Rimbach (Markt Erlbach)
Rimbach Markt Markt Erlbach
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Koordinaten: | 49° 31′ N, 10° 36′ O |
Höhe: | 407 m ü. NHN |
Einwohner: | 50 (1. Juni 2023)[1] |
Postleitzahl: | 91459 |
Vorwahl: | 09106 |
Rimbach ist ein Gemeindeteil des Marktes Markt Erlbach im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[2] Rimbach liegt in der Gemarkung Klausaurach.[3]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Westlich des Dorfes entspringt der Hardgraben, ein linker Zufluss der Mittleren Aurach. Im Westen liegt das Waldgebiet Rödelsee, 0,5 km im Nordwesten befinden sich die Waldgebiete Auf der Salzlecke und An der Roten Marter, im Nordwesten liegt das Flurgebiet Große Äcker und dahinter der Viersternwald. Die Kreisstraße NEA 24 führt, die Staatsstraße 2255 kreuzend, nach Herrnneuses (5 km nordöstlich) bzw. nach Klausaurach (0,9 km südlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Mettelaurach (1,4 km südöstlich), eine weitere an der Pechhütte vorbei nach Beerbach (3 km nordwestlich).[4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde im 14. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. 1489 berichtete Elisabeth von Brandenburg in einem Brief an ihre Mutter Anna von Sachsen von einer Sommerfrische, die sie im "Schloss Rimpach" unweit von Hoheneck verbrachte.[5] Dieses war spätestens im 17. Jahrhundert bei einem Brand abgegangen, nur noch eine Kastanienallee erinnerte 1652 an das Gebäude.[6] Überreste des Schlosses waren vor dem Zweiten Weltkrieg (Grundmauern und Brunnen) noch auszumachen. Die Steine wurden abgetragen, der Brunnen wurde zugeschüttet.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Rimbach 5 Anwesen (1 Gut, 1 Gütlein, 1 Häckersgütlein, 1 Häuslein, 1 Gemeindehirtenhaus). Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Neustadt an der Aisch aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft und die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Klosteramt Birkenfeld.[7]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justizamt Dachsbach und Kammeramt Neustadt. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Rimbach dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Oberroßbach und der 1813 gegründeten Ruralgemeinde Oberroßbach zugeordnet.[8] Am 1. Januar 1970 wurde Rimbach nach Linden umgemeindet. Am 1. Januar 1978 wurde Rimbach im Zuge der Gebietsreform nach Markt Erlbach eingemeindet.
Ehemaliges Baudenkmal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Haus Nr. 1: Gasthaus Schmeißer; zweigeschossiges Walmdachhaus von sechs zu drei Achsen; Fenster und Türen verändert, Anbauten, Ecklisenen, Gurtband, profiliertes Holztraufgesims, im Medaillon über der Haustür stand (laut Besitzer) „Joh. Gg. Schmeisser 1771“[9]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2017 | 2023 |
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Einwohner | 47 | 65 | 62 | 61 | 53 | 56 | 50 | 63 | 43 | 47 | 37 | 43 * | 50 * |
Häuser[10] | 10 | 9 | 12 | 12 | 11 | 7 | 9 | 11 | |||||
Quelle | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Leonhard (Linden) gepfarrt.[7] Die Katholiken waren ursprünglich nach St. Johannis Enthauptung (Neustadt an der Aisch) gepfarrt,[19] später wurden sie der Kirchengemeinde Maria Namen (Markt Erlbach) zugewiesen, die ursprünglich eine Filiale von St. Michael (Wilhermsdorf) war[22] und seit 2019 eine Filiale von St. Johannis Enthauptung ist.[23]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis in die 1990er Jahre war die Mehrheit der Bewohner noch in eigenen Landwirtschaftsbetrieben tätig. Im Jahre 2007 waren es noch etwa ein Dutzend. Kleintierhaltung (Kaninchen und Hühner) sowie Gartenbau werden weiterhin betrieben. Eine Gaststätte sowie eine Antiquitätenhandlung befinden sich im Ort.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Rimbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 526 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 125 (Digitalisat). Ebd. S. 188 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Rimbach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 287 (Digitalisat).
- Richard Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 32). Deutscher Kunstverlag, München 1972, S. 159.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rimbach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 22. November 2021.
- Rimbach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 20. September 2019.
- Rimbach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Ortsteile > Zahl der Einwohner im Kernort mit Ortsteilen. In: markt-erlbach.de. Abgerufen am 20. Juli 2023.
- ↑ Gemeinde Markt Erlbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 20. Juli 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 1. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 20. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Max Döllner: Alte Urkunden über den Aurachgrund. In: Die Heimat (Beilage zu Neustädter Anzeigeblatt). Neustadt a.d.Aisch 1930.
- ↑ Der Ortsteil Rimbach. In: Johann Feuerlein (Hrsg.): 75 Jahre Heimatverein Markt Erlbach. Markt Erlbach 1982, S. 37.
- ↑ a b H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 125.
- ↑ H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 188.
- ↑ R. Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 159. Der Denkmalschutz ist mittlerweile aufgehoben, das Objekt wurde evtl. abgerissen.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 76 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 200 (Digitalisat). Im Original: 31 Einwohner. Die Einwohnerzahl ist im Verzeichnis wahrscheinlich mit Unterroßbach vertauscht, das für seine Häuserzahl ungewöhnlich viele Einwohner hätte.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1057, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1223, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1157 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1229 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1267 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1100 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 807 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 176 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 340 (Digitalisat).
- ↑ Struktur. In: ssb-clw.kirche-bamberg.de. Abgerufen am 22. März 2023.
- ↑ Gemeinden. In: ssb-westmittelfranken.kirche-bamberg.de. Abgerufen am 22. März 2023.