Rumpler 6B

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Rumpler 6B

Rumpler 6B1
Typ Schwimmer-Jagdflugzeug
Entwurfsland

Deutsches Reich Deutsches Reich

Hersteller Rumpler-Werke
Erstflug 1916
Indienststellung 1916
Produktionszeit

1916–1918

Stückzahl 43 (6B1)[1]
40 (6B2)[1]

Die Rumpler 6B war ein im Ersten Weltkrieg eingesetztes deutsches Schwimmer-Jagdflugzeug der Rumpler-Werke GmbH.

Als 1916 die deutsche Marine einen stärkeren Schutz ihrer Stützpunkte und Schiffe vor gegnerischen Luftangriffe forderte, reichte neben zahlreichen Unternehmen auch die Edmund-Rumpler-Flugzeugwerke GmbH einen entsprechenden Vorschlag ein. Ausgewählt wurde neben der Albatros W.4 und der Hansa-Brandenburg KDW die Rumpler 6B.

Aus Gründen der Zeitersparnis griff man bei Rumpler bei den Konstruktionsarbeiten auf die Aufklärer der C-Reihe zurück. Deren Radfahrwerk wurde durch zweistufige Schwimmer aus Holz ersetzt, der hinten liegende Beobachtersitz verkleidet. Ober- und Unterflügel waren zweiteilige, zweiholmige, stoffbespannte Holzkonstruktionen mit Streben aus Profilstahlrohr. Das hölzerne Rumpfgerüst war im Triebwerksbereich mit Aluminiumblechen verkleidet, die Rumpfseiten bis zum Pilotensitz mit Sperrholz beplankt, der Rest sowie das Stahlrohrgerüst stoffbespannt. Das Triebwerk hatte einen unter der Vorderkante des Baldachins liegenden Kühler und einen Schornstein-Abgassammler.

Der Prototyp 6B1 wurde am 8. Juni 1916 bestellt und am 7. August unter der Nummer 751 an die Marine übergeben, die die Abnahme am 10. August 1916 beendete, nachdem im Juli schon zwei Serienmaschinen (787–788) ausgeliefert wurden.[2] Die weiteren bis Mai 1917 gelieferten 36 Maschinen und eine weitere vom Januar 1918 besaßen kleinere Höhenleitwerke mit ausgeglichenen Rudern. Der Propeller wurde von der Firma Axial geliefert.

Die aus der Rumpler C.IV abgeleitete 6B2 mit größerer Spannweite wurde ab Januar 1917 gefertigt und zwischen Oktober 1917 und Januar 1918 ausgeliefert. Der ursprünglich vorgesehene stärkere Daimler-Motor mit 260 PS kam jedoch nicht zum Einbau und so flog die 6B2 mit dem gleichen Triebwerk wie die 6B1, was deutliche Leistungseinbußen mit sich brachte. Der einzig sichtbare Unterschied war das an der Vorderkante abgerundete Höhenleitwerk.

Rumpler 6B1 in der deutschen Seeflugstation Pejnerdjik bei Warna am Schwarzen Meer (Bulgarien)

Die Rumpler-6B-Typen waren von Sommer 1916 bis zum Kriegsende im Einsatz. Obwohl die Maschinen als umgebaute Zweisitzer weniger wendig waren, konnten sie sich über dem Schwarzen Meer mit mehreren Abschüssen erfolgreich gegen die russischen Flugboote durchsetzen. Die zwei Seejagdflugzeuge 6B1, die seit 1917 in der deutschen Seeflugstation Pejnerdjik bei Warna am Schwarzen Meer stationiert waren, wurden im Juni 1918 der bulgarischen Marine übergeben. Sie wurden 1920 durch die Alliierte Kontrollkommission gemäß den Bedingungen des Friedensvertrags zerstört.[3]

Marinenummern der Rumpler 6B in der Kaiserlichen Marine:

  • 6B1: 751, 787–788, 890–899, 1037–66, 1062–1066
  • 6B2: 1188–1207, 1434–1458

Technische Daten

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Dreiseitenansicht der Rumpler 6B1
Kenngröße Daten der Rumpler 6B1 (6B2)
Einsatzdauer Sommer 1916 bis Kriegsende (Januar 1918 – Kriegsende)
Stückzahl 43 (40)
Besatzung 1 (1)
Länge 9,38 m (9,88 m)
Spannweite 12,04 m (12,65 m) oben
10,72 m unten
Querruder 2,56 m²
Höhenruder 1,90 m²
Seitenruder 0,84 m²
Höhe 3,50 m (3,53 m)
Flügelfläche 35,70 m² (36,00 m²)
Leermasse 788 kg (1039 kg)
Startmasse 1138 kg (1618 kg)
Triebwerk ein wassergekühlter 6-Zylinder-Reihenmotor
Mercedes D III, 160 PS (118 kW) Startleistung
Brennstofftank 163 l
Höchstgeschwindigkeit 153 km/h
Steigzeit auf 1.000 m 5 min
Steigzeit auf 2.000 m 10 min
Steigzeit auf 3.000 m 18 min
Dienstgipfelhöhe 5000 m
Reichweite 550 km
Flugdauer 4 h
Bewaffnung ein MG 7,92 mm (Spandau 08/15)
  • Karlheinz Kens, Hanns Müller: Die Flugzeuge des Ersten Weltkriegs. München 1966, ISBN 3-453-00404-3.
  • Günter Krosche, Helmut Stützer: Die deutschen Militärflugzeuge 1910–1918. Wilhelmshaven 1977.
  • Heinz J. Nowarra: Eisernes Kreuz und Balkenkreuz. Mainz 1968.
Commons: Rumpler 6B – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Günter Krosche, Helmut Stützer: Die deutschen Militärflugzeuge 1910–1918. Mittler, Herford 1994, ISBN 3-89350-693-4, S. 145 und 155.
  2. Atlas deutscher und ausländischer Seeflugzeuge. S. 146/147/103, abgerufen am 6. Juni 2022.
  3. J. Milanov: Das Flugwesen und die Luftfahrt in Bulgarien in den Kriegen von 1912 bis 1945, Bd.I. Verlag des Verteidigungsministeriums "Sweti Georgi Pobedonosetz", Sofia, 1995 (bulgarisch)