Satz von Denjoy (Topologie)

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Der Satz von Denjoy ist ein mathematischer Lehrsatz, welcher auf den französischen Mathematiker Arnaud Denjoy zurückgeht. Er behandelt eine grundlegende Zusammenhangseigenschaft der Topologie der reellen Zahlen. Denjoy veröffentlichte ihn 1915.[1]

Der Satz lässt sich angeben wie folgt:[2]

Gegeben seien in     drei kompakte Intervalle     .
Dabei sei vorausgesetzt, dass
gelte, dass also die drei Intervalle mindestens einen gemeinsamen inneren Punkt besitzen.
Dann gilt:
Es gibt unter den drei Intervallen mindestens eines, welches so von den beiden anderen Intervallen überdeckt wird, dass jeder einzelne seiner inneren Punkte zugleich innerer Punkt eines der beiden anderen Intervalle ist.
In Formeln:
 

Die kompakten Intervalle sind von der Form für . Ihr Inneres ist jeweils .

Sei so dass und sei so dass . Dann gilt für .

Fall 1: . Dann gilt und für .

Fall 2: . Nach Voraussetzung gibt es einen gemeinsamen Punkt im Inneren der drei Intervalle, für den also insbesondere und , mithin gilt. Daraus folgt

für . Für einen inneren Punkt hat man und entweder oder . Im Fall folgt und mithin , im Fall folgt und mithin .

  • Wacław Sierpiński: Cardinal and Ordinal Numbers (= Monografie matematyczne. Band 34). 2. Auflage. PWN – Polish Scientific Publishers, Warschau 1965 (MR0194339).
  • Egbert Harzheim: Ordered Sets (= Advances in Mathematics. Band 7). Springer Verlag, New York 2005, ISBN 0-387-24219-8 (MR2127991).
  • Horst Schubert: Topologie. Eine Einführung (= Mathematische Leitfäden). 4. Auflage. B. G. Teubner Verlag, Stuttgart 1975, ISBN 3-519-12200-6 (MR0423277).

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. Denjoy: Mémoire sur les nombres dérivés des fonctions continues. In: Journal de Mathématiques Pures et Appliquées, Serie 7, Band 1, 1915, S. 105–240, mathdoc.fr, hier S. 223
  2. Wacław Sierpiński: Cardinal and Ordinal Numbers (= Monografie matematyczne. Band 34). 2. Auflage. PWN – Polish Scientific Publishers, Warschau 1965, S. 41 (MR0194339).