Rest and Be Thankful (Bergrennen)
Rest and Be Thankful bezeichnet eine Reihe von Motorsportveranstaltungen, insbesondere Bergrennen, am gleichnamigen Pass im Westen Schottlands.
Über den Pass wurde erstmals 1748 eine Straße gebaut. Dies geschah aus militärischen Gründen, um nach den Jakobitenaufständen von 1715 und 1745 Truppen schneller verlegen zu können. Im obersten Teil der von Osten durch das Glen Croe heranführenden Strecke wurden schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts Bergrennen ausgetragen. Der erste bekannte Wettbewerb fand im Jahre 1906 statt, Sieger wurde Broome White mit einem 60 PS starken Mercedes. Eine besondere Schwierigkeit bildete die Haarnadelkurve unmittelbar unterhalb der Passhöhe, die als devils elbow,[1] als Ellbogen des Teufels bezeichnet wurde.
Da die alte Militärstraße den verkehrlichen Anforderungen nicht mehr gewachsen war, wurde sie Ende der 1930er-Jahre durch einen Neubau mit geänderter Streckenführung ersetzt. Die alte Trasse blieb weiterhin erhalten und diente bei Bedarf als temporäre Rennstrecke für Motorsportveranstaltungen, unter anderem als Teil der schottischen sowie ab 1949 der britischen Bergmeisterschaft. Die Längenangaben der zu durchfahrenden Strecke weichen voneinander ab, liegen aber im Bereich zwischen 1000 und 1400 Metern. Der spätere dreimalige Formel-1-Weltmeister Jackie Stewart, der 1961 mit einem Marcos bei einem Rennen mitfuhr, konnte als Jugendlicher seinen älteren Bruder Jimmy bei dessen Teilnahmen beobachten. Er war von der Umgebung und der dort herrschenden Stimmung tief beeindruckt und bezeichnete Rest an Be Thankful in seiner Autobiographie rückblickend als „Wiege seines Motorsportlebens“.[2] Der Anstieg zum Pass über die alte Trasse war außerdem immer wieder Teil verschiedener Autorallyes.
Da sich der Zustand der Straße im Laufe der Jahre zunehmend verschlechtert hatte, wurde der regelmäßige Rennbetrieb 1969 eingestellt und die Strecke aus dem Rennkalender genommen. In den Folgejahren fanden noch vereinzelte Motorsportveranstaltungen, insbesondere mit historischen Fahrzeugen, statt. Außerdem gründete sich eine Initiative mit Namen Friends of the Rest, deren Ziel unter anderem war, Spendengelder zur Behebung der Schäden an der Straße zu sammeln, erreichte jedoch ihr Ziel nicht.[3]
Nachdem es Mitte der 2000er-Jahre verstärkt zu Hangrutschen auf der regulären Straße gekommen war, wurde die alte Trasse instand gesetzt, um im Falle einer Sperrung den Verkehr hierüber umleiten zu können. Die Strecke wurde 2013 wieder freigegeben,[4] weitere Verbesserungen sind, Stand Mitte 2015, in Arbeit.[5] Als Konsequenz dieser Maßnahme löste sich Friends of the Rest 2013 auf.[6]
Seit der Renovierung führt eine Vereinigung von Cobra-Freunden wieder ein jährliches Bergrennen durch. Zugelassen sind, neben bestimmten Cobra-Ausführungen, auch eine eng begrenzte Auswahl anderer historischer Sportwagentypen wie Sunbeam Tiger, Shelby Daytona, Ford Mustang, GT40 und Ford GT.[7] Der Aufbau eines Besucherzentrums unmittelbar unterhalb des ehemaligen Zielbereiches mit Informationen zur Geschichte der Rennstrecke ist, Stand 2015, in Planung.[8]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ronnie Morrison: The glory days of Rest and Be Thankful. Informationen zur Strecke und den Rennen auf einer Website mit Nachrichten aus Argyll (englisch)
- Brian D Osborne,: History Of The Rest And be Thankful, Scots Magazine, Oktober 2005, auf der Website der historischen Vereinigung von Arrochar, Tarbet und Ardlui (englisch)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Filmmitschnitte auf der Website der Schottischen Nationalbibliothek vom Bergrennen 1950, dem Bergrennen 1956 und der RAC-Rallye 1962
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ The shrines at Rest and Be Thankful. Bericht über unterhalb der Haarnadelkurve angelegten Grabtafeln auf einer Website mit Nachrichten aus Argyll, abgerufen am 5. Januar 2016 (englisch)
- ↑ Jackie Stewart: Winning Is Not Enough. London 2009, ISBN 0755315391, Vorschau bei Google Bücher, direkt zum Abschnitt (englisch)
- ↑ Anmerkungen des Vereinsvorsitzenden anlässlich der Vereinsauflösung ( vom 8. Januar 2016 im Internet Archive), 3. April 2013, abgerufen am 8. Januar 2016, PDF-Datei, 118kB (englisch)
- ↑ Maggie Barry: The A83 Rest and Be Thankful military road gets first convoy. Daily Record, 1. März 2013, abgerufen am 5. Januar 2016 (englisch)
- ↑ Landslide mitigation efforts continue on A83. Pressemitteilung von Transport Scotland vom 21. Juli 2015, abgerufen am 5. Januar 2016 (englisch)
- ↑ The Friends of the Rest organisation wound up. Information zur Auflösung des Vereins auf dessen Website vom 15. April 2013, abgerufen am 8. Januar 2016 (englisch)
- ↑ The Cobra Drivers At The Rest & Be Thankful. Informationen zum Rennen 2016 auf einer Website mit Terminen zu Veranstaltungen mit historischen Fahrzeugen, abgerufen am 5. Januar 2016 (englisch)
- ↑ Rita Campbell: Sir Jackie Stewart backs plans for Rest and Be Thankful The Press and Journal, 7. August 2015, abgerufen am 5. Januar 2016 (englisch)
Koordinaten: 56° 13′ 30″ N, 4° 51′ 21″ W