Asendorf (Landkreis Diepholz)

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Wappen Deutschlandkarte
Asendorf (Landkreis Diepholz)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Asendorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 46′ N, 9° 0′ OKoordinaten: 52° 46′ N, 9° 0′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Diepholz
Samtgemeinde: Bruchhausen-Vilsen
Höhe: 48 m ü. NHN
Fläche: 58,24 km2
Einwohner: 2903 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 50 Einwohner je km2
Postleitzahl: 27330
Vorwahl: 04253
Kfz-Kennzeichen: DH, SY
Gemeindeschlüssel: 03 2 51 002
Gemeindegliederung: 8 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Lange Straße 11
27305 Bruchhausen-Vilsen
Website: www.asendorf.info
Bürgermeister: Gerd Brüning (Wählergemeinschaft Wir für Asendorf)
Lage der Gemeinde Asendorf im Landkreis Diepholz
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Karte

Asendorf (niederdeutsch Asendörp) ist eine ländliche Gemeinde in der Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen im Landkreis Diepholz in Niedersachsen.

Die Gemeinde liegt 36 km südlich von Bremen und ist der zweitgrößte Ort in der Samtgemeinde.

Gemeindegliederung

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Asendorf setzt sich aus den folgenden Ortsteilen zusammen:

  1. Asendorf (Kernort)
  2. Brebber
  3. Essen
  4. Graue
  5. Haendorf
  6. Hohenmoor
  7. Kuhlenkamp
  8. Uepsen

Der Ort wurde 1252 als Asenthorpe und 1330 als Asendorpe benannt. Aso als Personenname könnte auf das germanische Ans zurückgehen und so auf den Begriff der Asen, die heidnischen Götter der Germanen. Anso, Aso, Aaso, Asso, Oso, Osso sind in schriftlichen Quellen seit dem 8. Jahrhundert bezeugt. Der Name könnte auch langobardischen Ursprungs sein, da es bei den Langobarden einen Personennamen Aso oder Anso gegeben haben soll.[2]

1091 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Die Urkunde bezieht sich auf Ereignisse, die einige Jahre früher stattfanden. Gerhard II. von Stumpenhusen sollte einst sieben Hofstellen und acht Leibeigene in Asendorf sowie vier weitere Hofstellen in Uepsen an die Kirche abtreten. Er wurde von den Kirchenfürsten angeblich mit dem Bann belegt und hat sie betrogen, da er nur vier Hofstellen aus Asendorf und zwei aus Uepsen abtrat. Wegen des Betruges und des Schuldens von Hofstellen und Leibeigenen hat ihm die Kirche in Achim den Prozess gemacht. Den Vorsitz hatten der höchste Kirchenfürst der Region, Erzbischof Liemar von Bremen, und dessen Vasall Herzog Magnus als Inhaber des Königsbanns. Von den Rittern des Erzbischofs waren außer dem Herzog der damals noch jugendliche Markgraf Udo (Luder-Udo III.), Sohn des Markgrafen Udo, der damalige Vogt der Bremer Kirche Graf Friedrich, Graf Ekbert, Graf Egilmar, Graf Lambert von Westfalen, Adolf, der Bruder des Gerhard von Stumpenhausen, Dietrich Sueuus, der Bruder des Erzbischofs Mazellin und dessen Sohn Adalbero, der edle Jüngling Udo von Westfalen und ein Folkbert anwesend; von den Rittern des Herzogs Graf Heinrich von Hamburg, Graf Reinhold und Hermann von Imina; von den Rittern des Markgrafen Gerbert, ein weiterer Bruder des Gerhard von Stumpenhausen und Ulrich von Stade sowie noch zahlreiche Freie und Ministerialen der Bremer Kirche; zusammen mehr als 300.

Asendorf war zu dem Zeitpunkt bereits ein Kerkspeel mit dem Presbyter Lambertus, also muss die Kirche als Gebäude bereits damals existiert haben. Die Entstehung des Dorfes liegt deutlich davor, doch die offizielle 900-Jahr-Feier wurde 1991 gefeiert.

Um 1250 gab es nachweislich eine Pfarrkirche („parochia in Asenthorpe“) und es kam im 16. Jahrhundert zu einer weiteren Erwähnung in den Kirchenbüchern:

Das St.-Paul-Kloster vor Bremen, zu dem die Asendorfer Kirche gehörte, weigerte sich, die Schulden mit abzutragen, die durch die Besatzung der Grafschaft Hoya durch die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg entstanden waren. Graf Jobst II. von Hoya beschlagnahmte in der Folge die Güter des Klosters in Asendorf.

