfstellige Summe eine Instandsetzung des Tunnels. Als Dekoration wurden an den Wänden 60 Kreise aus farbigen Folien angelegt, auf denen in chronologischer Reihenfolge Daten aus der Geschichte Stendals und des Bahnhofs aufgeführt waren.
Nach Abschluss der Arbeiten an der erweiterten Bahnhofsunterführung im zentralen Bahnhofsbereich wurde der Tunnel am 21. Januar 2021 zugeschüttet.[2]
Im örtlichen Denkmalverzeichnis von 2015 war der Tunnel unter der Erfassungsnummer 094 76392 als Baudenkmal verzeichnet.[5]
In nichtöffentlicher Sitzung im November 2022 beschloss der Stendaler Stadtrat den Abriss des nördlichen Tunnelhauses am Stendaler Hauptbahnhof, weil ein Erhalt aus Kostengründen für die Stadt nicht infrage kommt.[6] Im Februar 2023 bildete sich eine Initiativgruppe, die „Freundinnen und Freunde des Tunnelhäuschens“, die sich für die Einrichtung eines Licht- und Lesehäuschens im Tunnelhaus einsetzt.[7]
Weblinks
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- Marco Hertzfeld, Vernachlässigte Röxer Röhre in Stendal: Tunnel zum Ende noch aufgehübscht vom 7. September 2020 auf www.az-online.de
- Dirk Upnmoor: Tschüß Röxer Tunnel! Bahnhof Stendal – Durchgang durch den Tunnel und Zugverkehr im Januar 2022. In: youtube.com. Januar 2022.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Stendal Hauptbahnhof. In: bauprojekte.deutschebahn.com. Abgerufen am 7. April 2023.
- ↑ a b Rückblick 2022. Januar bis März in Stendal. In: Stendaler Volksstimme. Der Altmärker. 3. Januar 2023, S. 15.
- ↑ Stadtgeschichte. In: stendal.de. Hansestadt Stendal, abgerufen am 8. Oktober 2020.
- ↑ Sebastian Wienecke: Suche nach dem Röxer Tunnel. In: volksstimme.de. 30. Mai 2019, abgerufen am 7. April 2023.
- ↑ Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19. 03. 2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Seite 4151 f.
- ↑ Retter des Tunnelhauses haben nächste Hürde genommen. In: Stendaler Volksstimme. Der Altmärker. 17. März 2023, S. 13.
- ↑ Edda Gehrmann: Denkmalretter fürs Tunnelhaus in Stendal formieren sich. In: volksstimme.de. 17. Februar 2023, abgerufen am 7. April 2023.
Koordinaten: 52° 35′ 43,1″ N, 11° 51′ 21,1″ O