Regierungsbezirk Schneidemühl
Der Regierungsbezirk Schneidemühl wurde 1922 in der preußischen Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen neu errichtet. Er bestand zunächst aus drei unterschiedlich großen, nicht zusammenhängenden Gebieten mit insgesamt neun Kreisen, die im Osten an Polen und im Westen an die preußischen Provinzen Pommern, Brandenburg und Niederschlesien angrenzten.
Nach Auflösung der Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen 1938 verlor er die vier Kreise in den beiden südlicheren Gebieten an die Provinzen Schlesien und Brandenburg, wurde dafür aber um sein nördliches Teilgebiet um vier Kreise vergrößert, in Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen umbenannt und in die Provinz Pommern eingegliedert, wo er bis 1945 bestand.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 20. November 1919 nahm der Regierungspräsident von Bromberg in Schneidemühl seine neue Tätigkeit als Regierungsstelle für den Verwaltungsbezirk Grenzmark Westpreußen-Posen auf. Diese verwaltete vorläufig alle bei Deutschland verbleibenden Kreise und Kreistrümmer aus den ehemaligen preußischen Provinzen Posen und Westpreußen westlich der Weichsel bzw. des polnischen Korridors, die durch den Versailler Vertrag vom Deutschen Reich abgetrennt wurden. Nachdem dieses Gebiet unter dem Namen Grenzmark Posen-Westpreußen den Status einer Provinz erlangt hatte, wurde am 1. August 1922 Schneidemühl als einziger Regierungsbezirk dieser Provinz eingerichtet. Am 1. Oktober 1938 wurde der Regierungsbezirk nach einer territorialen Neuordnung und Auflösung der Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen in die Provinz Pommern eingegliedert, erhielt jedoch aus Traditionsgründen die Bezeichnung Grenzmark Posen-Westpreußen.
Regierungspräsidenten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1922–1933: Friedrich von Bülow (1868–1936)
- 1933–1935: Hermann Bresgen (1883–1955)
- 1935–1940: Friedrich Bachmann (1884–1961)
- 1940 : Müller (vertretungsweise)
- 1940–1944: Paul Eckhardt (1898–1948)
- 1944–1945: Karl Wicklmayr (1904–1983) (vertretungsweise)
Verwaltungsgliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Regierungsbezirk bestand bis 1938 aus acht Kreisen und dem 1914 gebildeten Stadtkreis Schneidemühl. Sitz der Bezirksregierung war Schneidemühl. Ab 1. Oktober 1938 gehörten nach dem Tausch einiger Kreise mit benachbarten Bezirken noch der Stadtkreis Schneidemühl und vier der ursprünglichen weiterhin und vier neu hinzugekommene Kreise (ab 1939 als Landkreise bezeichnet) zum nunmehr Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen zu Schneidemühl genannten Bezirk.[1] Je zwei der neuen Kreise waren vom brandenburgischen Regierungsbezirk Frankfurt an der Oder und vom pommerschen Regierungsbezirk Köslin hinzugekommen.
Der Regierungsbezirk umfasste folgende Stadt- und Landkreise:
Stadtkreis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stand 1922 und 1939
- Schneidemühl, bis 1918 Bezirk Bromberg
Kreise 1922[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
|
Landkreise 1939[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
|
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Regierungsbezirk Schneidemühl Verwaltungsgeschichte und die Regierungspräsidenten auf der Website territorial.de (Rolf Jehke), Stand 30. September 2018.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gunthard Stübs: Pommern – Das Land am Meer: Der Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen ( vom 24. November 2012 im Internet Archive)