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Referenzbereich (Medizin)

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Vor allem in der Laboratoriumsmedizin werden Referenzbereiche (Syn. Referenzintervalle, veraltete Bezeichnung Normalbereiche) benutzt, um quantitative Laborwerte einordnen zu können. Umgangssprachlich werden Werte innerhalb des Referenzbereichs als normal, Werte außerhalb als pathologisch (krankhaft) bezeichnet. Dabei ist aber zu beachten, dass 5 % aller gesunden Personen Werte außerhalb des Referenzbereichs aufweisen und umgekehrt Kranke durchaus Werte innerhalb dieses Bereichs aufweisen können.

Referenzbereiche werden mit statistischen Verfahren aus Untersuchungsergebnissen gesunder Personen ermittelt. Der Referenzbereich umfasst definitionsgemäß die zentralen 95 Prozent aller bei offensichtlich gesunden Personen gemessenen Werte. Folglich befinden sich jeweils 2,5 % der Werte oberhalb bzw. unterhalb davon. Die Referenzgrenzen entsprechen statistisch gesehen den Quantilen 0,025 und 0,975 (Perzentilen 2,5 % und 97,5 %) der Laborwerte einer gesunden Bevölkerung.

Der Referenzbereich ist abhängig von der Messmethode (z. B. enzymatisch) und Einheit (z. B. g/L) sowie häufig auch von Alter, Geschlecht, Ethnie, Region usw. Für die Interpretation von Laborwerten ist es wichtig zu wissen, dass die Referenzgrenzen für ein und denselben Analyten stark variabel sein können. Deshalb müssen laut Richtlinie der Bundesärztekammer (Rili-BÄK) in einem Laborbefund zu jeder Analyse die jeweils gültigen Referenzbereiche angegeben werden.

Referenzwert in der Strahlenmedizin

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Auf Vorschlag der Strahlenschutzkommission wurden in Deutschland im Jahre 2003 vom Bundesamt für Strahlenschutz diagnostische Referenzwerte für Radiopharmaka festgelegt und im Bundesanzeiger veröffentlicht. Darin sind Referenzwerte der Radiopharmaka für häufige, als auch für dosisintensive nuklearmedizinische Untersuchungsverfahren enthalten. Eine Überschreitung dieser Referenzwerte bedarf einer Begründung durch einen fachkundigen Nuklearmediziner und muss entsprechend dokumentiert werden.

Einheiten nach dem SI-Einheitensystem:

EinheitErklärung

g/dL – 1 Gramm je Deziliter (100 Milliliter)

mg/dL – 1 Milligramm (1 Tausendstel Gramm) je Deziliter

µg/dL – 1 Mikrogramm (1 Millionstel Gramm) je Deziliter

ng/mL – 1 Nanogramm (1 Milliardstel Gramm) je Milliliter

mval/l – Milligrammäquivalent – 1 Tausendstel der Stoffmenge, die einem Referenzatom (Wasserstoff) gleichgesetzt ist.