Regina Schilling
Regina Schilling, geborene Regina Kamps (* 27. Oktober 1962 in Köln),[1] ist eine deutsche Dokumentarfilmerin und Autorin.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schillings Vater war Drogist, die Eltern führten erst eine, später zwei Drogerien. Schilling studierte Literaturwissenschaft und Pädagogik, war Pressereferentin beim Verlag Kiepenheuer & Witsch und ist seit 1997 freiberuflich tätig. Neben ihrer Existenz als Dokumentarfilmerin schreibt sie Kinder- und Jugendbücher (Mach's gut Herr Wurst!, Fanny und Pepsi, Ich bin nicht du).
Sie ist seit der Gründung 2001 für das Programm des Literaturfestivals Lit.Cologne mitverantwortlich, anfangs als Pressereferentin.[2][3]
Schilling drehte Dokumentarfilme über Josef Bierbichler, Adriana Altaras (Titos Brille, 2014), Gerd Audehm, die Missbrauchshistorie an der Odenwaldschule und einen Film über ehemalige Microsoft-Programmierer. In Kulenkampffs Schuhe (2018) behandelt sie ausgehend von der eigenen Familiengeschichte bekannte Fernseh-Entertainer der Nachkriegszeit (Hans-Joachim Kulenkampff, Peter Alexander, Hans Rosenthal), die noch entscheidend durch die Zeit des Nationalsozialismus und die Nachkriegszeit geprägt waren, und wie sie in der Bundesrepublik diese Erfahrungen in der Öffentlichkeit durchblicken ließen oder verbargen. 2023 widmete Schilling Eduard Zimmermann und seiner Sendung Aktenzeichen XY … ungelöst, dem „ersten True-Crime-Format weltweit“, den essayistischen Dokumentarfilm Diese Sendung ist kein Spiel – Die unheimliche Welt des Eduard Zimmermann.[4][5]
Regina Schilling lebt und arbeitet in Köln und Berlin.
Filmografie (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1999: Der junge Mann und sein Buch
- 2001: Leben nach Microsoft (zusammen mit Corinna Belz)
- 2004: Gerd Audehm: Leben ohne Gedächtnis
- 2007: Bierbichler
- 2008: 24h Berlin (mit anderen)
- 2011: Geschlossene Gesellschaft – Der Missbrauch an der Odenwaldschule (mit Luzia Schmid)
- 2013: 24h Jerusalem (mit anderen)
- 2014: Titos Brille[6]
- 2018: Kulenkampffs Schuhe
- 2022: Igor Levit – No Fear[7]
- 2023: Diese Sendung ist kein Spiel – Die unheimliche Welt des Eduard Zimmermann[8][9]
Buchveröffentlichungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- mit Corinna Belz: Fanny und Pepsi. Carlsen, Hamburg 2001, ISBN 978-3-551-35112-8.
- mit Corinna Belz: Fanny und Pepsi – alles wird gut. Carlsen, Hamburg 2001, ISBN 978-3-551-58070-2.[10]
- Ich bin nicht Du. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2005, ISBN 978-3-462-03544-5.
- Mach's gut, Herr Wurst! Boje, Köln 2009, ISBN 978-3-414-82221-5.
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2012 erhielt Regina Schilling für Geschlossene Gesellschaft den Grimme-Preis. Auch für ihren Film Titos Brille erhielt sie Preise (Sguardi Altrove, Aegean Docs 2015). Kulenkampffs Schuhe wurde 2018 im Rahmen der 42. Duisburger Filmwoche mit dem 3sat-Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet.[11] Mit derselben Dokumentation erhielt sie 2019 den Preis der Deutschen Akademie für Fernsehen in der Kategorie Dokumentarfilm und den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie Beste Dokumentation/Reportage.[12] sowie erneut einen Grimme-Preis.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Regina Schilling im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- reginaschilling.de, Netzauftritt von Regina Schilling
- Regina Schilling bei IMDb
- Regina Schilling bei filmportal.de
- Regina Schilling im Lexikon des internationalen Films
- Regina Schilling bei Crew United
- Regina Schilling im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Interviews
- Filmemacherin Regina Schilling – Schürfen in der TV-Geschichte, Regina Schilling im Gespräch mit Marietta Schwarz, Deutschlandfunk- Zwischentöne, 28. April 2024
- Kriegsschuld und -traumata im „Kommissar“: Wie etwas gesagt wird, über das nicht geredet werden kann, Regina Schilling im Gespräch mit Timo Grampes, Deutschlandfunk Kultur, 3. Januar 2019
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Angaben im Film Kulenkampffs Schuhe (2018).
- ↑ Hinter den Kulissen: Regina Schilling, Programm der lit.COLOGNE. Interview mit Regina Schilling bei Lit.Cologne, 15. März 2010, abgerufen am 1. September 2019.
- ↑ Regina Schilling – Regisseurin, Autorin, filmnetzwerk-berlin.de, abgerufen am 23. September 2022
- ↑ Bert Rebhandl: ZDF-Doku über Aktenzeichen XY: Trainingslager der Angst. In: FAZ.NET. 6. August 2023, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 8. August 2023]).
- ↑ Die reaktionäre Welt von „Ganoven-Ede“: ZDF nimmt „Aktenzeichen XY... ungelöst“ unter die Lupe - Aktuelle Meldungen - News - newsroom.de. 8. August 2023, abgerufen am 8. August 2023 (deutsch).
- ↑ Regina Schilling hat einen Dokumentarfilm über Adriana Altaras gemacht, emma.de, abgerufen am 23. September 2022
- ↑ Igor Levit – No Fear, bei zeroone.de, abgerufen am 4. Oktober 2022
- ↑ Diese Sendung ist kein Spiel – Die unheimliche Welt des Eduard Zimmermann. Im Presseportal des ZDF, abgerufen am 7. August 2023.
- ↑ Bert Rebhandl: Trainingslager der Angst . In: FAZ, 6. August 2023, abgerufen am 6. August 2023.
- ↑ Stefanie Jakobi: Briefe jenseits des Papiers? Die E-Mail als Motiv in Kinder- und Jugendliteratur. Eine transmediale Motivanalyse. In: KJL&M Forschung Schule Bibliothek. Band 74, Nr. 4, 2022, S. 13–20 (passim.).
- ↑ Der 3sat-Dokumentarfilmpreis 2018 geht an "Kulenkampffs Schuhe" von Regina Schilling. Artikel vom 10. November 2018, abgerufen am 12. November 2018.
- ↑ 2019 Beste Dokumentation/Reportage. In: Deutscher Fernsehpreis 2019. Der Deutsche Fernsehpreis, abgerufen am 23. März 2019.
Personendaten | |
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NAME | Schilling, Regina |
ALTERNATIVNAMEN | Kamps, Regina (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Dokumentarfilmerin und Kinderbuchautorin |
GEBURTSDATUM | 27. Oktober 1962 |
GEBURTSORT | Köln |