Sankt Johann (bei Mayen)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 21′ N, 7° 12′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Mayen-Koblenz | |
Verbandsgemeinde: | Vordereifel | |
Höhe: | 400 m ü. NHN | |
Fläche: | 4,32 km2 | |
Einwohner: | 919 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 213 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 56727 | |
Vorwahl: | 02651 | |
Kfz-Kennzeichen: | MYK, MY | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 37 097 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Kelberger Straße 26 56727 Mayen | |
Website: | www.st-johann-vordereifel.de | |
Ortsbürgermeister: | Rainer Wollenweber (CDU) | |
Lage der Ortsgemeinde Sankt Johann im Landkreis Mayen-Koblenz | ||
Sankt Johann ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Vordereifel an, die ihren Verwaltungssitz in Mayen hat.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sankt Johann liegt im Landschaftsschutzgebiet „Rhein-Ahr-Eifel“. Durch die Gemeinde, westlich des Ortes, fließt die Nette. Zu Sankt Johann gehören auch die Wohnplätze Bürresheim, Hammesmühle (Löbsmühle) und Silbersand Grube.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sankt Johann findet seine erste Erwähnung in einer Urkunde aus dem Jahr 1348, allerdings unter dem Namen „Oberbürresheim“, welcher sich von der nahegelegenen Burg Bürresheim herleitet bzw. der gleichnamigen Herrschaft, zu der Sankt Johann bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte. Mitte des 15. Jahrhunderts wurde im Ort eine Kirche errichtet, die Johannes dem Täufer gewidmet war und die schließlich auch dem Ort seinen neuen Namen gab: 1473 taucht der Ortsname „Sankt Johann“ zum ersten Mal urkundlich auf. Vom 16. bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts war die Sankt Johanner Kirche zugleich auch Begräbnisstätte für die herrschaftliche Familie von Breidbach-Bürresheim. Erhalten sind die Grabmäler bzw. Grabplatten folgender Personen:
- Anna von Breidbach, geb. Kämmerin von Worms (gest. 1562)
- Hans Jakob von Breidbach (1552–1588)
- Gertrud von Breidbach, geb. Schall von Bell (1552–1614)
- Johann Wilhelm von Breidbach (1581–1610)
- Wolff Heinrich von Breidbach (1583–1635)
- Anna Magdalena von Breidbach, geb. von Metzenhausen (gest. 1673)
- Wilhelm von Breidbach (gest. 1694)
- Georg Reinhardt von Breidbach (1635–1710)
- Maria Margarete von Breidbach, geb. von der Leyen (gest. 1691)
Besonders in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts war Sankt Johann von der Hexenverfolgung betroffen, die in der kleinen Herrschaft Bürresheim mit erstaunlicher Intensität betrieben wurde, nicht zuletzt durch eine Frau, nämlich die schon erwähnte Gertrud Schall von Bell.
Im Jahr 1784 wurde die alte Kirche wegen Baufälligkeit abgerissen und 1784/1785 eine neue errichtet. Diese erhielt 1923/1924 einen Erweiterungsbau.
Mit der Auflösung des Alten Reiches verschwand auch die Herrschaft Bürresheim von der Landkarte. Sankt Johann wurde dann schließlich nach dem Wiener Kongress Teil des preußischen Kreises Mayen. Der auf dem Gemeindegebiet gelegene Hochsimmer war die höchste Erhebung im Landkreis, bis nach der Auflösung und teilweisen Eingliederung des Kreises Adenau im Jahr 1932 die Hohe Acht seine Stelle einnahm. Der historischen Bedeutung des Schlosses Bürresheim entsprechend gab Sankt Johann der gleichnamigen Bürgermeisterei den Namen. Deren Verwaltungssitz war bis 1898 Bell, anschließend Niedermendig. Im Jahr 1970 wurde die – nunmehr „Verbandsgemeinde Niedermendig“ genannte – Verwaltungseinheit aufgelöst. Sankt Johann kam zur neuen Verbandsgemeinde Mayen-Land (heute Verbandsgemeinde Vordereifel) im Landkreis Mayen-Koblenz, der Ortsteil Nitz wurde zur Stadt Mayen umgemeindet.
- Statistik zur Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Sankt Johann, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3]
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Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Sankt Johann besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[4]
Wahl | SPD | CDU | WGR | Gesamt |
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2019 | − | 7 | 5 | 12 Sitze |
2014 | − | 8 | 4 | 12 Sitze |
2009 | 3 | 7 | 2 | 12 Sitze |
2004 | 3 | 7 | 2 | 12 Sitze |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rainer Wollenweber (CDU) wurde am 20. August 2019 Ortsbürgermeister von Sankt Johann. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 68,36 % für fünf Jahre gewählt worden. Vorgänger von Wollenweber war Michael Stephani (CDU), der nach 15 Jahren im Amt nicht erneut kandidiert hatte.[5][6]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemäß Verleihungsurkunde des Regierungspräsidenten Koblenz zeigt das Wappen einen roten Basilisken auf silbernem Schild. Es entspricht dem Wappen der Familie von Breidbach, die mehrere Jahrhunderte Schloss Bürresheim bewohnte.
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]St. Johann ist ein überwiegend katholisch geprägter Ort, wenngleich es mittlerweile (insbesondere durch Zuzug) eine evangelische Minderheit von ca. 10 % der Bevölkerung gibt.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schloss Bürresheim
- Katholische Pfarrkirche St. Johannes der Täufer
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Innenansicht
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Hochaltar
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Südseite mit Grabmälern
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H.J. von Breidbach
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Anna von Breidbach
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Schloss Bürresheim
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz-Josef Federhenn, Bernd Hamacher: 750 Jahre Herren von Breitbach. 1246–1996. Rheinbreitbach 1996.
- Rita Voltmer: Jagd auf „böse Leute“. Hexenverfolgungen in der Region um den Laacher See (16.–17. Jahrhundert). In: Plaidter Blätter 1. 2003, S. 11–24.
- Herbert Woll: Sankt Johann. Das Dorf zwischen Hochsimmer und Schloss Bürresheim. Geschichte und Geschichten aus den letzten sechs Jahrhunderten. St. Johann 2016.
- Herbert Woll: Die Kirche von St. Johann. In: Geschichte der Ortsgemeinden in der Verbandsgemeinde Mayen-Land. Teil 1. Mayen o. J., S. 291–314.
- Herbert Woll: Akteure und Hintergründe einer dunklen Epoche. Bürresheimer Geschichte – Irrtümer und Fehleinschätzungen. In: Heimatbuch 2009 Landkreis Mayen-Koblenz. Mayen 2008, S. 78–81.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website der Ortsgemeinde Sankt Johann
- Ortsgemeinde Sankt Johann auf den Seiten der Verbandsgemeinde Vordereifel
- Literatur über Sankt Johann in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 40 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 11. September 2022.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 16. Februar 2020 (siehe Vordereifel, Verbandsgemeinde, 23. Ergebniszeile).
- ↑ Rhein-Zeitung: Neuer Ortschef in St. Johann: Rainer Wollenweber ins Amt eingeführt. 21. August 2019, abgerufen am 15. Februar 2020.