Reinhard Bredow (Politiker)
Reinhard Bredow (* 6. Dezember 1872 in Hohenseedorf[1]; † im Mai 1945 in Berlin verschollen) war Reichstagsabgeordneter der NSDAP.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Sohn eines Landwirtes absolvierte nach dem Besuch der achtjährigen Volksschule ab 1887 eine landwirtschaftliche Ausbildung.[2] Seinen Militärdienst leistete Bredow von 1892 bis 1894 im westpreußischen Feldartillerie-Regiment Nr. 16 ab. Zunächst Bauer und Gärtner in Manschnow, war er von 1909 bis 1918 Gemeindevorsteher der Ortschaft im Oderbruch und ab 1910 Mitglied des Kreistages von Lebus. Während des Ersten Weltkrieges war Bredow von 1916 bis Ende 1917 Soldat im Feldartillerie-Regiment Nr. 116 an der Westfront. Nach Kriegsende schloss er sich der rechtskonservativen Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) an.
Zum 1. September 1929 wechselte Bredow von der DNVP zur NSDAP (Mitgliedsnummer 146.011),[3] für die er bei den Reichstagswahlen im September 1930 ein Mandat im Reichstag erhielt. Reichstagsabgeordneter blieb Bredow auch nach der nationalsozialistischen „Machtergreifung“ bis Kriegsende im dann bedeutungslosen Parlament. Ab Juli 1934, vermutlich bis 1939, war er ehrenamtlicher Richter am Volksgerichtshof. Daneben bekleidete Bredow weitere Ämter auf regionaler Ebene: Von Juli 1933 bis 1935 war er gleichzeitig Landesbauernführer der Landesbauernschaft Kurmark und der dortige NSDAP-Gauamtsleiter für Agrarpolitik. Zudem war er Preußischer Provinzialrat der Provinzen Brandenburg und Grenzmark Posen-Westpreußen. Ferner gehörte Bredow den Aufsichtsräten der Deutschen Bauerndienst Allgemeine-Versicherungs AG[4] in Berlin sowie der Oderbruchbahn AG an.
Bredow starb mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Endphase des Zweiten Weltkrieges in Berlin.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Joachim Lilla, Martin Döring, Andreas Schulz: Statisten in Uniform. Die Mitglieder des Reichstags 1933–1945. Ein biographisches Handbuch. Unter Einbeziehung der völkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924. Droste, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4, S. 62.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hohenseedorf wurde am 4. April 1934 in Altzeschdorf umbenannt, siehe Michael Rademacher: Lebus. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Biographische Angaben zu Bredow bei Lilla, Statisten, sowie:
- Max Domarus: Der Reichstag und die Macht. Würzburg 1968
- Schumacher, Martin (Hrsg.): M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung 1933 - 1945. Eine biographische Dokumentation. 3. Auflage, Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5183-1.
- Max Schwarz: MdR. Biographisches Handbuch der Reichstage. Verlag für Literatur und Zeitgeschehen, Hannover 1965
- Erich Stockhorst: Fünftausend Köpfe: Wer war was im Dritten Reich. blick und bild Verlag, Velbert 1967.
- ↑ Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/4320804
- ↑ Zur Unternehmensgeschichte der R+V Versicherung
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Reinhard Bredow in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
Personendaten | |
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NAME | Bredow, Reinhard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (DNVP, NSDAP), MdR |
GEBURTSDATUM | 6. Dezember 1872 |
GEBURTSORT | Hohenseedorf |
STERBEDATUM | nach Mai 1945 |
STERBEORT | Berlin |