Rubenheim

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Rubenheim
Gemeinde Gersheim
Ehemaliges Gemeindewappen von Rubenheim
Koordinaten: 49° 11′ N, 7° 12′ OKoordinaten: 49° 10′ 32″ N, 7° 12′ 26″ O
Höhe: 243 m ü. NHN
Einwohner: 667 (2020)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 66453
Vorwahl: 06843
Rubenheim (Saarland)
Rubenheim (Saarland)
Lage von Rubenheim im Saarland
Blick aus östlicher Richtung über Rubenheim
Blick aus östlicher Richtung über Rubenheim
Die katholische Pfarrkirche St. Mauritius
Das Museum für dörfliche Alltagskultur
Naherholungsgebiet Rohrental

Rubenheim ist ein Ortsteil von Gersheim im saarländischen Saarpfalz-Kreis. Bis Ende 1973 war Rubenheim eine eigenständige Gemeinde im Landkreis Sankt Ingbert.

Rubenheim liegt am Laudenbach in einem Seitental der Blies. Die Gemarkung, stark hügelig, trägt landwirtschaftlichen Charakter.

Das Klima ist atlantisch beeinflusst. Der durchschnittliche Jahresniederschlag beträgt 786 mm, die regenärmste Zeit liegt in den Frühjahrsmonaten. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt 9 °C. Das langjährige Temperaturmittel sinkt selbst im Januar nicht unter 0 °C. Die vorherrschende Windrichtung ist West/Südwest. Das Bioklima ist reizmild bis reizschonend.

Zeichen früher Besiedlung sind Grabfelder mit Hügelgräbern der Hallstatt- (750 bis 450 v. Chr.) und Latènezeit (450 bis 25 v. Chr.).[2]

Der Ort wurde im Jahre 1245 mit dem Ritter Rudolf von Rubenheim (de Ropoinheim) erstmals urkundlich erwähnt.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde Rubenheim fast völlig entvölkert. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurden Neusiedler angeworben, die zum Teil aus Tirol stammten. Der Ort gehörte anteilig den Grafen von der Leyen und Pfalz-Zweibrücken. 1778 vertauschte Pfalz-Zweibrücken Wolfersheim, Herbitzheim und den Anteil an Rubenheim an den Freiherrn von Cathcart, der Wolfersheim behielt und Herbitzheim wie auch den Anteil an Rubenheim wenige Tage darauf den Grafen von der Leyen verkaufte.

Im Rahmen der saarländischen Gebiets- und Verwaltungsreform wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Rubenheim am 1. Januar 1974 der Gemeinde Gersheim zugeordnet.[3][4]

Die Einwohner von Rubenheim sind größtenteils katholisch. Die Katholiken gehören zur Pfarrei St. Mauritius, die dem Pfarrverband Blieskastel im Dekanat Saarpfalz zugeordnet ist, das wiederum Teil des Bistums Speyer ist.[5]

Die evangelischen Christen gehören zur Protestantischen Kirchengemeinde Wolfersheim.

Rubenheim ist einer von neun Gemeindebezirken der Gemeinde Gersheim.

Sitzverteilung im Ortsrat:[6]

Ortsvorsteher ist Lukas Leiner (CDU).[7]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Rubenheim befindet sich das 1988 aus privater Initiative eröffnete Museum für dörfliche Alltagskultur in einem restaurierten Bauernhaus aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Gezeigt werden Ausstellungsstücke aus dem Alltagsleben und der Alltagskultur, vor allem Gebrauchsgegenstände der Bauern, Tagelöhner, Handwerker und Arbeiter des 19. und 20. Jahrhunderts. Das Museum ist jeden 3. Sonntag im Monat geöffnet und kostet keinen Eintritt.

Weitere Sehenswürdigkeiten in der Umgebung sind das Kulturlandschaftszentrum „Haus Lochfeld“ (auf der Gemarkung Wittersheim), die Naturbühne Gräfinthal (auf der Gemarkung Bliesmengen-Bolchen), der Optische Telegraph (auf der Gemarkung Biesingen) und das Haus der Dorfgeschichte in Bliesmengen-Bolchen.