St. Marcellus Asendorf

1524 wurde der Turm der St.-Marcellus-Kirche erbaut und das Kirchenschiff erweitert. 1778 erfolgte eine Erneuerung der Kirche und 1909 wurden die beiden Querschiffe und die Apsis angebaut. Zwischen 1950 und 1964 gab es eine Gesamtinstandsetzung mit Ausmalung des Inneren der Kirche.

1898 kam die Kleinbahn Hoya-Syke-Asendorf, die 1900 um die Strecke Bruchhausen-Vilsen–Asendorf erweitert wurde. Der Bahnhof Asendorf ist heute Endpunkt der Ersten Museums-Eisenbahn Deutschlands. Die heutige Bundesstraße B 6 war bereits 1771 von Syke bis Wietzen trassiert, aber noch nicht gepflastert; erst von 1810 bis 1826 wurde sie fertiggestellt.

Von 2001 bis 2013 wurde der Ort durch das Dorferneuerungsprogramm Niedersachsen gefördert.

Eingemeindungen

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Die Samtgemeinde Asendorf wurde zur Gebietsreform in Niedersachsen am 1. März 1974 aufgelöst und mit den Gemeinden Brebber, Essen, Graue, Haendorf, Hohenmoor, Kuhlenkamp und Uepsen zur Landgemeinde Asendorf vereinigt.[3]

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner Quelle
1885 444 [4]
1910 636 [5]
1925 758 [4]
1933 11820 [4]
1939 11700 [4]
1950 17960 [6]
1956 14470 [6]
1961 3497 ¹ [3]
1970 3161 ² [3]
1973 11750 [7]
Jahr Einwohner Quelle
1975 2824 ³ [8]
1980 2849 ³ [8]
1985 2740 ³ [8]
1987 2713 ³ [8]
1990 2810 ³ [8]
1992 3013 ³ [8]
1995 3123 ³ [8]
1997 3104 ³ [8]
2000 3043 ³ [8]
2002 3084 ³ [8]
Jahr Einwohner Quelle
2005 3049 ³ [8]
2007 3009 ³ [8]
2008 3036 ³ [8]
2009 3036 ³ [8]
2010 3041 ³ [8]
2011 2994 ³ [8]
2015 2919 ³ [8]
2016 2929 ³ [8]
2018 2943 ³ [8]
0 0 0

¹ Volkszählungsergebnis vom 6. Juni (Gebietsstand der heutigen Gemeinde)
² Volkszählungsergebnis vom 27. Mai (Gebietsstand der heutigen Gemeinde)
³ jeweils zum 31. Dezember

Gemeinderatswahl 2021
Wahlbeteiligung: 59,65 %
 %
80
70
60
50
40
30
20
10
0
70,2 %
20,4 %
9,4 %
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a WG Wir für Asendorf

Der Rat der Gemeinde Asendorf besteht aktuell aus 13 Ratsmitgliedern.[9] Dies ist die festgelegte Anzahl für die Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 2.001 und 3.000 Einwohnern.[10] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.

Die letzte Kommunalwahl am 12. September 2021 ergab das folgende Ergebnis:[11]

Der Bürgermeister der Gemeinde Asendorf ist Gerd Brüning (parteilos). Seine Stellvertreter sind Jens Grimpe (SPD) und Alexander Grafe (FDP).[12]

Wappen von Asendorf
Wappen von Asendorf
Blasonierung: „In Gold mit goldenen Zwillingsleisten belegter, erniedrigter, schwarzer Schräglinksbalken; oben zwei aufrechte abgewendete, unten durch ein Stück verbundene rot bewehrte, schwarze Bärentatzen, unten 8 (1:2:2:2:1) schräg links gestellte, runde ungeprägte, rote Münzen.“[13][14]
Wappenbegründung: In der Broschüre für Neu- und Altbürger steht hierzu folgendes:[13]

„Das Wappen der Gemeinde Asendorf verwendet die B 6 als diagonalen Balken zwischen den oben abgebildeten zwei schwarzen Bärentatzen und den unten dargestellten ungeprägten roten Münzen, die auf den Asendorfer Münzfund hinweisen aber auch die einzelnen Ortsteile abbilden.“

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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In der Liste der Baudenkmale in Asendorf sind 40 Baudenkmale aufgeführt, darunter:

Kunstausstellungen

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Der Kunst-Schuppen Asendorf wurde 2010 in einem ehemaligen Lagerschuppen direkt an den Gleisen der Museumseisenbahn am Bahnhof Asendorf eröffnet. In dem rustikalen Ambiente eines Fachwerkschuppens stellen auf ca. 220 m² Fläche wechselnde Künstler ihre Werke aus. Betreiber ist die Kunst-Schiene.

