Roland Unger
Roland Unger (* 15. Dezember 1941 in Thalheim/Erzgeb.; † 16. August 2022 in Dresden) war ein deutscher Kunstpädagoge und Maler.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unger wuchs in der erzgebirgischen Kleinstadt Thalheim auf, wo er auch die Schule besuchte. Von 1956 bis 1959 absolvierte er vor Ort eine Ausbildung zum Dekorationsmaler. 1961 legte er die Meisterprüfung zum Dekorationsmalermeister in Karl-Marx-Stadt ab. Parallel besuchte er eine Abendschule, an der er 1962 das Abitur nachholte. Es folgte ein Studium der Fächer Kunsterziehung und Deutsch am Pädagogischen Institut Dresden, das er 1967 mit dem Staatsexamen beendete. Er arbeitete zunächst im Schuldienst in Hoyerswerda und Dresden, bevor er 1973 an die Pädagogische Hochschule „Karl Friedrich Wilhelm Wander“ Dresden zurückkehrte und dort als Assistent tätig wurde. Zur Thematik Zur Entwicklung bildkünstlerischer Begabungen in Malerei und Graphik wurde er 1977 zum Dr. paed. promoviert. 1981 erfolgte seine Ernennung zum Oberassistenten. Nach seiner 1983 erfolgten Promotion B zur Thematik Funktion und Gestaltung vom Komplexaufgaben im Fach Kunsterziehung zum Dr. sc. paed. (1991 umgewandelt zum Dr. paed. habil.) hatte er von 1985 bis 1988 eine Dozentur an der Abteilung Kunsterziehung der PH Dresden inne, bevor er dort 1988 zum ordentlichen Professor zur Methodik der Kunsterziehung berufen wurde. 1991/92 war er der letzte Rektor der Pädagogischen Hochschule Dresden, die in seiner Amtszeit aufgelöst und in die Technische Universität Dresden teilintegriert wurde. In der Folge war Unger ab 1992 Professor für Kunstpädagogik am Institut für Kunst- und Musikwissenschaft der TU Dresden.[1] Er wurde 2007 emeritiert.[2]
Unger malte Landschaftsbilder und Stadtansichten. Er stellte unter anderem im Verwaltungsgericht Dresden, in der Galerie Schmidt-Rottluff, in der Galerie Nütt, im Fachgerichtszentrum Dresden (2006/07)[3], in der Stiftung Tholm (2019)[4] und in der Turmgalerie Augustusburg auf Schloss Augustusburg (2021)[5] aus. Bilder von ihm befinden sich in der Sammlung Erzgebirgische Landschaftskunst.[2][6]
Daneben betätigte sich Unger als Heimatforscher, der – obwohl in Dresden lebend – vor allem zu seiner erzgebirgischen Heimat in Periodika wie den Erzgebirgischen und Sächsischen Heimatblätter publizierte. Er befasste sich mit dem Wildschütz Karl Stülpner, dessen von Friedrich von Sydow veröffentlichte Biografie er bearbeitete und 1998 neu herausgab.
Er starb im August 2022 im Alter von 80 Jahren.[7][8]
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zur Entwicklung bildkünstlerischer Begabungen in Malerei und Graphik, Diss., PH Dresden 1977.
- Funktion und Gestaltung vom Komplexaufgaben im Fach Kunsterziehung, Diss B, PH Dresden 1983.
- (mit Annette Kura und Volker Ruhland) Sachsens Mordbrenner, Räuber, Pascher und Wildschützen im Erzgebirge und in der Oberlausitz, Altis-Verlag, Berlin, 2. A., 1996, ISBN 978-3-910195-15-8.
- (Hrsg.) Carl Stülpner: ein berüchtigter Wildschütz im sächsischen Erzgebirge ; die erste Stülpnerbiographie unter F. v. S. Juni bis Juli 1812 in den „Freyberger gemeinnützigen Nachrichten“ im Druck erschienen, H&F-Verlag, Scheibenberg 1998, ISBN 978-3-9805904-8-8.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Unger, Roland. In: Dorit Petschel: 175 Jahre TU Dresden. Band 3: Die Professoren der TU Dresden 1828–2003. Hrsg. im Auftrag der Gesellschaft von Freunden und Förderern der TU Dresden e. V. von Reiner Pommerin, Böhlau, Köln u. a. 2003, ISBN 3-412-02503-8, S. 989.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Roland Unger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Roland Unger in der Sächsischen Bibliografie
- Werke von Roland Unger in der Werkdatenbank Bildende Kunst Sachsen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Unger, Roland. In: Dorit Petschel: 175 Jahre TU Dresden. Band 3: Die Professoren der TU Dresden 1828–2003. Hrsg. im Auftrag der Gesellschaft von Freunden und Förderern der TU Dresden e. V. von Reiner Pommerin, Böhlau, Köln u. a. 2003, ISBN 3-412-02503-8, S. 989.
- ↑ a b Kurzbiografie bei der Sammlung Erzgebirgische Landschaftskunst, abgerufen am 3. September 2022.
- ↑ Vater und Tochter: Malerei und Grafik von Roland Unger und Christiana Weber, Ausstellungs-Flyer 2006.
- ↑ Cristina Zehrfeld: Wahre Kunstwerke eines in Thalheim geborenen Professors, in: Freie Presse, Stollberger Zeitung vom 9. März 2019, S. 13.
- ↑ Turmgalerie zeigt farbige Landschaften, in: Freie Presse, Stollberger Zeitung vom 22. Juli 2021, S. 11.
- ↑ Antje Flath: Neuzugänge sind bisher noch unentdeckt im Schloss Schlettau, in: Freie Presse, Stollberger Zeitung vom 6. April 2021, S. 10.
- ↑ Traueranzeige, in: Sächsische Zeitung vom 3. September 2022.
- ↑ Marie-Luise Lange: Nachruf auf Prof. Dr. paed. habil. Roland Unger, Technische Universität Dresden, Institut für Kunst- und Musikwissenschaft, 14. September 2022.
Personendaten | |
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NAME | Unger, Roland |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kunstpädagoge und Maler |
GEBURTSDATUM | 15. Dezember 1941 |
GEBURTSORT | Thalheim/Erzgeb. |
STERBEDATUM | 16. August 2022 |
STERBEORT | Dresden |