Rubidiumfluorid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kristallstruktur
Struktur von Rubidiumfluorid
_ Rb+ 0 _ F
Kristallsystem

kubisch

Raumgruppe

Fm3m (Nr. 225)Vorlage:Raumgruppe/225

Gitterparameter

a = 565 pm

Koordinationszahlen

Rb[6],F[6]

Allgemeines
Name Rubidiumfluorid
Andere Namen

Rubidium(I)-fluorid

Verhältnisformel RbF
Kurzbeschreibung

weißer geruchloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13446-74-7
EG-Nummer 236-603-2
ECHA-InfoCard 100.033.262
PubChem 83473
ChemSpider 75311
Wikidata Q420338
Eigenschaften
Molare Masse 104,46 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

3,58 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

795 °C[1]

Siedepunkt

1410 °C[1]

Löslichkeit

1306 g·l−1 in Wasser bei 18 °C[1]

Brechungsindex

1,397[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[3]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 302​‐​312​‐​332​‐​351
P: 280[3]
MAK

2,5 mg·m−3 (als Fluorid)[1]

Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−552,2 kJ·mol−1[4]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Rubidiumfluorid ist eine chemische Verbindung zwischen Rubidium und Fluor. Es kommt in der Natur nicht vor und löst sich leicht in Wasser. Es ist ein zu den Fluoriden zählendes Salz, das in der Natriumchloridstruktur kristallisiert.

Gewinnung und Darstellung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rubidiumfluorid lässt sich durch Reaktion von Fluorwasserstoff mit Rubidiumcarbonat[5] oder Rubidiumhydroxid und anschließende Trocknung erhalten:

Es ist ein weißer kristalliner Stoff mit kubischer Kristallstruktur, das vom Aussehen sehr dem Kochsalz (NaCl) ähnelt. Die Kristalle gehören der Raumgruppe Fm3m (Raumgruppen-Nr. 225)Vorlage:Raumgruppe/225 mit dem Gitterparameter a = 565 pm sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle an.[6] Der Brechungsindex der Kristalle beträgt nD = 1,398.[6] Rubidiumfluorid färbt eine Flamme (Bunsenbrennerflamme) purpur- bzw. magentarot (Spektralanalyse).

Rubidiumfluorid bildet zwei verschiedene Hydrate aus, ein Sesquihydrat mit der stöchiometrischen Zusammensetzung 2RbF·3H2O und ein Drittelhydrat mit der Zusammensetzung 3RbF·H2O.[7]

Neben dem einfachen Rubidiumfluorid ist auch ein saures Rubidiumfluorid mit der Summenformel HRbF2 bekannt[8], das durch Reaktion von Rubidiumfluorid und Fluorwasserstoff hergestellt werden kann.[5] Die Verbindungen H2RbF3 und H3RbF4 wurden ebenfalls synthetisiert.[9][5]

Die Löslichkeit in Aceton beträgt 0,0036 g/kg bei 18 °C, sowie 0,0039 g/kg bei 37 °C.[10]

Die Standardbildungsenthalpie von Rubidiumfluorid beträgt ΔfH0298 = −552,2 kJ·mol−1,[4] die Freie Standardbildungsenthalpie ΔG0298 = −520,4 kJ·mol−1,[4] und die molare Standardentropie S0298 = 113,9 J·K−1 ·mol−1.[4] Die Lösungsenthalpie von Rubidiumfluorid wurde mit −24,28 kJ/mol bestimmt.[11]

Sicherheitshinweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf Grund des enthaltenen Fluorids ist beim Umgang mit Rubidiumfluorid eine Berührung mit der Haut und das Verschlucken zu vermeiden.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e f Datenblatt Rubidiumfluorid bei Alfa Aesar, abgerufen am 29. Januar 2010 (Seite nicht mehr abrufbar)..
  2. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Index of Refraction of Inorganic Crystals, S. 10-247.
  3. a b Datenblatt Rubidium fluoride bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 22. April 2011 (PDF).
  4. a b c d R. E. Dickerson, H. B. Gray, H.-W. Sichting, M. Y. Darensbourg: Prinzipien der Chemie. Walter de Gruyter, 1988, ISBN 978-3-11-009969-0, S. 976 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 1. Dezember 2018]).
  5. a b c H. Eggeling, J. Meyer: Über die Fluoride des Rubidiums. In: Zeitschrift für anorganische Chemie. Band 46, 1905, S. 174 ff. (Volltext).
  6. a b Jean D’Ans, Ellen Lax: Taschenbuch für Chemiker und Physiker. 3. Elemente, anorganische Verbindungen und Materialien, Minerale. 4. Auflage. Band 3. Springer, 1997, ISBN 978-3-540-60035-0, S. 686 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 1. Dezember 2018]).
  7. M. de Forcrand: Sur les hydrates des fluorures de rubidium et de caesium. In: Compt. Rend. Hebd. Band 152, 1911, S. 1208 (Volltext).
  8. Han Eggerling, Julius Meyer: Über die Fluoride des Rubidiums. In: Zeitschrift für anorganische Chemie. Band 46, Nr. 1, 1905, S. 174–176, doi:10.1002/zaac.19050460111.
  9. A Text-Book of Inorganic Chemistry. Forgotten Books, ISBN 978-1-4510-0469-4, S. 209 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. Aterton Seidell: Solubilities Of Organic Compounds. Band 1, S. 1437 (Volltext).
  11. M. de Forcrand: Étude thermochimique de quelques composés binaires des métaux alcalins et alcalino-terreux. In: Compt. Rend. Hebd. Band 152, 1911, S. 27 f. (Volltext).