Richard Schmidt (Politiker, 1871)
Franz Richard Schmidt (* 4. Mai 1871 in Krögis bei Meißen; † 13. Februar 1945 in Dresden) war ein deutscher Politiker der SPD. Er war von 1912 bis 1930 Mitglied des Reichstages und von 1923 bis 1933 Amtshauptmann von Meißen.
Leben und Beruf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schmidt besuchte bis 1885 die Volksschule in Krögis und absolvierte anschließend eine Töpferlehre in Meißen, die er 1889 mit der Gesellenprüfung abschloss. Nachdem er bis 1899 als Töpfer gearbeitet hatte, war er bis 1908 als Buchhändler tätig. Anschließend fungierte er in der Gewerkschaft der Töpfer als hauptamtlicher Arbeitersekretär und Redakteur der Gewerkschaftszeitung.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde Schmidt am 10. März 1933 vorübergehend in „Schutzhaft“ genommen. 1934 zog er nach Dresden und betrieb dort eine Tabakwarenhandlung. Er starb 1945 kurz vor dem alliierten Bombenangriff auf Dresden.
Abgeordneter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schmidt, der bereits seit 1907 dem Meißener Stadtrat angehört hatte, wurde erstmals 1912 für den Reichstagswahlkreis Königreich Sachsen 7 (Meißen–Großenhain) in den Reichstag des Kaiserreichs gewählt, dem er bis 1918 angehörte. Nach Ausbruch der Novemberrevolution 1918 war Schmidt Vorsitzender des Arbeiter- und Soldatenrates für Meißen-Stadt und -Land. Er gehörte seit der Wahl zur Deutschen Nationalversammlung am 19. Januar 1919 bis zu deren Ende im Jahr 1920 als Vertreter des Wahlkreises Sachsen 1 der Weimarer Nationalversammlung an. Anschließend war er bis 1930 erneut Reichstagsabgeordneter des Wahlkreises Dresden–Bautzen.
Amtshauptmann
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unter der Regierung von Ministerpräsident Erich Zeigner (SPD) wurde Schmidt am 1. Oktober 1923 zum Amtshauptmann der Amtshauptmannschaft Meißen ernannt. Dieses Amt hatte er bis zu seiner Entlassung durch die Nationalsozialisten im März 1933 inne.[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Martin Schumacher (Hrsg.): M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung, 1933–1945. Eine biographische Dokumentation. 3., erheblich erweiterte und überarbeitete Auflage. Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5183-1.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Richard Schmidt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Richard Schmidt in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Andreas Wagner: „Machtergreifung“ in Sachsen. NSDAP und staatliche Verwaltung 1930–1935. Böhlau Verlag, Köln 2004, ISBN 978-3-412-14404-3, S. 100, Fußnote 331 sowie Reichstagshandbuch 1928, S. 425.
Personendaten | |
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NAME | Schmidt, Richard |
ALTERNATIVNAMEN | Schmidt, Franz Richard (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (SPD), MdR |
GEBURTSDATUM | 4. Mai 1871 |
GEBURTSORT | Krögis |
STERBEDATUM | 13. Februar 1945 |
STERBEORT | Dresden |