Rittergut Groß Bartensleben
Das Rittergut Groß Bartensleben ist ein denkmalgeschützter Gutshof im zur Gemeinde Erxleben in Sachsen-Anhalt gehörenden Dorf Groß Bartensleben.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gebäudekomplex befindet sich nördlich des Schlosses Bartensleben und stellt den Mittelpunkt des Dorfes dar. Er nimmt mehr als die Hälfte der Ortsfläche ein.
Architektur und Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die heute erhaltenen Baulichkeiten der Anlage stammen im Wesentlichen aus dem späten 19. Jahrhundert. Ursprünglich war der Gutshof vollständig von einer Mauer umgeben. Es handelte sich um eine der größten Gutsanlagen der Region. Während der Zeit der DDR fanden Umbauten im Zuge der weiterhin erfolgenden landwirtschaftlichen Nutzung statt. Zum Anwesen gehören zwei Scheunen, drei Kuhställe, Wohnhäuser für Arbeiter sowie ein aus dem Jahr 1765 stammendes, an der Adresse Auf dem Gutshof 10 befindliches Verwalterhaus. Darüber hinaus bestehen weitere Nebengebäude.
Der Hof gilt als typisch für die Struktur und Funktion von Gutshöfen des 19. Jahrhunderts und als sozial- und kulturgeschichtlich relevant.
Im örtlichen Denkmalverzeichnis ist der Gutshof unter der Erfassungsnummer 094 84153 als Baudenkmal verzeichnet.[1]
Gutsherren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die letzten Gutsbesitzer der altadeligen Familie von Veltheim auf Groß Bartensleben stammten wohl ursächlich aus der Linie Veltheim, dann Veltheim-Bartensleben.[2] Zunächst zu nennen wäre der braunschweigische Oberkammerherr Georg von Veltheim (1843–1913). Er war verheiratet mit einer Freiin von Gutschmid (1847–1930) und hatte zwei Töchter. Bartensleben war aber Fideikommiss, eine Festlegung der Erbfolge innerhalb der Familie auf Ebene einer Stiftung. So blieb das Gut immer in Familienhand, auch wenn in der direkten Linie kein männlicher Erbfolger stand. Daher erbte dann sein Vetter Wilhelm von Veltheim (1884–1972). Er war unter anderem Ehrenritter des Johanniterordens und Rittmeister a. D.[3] Die Besitzungen hatten eine Größe von konkret 1290 ha Land, man betrieb nebenbei auch eine einträchtige Zuckerfabrik[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mathias Köhler, Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Band 10.1, Ohrekreis (I) – Altkreis Haldensleben, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Michael Imhof Verlag Petersberg 2005, ISBN 3-86568-011-9, S. 31 f.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19. 03. 2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, S. 284 f. ( des vom 11. Januar 2021 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Georg Schmidt: Das Geschlecht von Veltheim (1912). II. Die Stammreihe des Geschlechts von der Teilung der Linien an (Genealogie). In: Familienchronik. Ahnentafel der v. Veltheim. Buchdruckerei des Waisenhauses, Halle a. S. 1912 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 17. September 2021]).
- ↑ Walter v. Hueck, Friedrich Wilhelm v. Lyncker u. Ehrenkrook, Ernst Otto v. Dewitz, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / A (Uradel) 1983. In: Deutsches Adelsarchiv e. V. (Hrsg.): GHdA Genealogisches Handbuch des Adels, von 1951 bis 2015. Band XVII, Nr. 81. C. A. Starke, 1983, ISSN 0435-2408, S. 508–509 (d-nb.info [abgerufen am 17. September 2021]).
- ↑ Oskar Köhler, Gustav Wesche, H. Krahmer: Niekammer`s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher Provinz Sachsen 1922. Landwirtschaftliches Adressbuch der Rittergüter, Güter und größeren Höfe. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter und Güter bis zur Größe von ungefähr 20 ha herab mit Angabe der Gutseigenschaft, des Grundsteuerreinertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der Kulturen. Hrsg.: Mit Unterstützung der Landwirtschaftskammer zu Halle a. S. 3. Auflage. Band V der Niekammer-Reihe. Reichenbach`sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1922, S. 44–45 (slub-dresden.de [abgerufen am 17. September 2021]).
Koordinaten: 52° 14′ 29,7″ N, 11° 6′ 33,3″ O