Rambach (Heideck)
Rambach Stadt Heideck
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Koordinaten: | 49° 7′ N, 11° 6′ O |
Höhe: | 470 m ü. NHN |
Einwohner: | 23 (2023) |
Postleitzahl: | 91180 |
Vorwahl: | 09177 |
Rambach ist ein Gemeindeteil der Stadt Heideck im Landkreis Roth (Regierungsbezirk Mittelfranken, Bayern).[1] Rambach liegt in der Gemarkung Liebenstadt.[2]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Weiler liegt südwestlich der Stadt Heideck am nordöstlichen Abhang einer bis auf 606,7 Meter Höhe ansteigenden bewaldeten Höhe, dem Schloßberg. Das mehrere Teiche beim Rambach speisende Rambacher Wasser fließt in nordöstlicher Richtung der Kleinen Roth zu. Straßenverbindungen gibt es zum Gemeindesitz Heideck, zum Ort Schloßberg und nach Liebenstadt.[3] Die Dorfflur ist 108 Hektar groß.[4] Rambach liegt am Radweg „Brombachsee Nr. 8“ (= B 8).[5]
Ortsnamendeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rambach bedeutet wohl „Siedlung am schmutzigen Wasser“.[6]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das aus damals zwei Höfen bestehende Rambach wurde erstmals 1489 urkundlich erwähnt.[7]
Mit Heideck gelangte Rambach nach dem Landshuter Erbfolgekrieg 1505 zum neuerrichteten Fürstentum Pfalz-Neuburg; im 16. Jahrhundert bestand der nunmehrige Weiler aus vier Untertanen(-familien).[8] Mit der Verpfändung des pfalz-neuburgischen Pflegamtes Heideck und damit auch des Weilers Rambach 1542 an Nürnberg wurden auch die dortigen Untertanen der Reformation zugeführt; sie gehörten zur neuerrichteten evangelischen Pfarrei Selingstadt, bis 1598 in Schloßberg eine weitere und für Rambach nähere evangelische Pfarrei entstand.[9] 1585 wurde das Amt Heideck von Pfalz-Neuburg wieder eingelöst.[10] Die Wiedereinführung der katholischen Glaubensausübung erfolgte mit der Rekatholisierung von Neuburg-Pfalz unter dem konvertierten Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm ab dem Jahr 1627; Rambach gehörte fortan zur katholischen Pfarrei und Gemeinde Liebenstadt des Bistums Eichstätt.[11]
Am Ende des Alten Reiches, um 1800, gab es in Rambach vier Untertanen, deren Höfe dem pfalz-neuburgischen Landrichteramt Heideck als Grundherrschaft gehörten. Hoch- und niedergerichtlich unterstand der Weiler dem pfalz-neuburgischen Pflegamt Heideck.[12]
Im neuen Königreich Bayern (1806) bildete Rambach mit Altenheideck, Haag, Liebenstadt und Tautenwind die Gemeinde Liebenstadt des gleichnamigen Steuerdistrikts im Gerichtsbezirk und Rentamt (später Bezirksamt und Amtsgericht) Hilpoltstein.[13]
1873 gab es in Rambach ein Pferd und 20 Rinder.[14]
Die Zahl der Anwesen in Rambach, seit dem 18. Jahrhundert vier, änderte sich im 19. Jahrhundert; so gab es 1843 im Weiler fünf Häuser, 1903 (und auch 1950) sechs Wohngebäude.[15][16][17] Mit der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Liebenstadt aufgelöst. Rambach wurde zum 1. Januar 1972 Gemeindeteil von Heideck.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1818: 30 (4 „Feuerstellen“, 5 Familien)[18]
- 1843: 36 (5 Häuser)[19]
- 1868: 32 (10 Gebäude)[20]
- 1871: 29 (18 Gebäude)[14]
- 1900: 22 (6 Wohngebäude)[16]
- 1937: 24[21]
- 1950: 33 (6 Anwesen)[22]
- 1961: 29 (6 Wohngebäude)[23]
- 1970: 28[24]
- 1987: 28 (6 Gebäude mit Wohnraum; 7 Wohnungen)[25]
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ortskapelle wurde 1952/54 errichtet.
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Rambacher Flur lassen sich im 20. Jahrhundert an religiösen Denkmälern nachweisen:
- Mittelalterliches Steinkreuz am Weg nach Liebenstadt
- im Ort Steinsäule mit gusseisernem Christus[26]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. I. Band: Eichstätt 1937, II. Band: Eichstätt 1938
- Wolfgang Wiessner: Hilpoltstein (= Kommission für Bayerische Landesgeschichte [Hrsg.]: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 24). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1978, ISBN 3-7696-9908-4 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rambach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 13. September 2021.
- Rambach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 13. Oktober 2024.
- Rambach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 13. Oktober 2024.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gemeinde Heideck, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 13. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 13. Oktober 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Histor. Atlas, S. 37
- ↑ [1]
- ↑ Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstätt, 46./47 Jg. (1931/32), S. 67; 52. Jg. (1937), S. 7, 11
- ↑ Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstätt, 46./47 Jg. (1931/32), S. 67; Histor. Atlas, S. 37
- ↑ Histor. Atlas, S. 37
- ↑ Histor. Atlas, S. 165; Buchner I, S. 467
- ↑ Histor. Atlas, S. 177
- ↑ Histor. Atlas, S. 165, 214
- ↑ Histor. Atlas, S. 230
- ↑ Histor. Atlas, S. 255
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 889, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ Histor. Atlas, S. 37, 255
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1220 (Digitalisat).
- ↑ Oberpfälzisches Zeitblatt, 3. Jg. (1843), Nr. 30, S. 238
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 73 (Digitalisat).
- ↑ Oberpfälzisches Zeitblatt, 3. Jg. (1843), Nr. 30, S. 238
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 714, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Buchner II, S. 97
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1085 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 796 (Digitalisat).
- ↑ Histor. Atlas, S. 255
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 348 (Digitalisat).
- ↑ Buchner II, S. 98