Robert Schaffner
Robert Schaffner (* 24. Juli 1905 in Echternach; † 2. August 1979 in Locarno, Schweiz) war ein luxemburgischer Politiker (DP) und Verbandsfunktionär.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Robert Schaffner, gelernter Schlossermeister, war der Sohn von Mathias Schaffner (1869–1940), der von 1924 bis 1940 Bürgermeister von Echternach und Abgeordneter der Rietspartei (Parti de la Droite/Rechtspartei) war, und dessen Ehefrau Sophie Diedeling. Robert Schaffners Tochter Mady (1934–2021) war von 1994 bis 1998 Bürgermeisterin der Stadt. Sie übergab das Amt an Jos Massard.
Politisches Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Robert Schaffner war seit den 1930er Jahren in der Pfadfinderbewegung aktiv und wurde deswegen während der deutschen Besatzung Luxemburgs von der Gestapo verfolgt.[1]
Er war 1945 Gründungsmitglied des Groupement Patriotique et Démocratique (GPD), aus der 1955 die DP hervorging. Noch 1945 wurde er für den Kanton Echternach in die Chambre des Députés gewählt, wo er als Abgeordneter bis zu seinem Tode tätig war. Von 1945 bis 1947 war er zugleich erstmals Bürgermeister von Echternach. Von 1947 bis 1951 übernahm er im Kabinett von Pierre Dupong als Minister das Arbeits- und das Verkehrsministerium. Aufgrund seiner Initiative wurde 1948 die Luxembourg Airlines Company gegründet, die 1961 zu Luxair umstrukturiert wurde. Im Kabinett von Pierre Werner (CSV) war er von 1959 bis 1964 ein zweites Mal Minister für Arbeit und Sport. Trotz finanzieller Engpässe wurde unter anderem zu dieser Zeit der Bau der Großherzogin-Charlotte-Brücke ins Auge gefasst.[2] Von 1970 bis 1979 war er nochmals Bürgermeister in Echternach.
Weitere Ämter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Echternach engagierte sich Schaffner im örtlichen Verschönerungsverein, war dort auch Vizepräsident und von 1963 bis 1964 amtierender Präsident.[3] Von 1950 bis 1978 fungierte er als Generalkommissar der Fédération Nationale des Eclaireurs et Eclaireuses du Luxembourg (FNEL).[4] Er war auch Gründungsmitglied der Internationalen Metall-Union (IMU) und dort von 1954 bis 1966 der erste Präsident.[5] Ferner war er 1965 Gründungspräsident des Lions Club Echternach.[6]
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1946: Medal of Meritorious Conduct, The Scout Association[7]
- 1952: Kommandeurkreuz des Ordens der Eichenkrone
- 1964: Silver Wolf Award, The Scout Association[8]
- 1978: Ehrengeneralkommissar der FNEL
Nach ihm ist ein Verkehrskreisel an der Nationalstraße 2[9] und das 1984 eingeweihte Chalet Robert Schaffner im Pfadfinderlager Echternach benannt.[10][11]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hilary Saint George Saunders: The Left Handshake – The Boy Scout Movement during the War 1939–1945 ( des vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Collins, London 1949, S. 96.
- ↑ Geschicht vun der Partei: 1959–1940 ( des vom 23. Juli 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Demokratesch Partei.
- ↑ Von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart; in: Jos Massard: Die Geschichte des Echternacher Verschönerungsvereins, Echternach 2012, S. 67.
- ↑ Historique FNEL ( des vom 24. Juli 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Fédération Nationale des Eclaireurs et Eclaireuses du Luxembourg.
- ↑ Bulletin de documentation ( des vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Ausg. 11, Juli–September 1975, Grand-Duché de Luxembourg – Ministère d'Etat, S. 45.
- ↑ L.C. Echternach: Fondé le 2 avril 1965, Lions Club Echternach.
- ↑ Your Movement, The Scout Association.
- ↑ Bulletin de documentation ( des vom 23. Juli 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Ausg. 11, 20. Jg., Grand-Duché de Luxembourg – Ministère d'Etat, 31. Oktober 1964, S. 25.
- ↑ Rond-Point Robert Schaffner, geoview.info.
- ↑ Chalet Robert Schaffner ( des vom 18. Februar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Eechternoacher Quaichleken.
- ↑ Fred Schaaf: Pfadfindertum in Luxemburg feiert Jubiläum – 100 Jahre FNEL Feierlichkeit in Echternach, Eechternnocachter Gemäneblat, April 2015, S. 36ff.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Schaffner, Robert |
KURZBESCHREIBUNG | luxemburgischer Politiker (DP) und Verbandsfunktionär |
GEBURTSDATUM | 24. Juli 1905 |
GEBURTSORT | Echternach |
STERBEDATUM | 2. August 1979 |
STERBEORT | Locarno, Schweiz |
- Mitglied der Chambre des Députés (Luxemburg)
- Arbeitsminister (Luxemburg)
- Verkehrsminister (Luxemburg)
- Bürgermeister (Echternach)
- Mitglied der Demokratesch Partei
- Funktionär (Handwerk)
- Person der Pfadfinderbewegung
- Person (luxemburgischer Widerstand 1940–1945)
- Träger des Ordens der Eichenkrone (Komtur)
- Luxemburger
- Geboren 1905
- Gestorben 1979
- Mann