Samter-Trias

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Klassifikation nach ICD-10
J45.1 Samter-Syndrom
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ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Als Samter-Trias (benannt nach Max Samter; auch Samter-Syndrom,[1] Morbus Samter oder Morbus Widal genannt[2]) bezeichnet man eine Unverträglichkeitsreaktion nach der Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin) oder anderen nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSAR).

1922 beobachteten Georges Fernand Isidore Widal und Kollegen, dass die ASS-Unverträglichkeit sehr häufig gemeinsam mit nasalen Polypen und Asthma bronchiale auftritt. Sie bezeichneten dieses Syndrom als Aspirintrias. Die Samter-Trias (Sinusitis, nasale Polypen, Asthma bronchiale) ist jedoch nicht auf ASS beschränkt. Die Symptome treten auch bei der Einnahme anderer nichtsteroidaler Antiphlogistika auf, weswegen auch die Bezeichnung Analgetikaintoleranz verwendet wird.

Heute wird das Samter-Syndrom diagnostiziert, wenn das Asthma-Analgetika-Syndrom mit vasomotorischer Rhinitis (Rhinitis vasomotorica), Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung) und nasaler Polyposis (Polyposis nasi) assoziiert ist.[3] Die Samter-Trias wird dagegen beschrieben als ein nicht atopisches und nicht intrinsisches Asthma bronchiale mit einer begleitenden hyperplastischen Rhinosinusitis mit nasaler Polyposis und eventuell zusätzlich drittens mit einer Intoleranz von Azetylsalizylsäure.[4]

Patienten mit Samter-Trias haben mit der Standardtherapie der Sinusitis eine deutlich erhöhte Rezidivneigung.

Bei Asthmatikern beträgt der Anteil der Patienten mit ASS-Intoleranz etwa 8 bis 20 %, bei Patienten mit Nasenpolypen etwa 6 bis 15 %.

Pathomechanismus

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Der diesem Syndrom zugrundeliegende Pathomechanismus ist noch unverstanden. Die Immunpathologie in Bronchialbiopsien und im Sputum ist wahrscheinlich mit der Immunpathologie eines allergischen Asthmas identisch. Es wird eine genetische (erbliche) Prädisposition vermutet.[5]

Durch Anamnese ist die Diagnose von Unverträglichkeitsreaktionen auf ASS oder Analgetika schwierig zu stellen, da oft gleichzeitig ein Infekt besteht. Hinweise auf eine Samter-Trias ergeben sich aus:

Hauttests sind zur Diagnostik ungeeignet. Auch ist der Nutzen von Laboruntersuchungen noch nicht abschließend beurteilbar. Nasale Provokationstestungen unter Krankenhausbedingungen werden teilweise angewendet. An Zentren kann die orale oder bronchiale Provokation mit ASS als Test erwogen werden.[6][7]

Differenzialdiagnose

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Ein pseudoallergisches Asthma (auch: Acetylsalizylsäure-Asthma) kann durch drei Substanzgruppen ausgelöst werden:

Als eine neuere unterstützende Therapie steht die adaptive Desaktivierung zur Verfügung. Hierzu nimmt man nach Einstellung durch den Arzt dauerhaft Acetylsalicylsäure ein und kann so erfolgreich der Polypenneubildung entgegenwirken.[9]

Einzelnachweise

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  1. Gerd Harald Herold: Innere Medizin 2023, Selbstverlag, Köln 2023, ISBN 978-3-9821166-2-4, S. 361.
  2. Ludger Klimek u. a.: Die ASS-Intoleranz (M. Samter): Klinik, Diagnostik, Therapie. (Memento des Originals vom 9. Dezember 2006 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.da-hno.org In: 5. Jahrestagung der Deutschen Akademie für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 27. Mai 2006.
  3. Gerd Harald Herold: Innere Medizin 2023, Selbstverlag, Köln 2023, ISBN 978-3-9821166-2-4, S. 361.
  4. Tinsley Randolph Harrison: Harrisons Innere Medizin. 20. Auflage, Georg Thieme Verlag, Berlin 2020, ISBN 978-3-13-243524-7, Band 3, S. 2433.
  5. A. May u. a.: Familienuntersuchung bei Patienten mit ASS-Intoleranz und Rhinosinusitis. In: HNO. 48, 2000, S. 650–654.
  6. B. A. Stuck: Leitlinie "Rhinosinusitis" der deutschen Gesellschaft für HNO. In: HNO. 55, 2007, S. 258–276.
  7. E. Nizankowska-Mogilnicka: Guideline: aspirin provocation tests for diagnosis of aspirin hypersensitivity. In: Allergy. Nummer 62, Oktober 2007, S. 1111–1118.
  8. Myron G. Sulyma (Hrsg.): Asthma bronchiale. Medikon-Verlag, München 1988, Band II, Lexikon der Pneumologie, ISBN 3-923866-18-6, S. 266.
  9. O. Pfaar u. a.: Adaptive Desaktivierung bei ASS-Intoleranz – Sicherheitsaspekte eines neuen Therapieprinzips mit intravenöser Applikation. Universität Düsseldorf.