In der Denkmalliste des Saarlandes sind zwei Wegekreuze von 1748 bzw. 1778 und die katholische Pfarrkirche St. Mauritius mit Ausstattung und Turm aus dem 11. Jahrhundert als Einzeldenkmale aufgeführt.[8]

Grünflächen und Naherholung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Naherholungsgebiet besitzt Rubenheim im westlich des Ortes gelegenen Rohrental mit dem darin gelegenen Weiher.

Regelmäßige Veranstaltungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Veranstaltungen des Rubenheimer Carneval Club 1960 e. V.:, darunter eine große Prunk- und Galakappensitzung an 2 Samstagen in der Faschingszeit
  • Pfingst-Zeltlager des Jugendclubs Rubenheim
  • Am Wochenende nach Fronleichnam führt das Junioren-Weltcup-Radrennen LVM Saarland Trofeo durch die Region.

Gaststätten in Rubenheim sind das „Sportheim TuS Rubenheim“, die „Fischerhütte am Rohrentalweiher“, das „Restaurant im Golfhaus“ und das „Bistro History“.[9]

  • Freunde Freiwillige Feuerwehr Rubenheim e. V.
  • Turn- und Sportverein Rubenheim e. V.
  • Musikverein Rubenheim
  • Obst- und Gartenbauverein Rubenheim
  • Wander- und Pensionärsverein Rubenheim
  • DRK Ortsverband Rubenheim
  • Rubenheimer Carneval-Club 1960 e. V. (RCC)
  • Angelsportverein Rubenheim

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rubenheim ist eine ausgesprochene Wohn- und Pendlergemeinde. Die meisten Berufstätigen arbeiten als Auspendler in den Regionen von Saarbrücken, St. Ingbert, Homburg und Zweibrücken.

Öffentliche Einrichtungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch den Ort verläuft die Landesstraße 231 von Herbitzheim nach Erfweiler-Ehlingen.

Der Ort ist über die Buslinien 501, 503 (beide Bliestalverkehr) und 504 (Saar-Mobil) nach Gersheim, Aßweiler und Blieskastel angeschlossen. Einige Fahrten werden als Anruf-Sammel-Taxi am Abend und am Wochenende durchgeführt. Am Wochenende fährt ein Nachtbus N 51 (Saar-Mobil) von Saarbrücken-Ensheim (mit Anschluss von Saarbrücken) nach Gersheim-Reinheim über Rubenheim.

  • Gemeinde Gersheim (Hrsg.): 750 Jahre Rubenheim – Eine Chronik – Aus der Geschichte der Pfarrei. Band 1–2 (1993–1995). Gersheim.
Commons: Rubenheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Wolfgang Degott: Aus dem Rathaus in Gershiem (das ist Gersheim): 29 Kinder kamen zur Welt. 1. März 2020, abgerufen am 7. Mai 2022.
  2. W. Reinhard, Ein Grabhügel der Hallstattzeit von Rubenheim, Gem. Gersheim, Saar-Pfalz-Kreis, Ber. Staatl. Denkmalpfl. Saarland 27/28, 1986/87, 83–101.
  3. Neugliederungsgesetz – NGG vom 19. Dezember 1973, § 16, veröffentlicht im Amtsblatt des Saarlandes 1973, Nr. 48, S. 855 (PDF Seite 26; 487 kB)
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 809 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. St. Mauritius, Rubenheim (Memento vom 27. Januar 2016 im Internet Archive) Auf: cms.bistum-speyer.de, abgerufen am 28. Juni 2012
  6. Ortsräte und Ortsvorsteher (Memento vom 30. Januar 2015 im Internet Archive) Auf: www.gersheim.de, abgerufen am 28. Juni 2012
  7. Ortsvorsteher und Ortsräte. In: gersheim.de. Abgerufen am 17. Juli 2022.
  8. Denkmalliste des Saarlandes, Teildenkmalliste Saarpfalz-Kreis (PDF; 1,11 MB), abgerufen am 28. Juni 2012
  9. Gaststätten, Gemeinde Gersheim Auf: www.gersheim.de, abgerufen am 28. Juni 2012