Rain (Penzberg)
Rain Männ Stadt Penzberg
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Koordinaten: | 47° 44′ N, 11° 25′ O | |
Höhe: | ca. 607 m ü. NHN | |
Einwohner: | 26 (1987)[1] | |
Postleitzahl: | 82377 | |
Vorwahl: | 08856 | |
Lage von Rain in Bayern
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Rain (auch Männ oder Moen)[2] ist ein Stadtteil der oberbayerischen Kleinstadt Penzberg im Landkreis Weilheim-Schongau.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Weiler liegt circa drei Kilometer ostsüdöstlich vom Penzberger Stadtkern an der Südflanke eines Molasse-Rückens. Unmittelbar südlich verläuft die Loisach, die wenig östlich die Molasse durchquert und eine Schleife bildet, in der sich Rain befindet. Der Fluss bildet hier auch die Grenze zum Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Etwa 600 Meter westlich befindet sich der Weiler Schönmühl mit dem Wasserkraftwerk Schönmühl. Gegenüber auf der rechten Seite der Loisach befindet sich der Bichler Ortsteil Schögger am Rain.
Westlich von Rain verläuft die Staatsstraße 2063.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rain ist wohl der älteste unter den Penzberger Ortsteilen mit einer ersten Erwähnung im 11. Jahrhundert.[3] Laut Karl Meichelbeck benannten sich bereits im 12. Jahrhundert Adelige nach Rain (namentlich Arnoldus de Rain). Dies lässt vermuten, dass hier ein Adelssitz bestand, der durch die Lage in der Loisachschleife besonders geschützt war. Meichelbeck berichtet außerdem vom großen Reichtum der Bauern von Rain im 15. Jahrhundert, die sogar dem Kloster Benediktbeuern Geld liehen und schenkten. Nach dem Namen einer damals ansässigen Familie wird der Weiler mitunter auch als „Moen“ oder „Männ“ bezeichnet.[2]
Die Bewohner von Rain stellten in den Jahren 1919, 1927, 1934 und 1950 Anträge auf eine Umgemeindung von Penzberg nach Bichl. Grund dafür waren vor allem die zunehmenden sozialen Unterschiede zwischen den Bewohnern der aufstrebenden Bergwerksstadt und der bäuerlichen Bevölkerung Rains. Als weitere Argumente wurde die „Alte Schanze“ („Schwedenschanze“) als natürliche Grenze und damit verbunden die dort verlaufende Pfarreigrenze genannt.[2] Die Anträge wurde jedoch allesamt abgelehnt.
Rain gehört zur katholischen Pfarrei St. Benedikt Benediktbeuern.
Jahr | Einwohner | Gebäude (ab 1885 nur Wohngebäude) |
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1818[4] | 26 | 4 |
1825[5] | 22 | 4 |
1861[6] | 24 | 8 |
1871[7] | 28 | 11 |
1885[8] | 22 | 4 |
1900[9] | 30 | 5 |
1925[10] | 37 | 6 |
1950[11] | 40 | 4 |
1966[12] | 28 | |
1970[13] | 30 | |
1987[1] | 26 | 5 |
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rain in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 159 (Digitalisat).
- ↑ a b c Reinhard Heydenreuter: Geschichte mit Zukunft. 100 Jahre Stadt Penzberg in Oberbayern. Volk, München 2019, ISBN 978-3-86222-313-8, S. 35–37.
- ↑ Karl Luberger: Geschichte der Stadt Penzberg. Hrsg.: Stadt Penzberg. 1. Auflage. 1969, S. 40 f.
- ↑ Karl Luberger: Geschichte der Stadt Penzberg. Hrsg.: Stadt Penzberg. 1. Auflage. 1969, S. 54.
- ↑ Adolph von Schaden: Topographisch-statistisches Handbuch für den Isarkreis im Königreich Baiern. 1825, S. 387 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 332, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 375, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 357 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 356 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 370 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 347 (Digitalisat).
- ↑ Karl Luberger: Geschichte der Stadt Penzberg. Hrsg.: Stadt Penzberg. 1. Auflage. 1969, S. 196.
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 64 (Digitalisat).