Die Bundesstraße 6 Hannover–Bremen führt direkt durch die Gemeinde. Zudem liegt Asendorf an der von einem Verein betriebenen Bahnstrecke Bruchhausen-Vilsen–Asendorf, die im Museumsverkehr befahren wird.

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Gemeinde

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  • Heinrich Hünecke (1891–1971), Sportlehrer, Sportfunktionär und Verwaltungsbeamter, er war der erste Präsident des Landessportbundes Niedersachsen und Gründungsvizepräsident des Deutschen Sportbundes, im Ortsteil Brebber geboren
  • Bernhard Diers (* 1959), Koch

Personen, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen

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  • David Heinrich Hoppe (1760–1846), Arzt, Botaniker und Apotheker, sowie Entomologe; eine Straße (David-Hoppe-Weg), die von Bruchhausen-Vilsen bis nach Asendorf führt, wurde nach ihm benannt
  • August von Arnswaldt (1798–1855), Gutsbesitzer in Hardenbostel, Literat
  • Louis Victor Stegemann (1830–1884), Gutsbesitzer im Ortsteil Essen, Reichstagsabgeordneter
  • Hermann von Arnswaldt (1841–1910), Gutsbesitzer in Hardenbostel, Reichstagsabgeordneter (Deutsch-Hannoversche Partei)
  • Hermann Benjes (1937–2007), Landschaftsgärtner, Naturfotograf und Schriftsteller, in Asendorf verstorben
  • Bärbel Rädisch (* 1942), Autorin, wohnt im Ortsteil Hohenmoor
  • Bernhard C. Wintzek (1943–2018), rechtsextremistischer und später rechtskonservativer Publizist, verstarb in Asendorf
  • Wolfram Bäumer (1959–2017), Eisenbahningenieur und Museumsbahnfachmann, er war beim Deutschen Eisenbahn-Verein tätig, der die Schmalspurbahnstrecke Bruchhausen-Vilsen–Asendorf als Museumsbahn betreibt
  • Cord Bockhop (* 1967), Kommunalpolitiker (CDU), er ist seit 2011 für acht Jahre Landrat des Landkreises Diepholz, er wuchs im Ortsteil Graue auf
Commons: Asendorf – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
  2. Jürgen Udolph (Recherche): Der „Ortsnamenforscher“. In: Webseite NDR 1 Niedersachsen. Archiviert vom Original am 7. Dezember 2015; abgerufen am 2. August 2019.
  3. a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 191 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  4. a b c d Michael Rademacher: Landkreis Grafschaft Hoya (Siehe unter: Nr. 6). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  5. Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Hoya. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 5. Januar 2020, abgerufen am 16. Januar 2020.
  6. a b Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 156 (Digitalisat).
  7. Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 21, Landkreis Grafschaft Hoya (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 16. Januar 2020]).
  8. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s Gemeindeverzeichnis – Archiv – Regionale Gliederung – Jahresausgaben – Niedersachsen. (Alle politisch selbständigen Gemeinden im EXCEL-Format). In: Webseite Destatis. Statistisches Bundesamt, abgerufen am 16. Januar 2020.
  9. Gemeinderat Asendorf. In: ratsinfosystem.bruchhausen-vilsen.de. Abgerufen am 16. Januar 2020.
  10. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG); § 46 – Zahl der Abgeordneten. 17. Dezember 2010, S. 29–31, abgerufen am 31. Mai 2023.
  11. https://votemanager.kdo.de/20210912/032515403/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=225&stimmentyp=0&id=ebene_8_id_283
  12. Ivonne Wolfgramm: Gerd Brüning ist neues Gemeindeoberhaupt. In: weser-kurier.de. Abgerufen am 26. Januar 2022.
  13. a b Broschüre für Neu- und Altbürger der Gemeinde Asendorf. (PDF; 5,6 MB) In: drupal.asendorf.info. Abgerufen am 16. Januar 2020.
  14. Hauptsatzung der Gemeinde Asendorf. (PDF; 30 kB) § 2; Wappen, Flagge, Dienstsiegel; Absatz 1. In: bruchhausen-vilsen.de. 30. November 2011, abgerufen am 16. Januar 2020.