Schöffengrund
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 30′ N, 8° 28′ O | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Gießen | |
Landkreis: | Lahn-Dill-Kreis | |
Höhe: | 287 m ü. NHN | |
Fläche: | 34,11 km2 | |
Einwohner: | 6597 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 193 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 35641 | |
Vorwahlen: | 06445, 06085 | |
Kfz-Kennzeichen: | LDK, DIL, WZ | |
Gemeindeschlüssel: | 06 5 32 018 | |
LOCODE: | DE FFE | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Neukirchener Straße 5 35641 Schöffengrund | |
Website: | www.schoeffengrund.de | |
Bürgermeister: | Michael Peller (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Schöffengrund im Lahn-Dill-Kreis | ||
Schöffengrund ist eine Gemeinde im Lahn-Dill-Kreis in Hessen. Der Verwaltungssitz befindet sich im größten und zentral gelegenen Ortsteil Schwalbach.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geografische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schöffengrund liegt nur wenige Kilometer südlich von Wetzlar und östlich von Braunfels im Naturpark Taunus.
Nachbargemeinden und -kreise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schöffengrund grenzt im Norden an die Städte Solms und Wetzlar, im Osten an die Gemeinde Hüttenberg (alle drei im Lahn-Dill-Kreis), im Südosten an die Gemeinde Langgöns (Landkreis Gießen), im Süden an die Gemeinde Waldsolms sowie im Westen an die Stadt Braunfels (beide Lahn-Dill-Kreis).
Gliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde besteht aus sechs ehemals eigenständigen Gemeinden als Ortsteilen, für die je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet wurde.[2]
Ortsteil | Fläche | Ew. 1950 |
Ew. 1987 |
Ew. 2021 |
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Laufdorf | 7,08 km² | 987 | 1455 | 1605 |
Niederquembach | 3,44 km² | 489 | 670 | 761 |
Niederwetz | 6,50 km² | 724 | 945 | 1065 |
Oberquembach | 5,76 km² | 511 | 652 | 606 |
Oberwetz | 5,44 km² | 477 | 573 | 444 |
Schwalbach | 5,90 km² | 1115 | 1437 | 1896 |
Zusammen | 34,12 km² | 4303 | 5732 | 6577 |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindebildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten die Gemeinden Laufdorf, Niederquembach, Niederwetz, Oberquembach, Oberwetz und Schwalbach zum 31. Dezember 1971 freiwillig zu einer neuen Gemeinde mit dem historischen Namen Schöffengrund.[3][4] Der Name Schöffengrund rührt von einem alten Gerichtsbezirk her, dem sogenannten „Quembacher Gericht“, das seine „Malstatt“ auf dem „Stein“ bei Oberquembach hatte. Hier trafen sich die „Schöffen“ aus angesehenen Familien der zum Landgericht gehörenden Dörfer zu den Tagungen des Landgerichts. Für die Ortsteile wurde per Hauptsatzung je ein Ortsbezirk errichtet.[5]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schöffengrund: Einwohnerzahlen von 1973 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1973 | 5.402 | |||
1975 | 5.358 | |||
1980 | 5.476 | |||
1985 | 5.670 | |||
1990 | 6.020 | |||
1995 | 6.328 | |||
2000 | 6.469 | |||
2005 | 6.475 | |||
2010 | 6.250 | |||
2011 | 6.376 | |||
2015 | 6.415 | |||
2020 | 6.474 | |||
Quelle(n): Hessisches Statistisches Informationssystem[6]; Zensus 2011[7] |
Einwohnerstruktur 2011
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Schöffengrund 6376 Einwohner. Nach dem Lebensalter waren 1074 Einwohner unter 18 Jahren, 2655 zwischen 18 und 49, 1452 zwischen 50 und 64 und 1197 Einwohner waren älter.[8] Unter den Einwohnern waren 189 (3,0 %) Ausländer, von denen 110 aus dem EU-Ausland, 50 aus anderen europäischen Ländern und 30 aus anderen Staaten kamen.[7] Die Einwohner lebten in 2825 Haushalten. Davon waren 606 Singlehaushalte, 801 Paare ohne Kinder und 954 Paare mit Kindern sowie 225 Alleinerziehende und 39 Wohngemeinschaften. In 489 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 1752 Haushaltungen leben keine Senioren.[8]
Religionszugehörigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]• 1987: | 4197 evangelische (= 73,2 %), 1166 katholische (= 20,3 %), 253 sonstige (= 4,4 %) Einwohner[9] |
• 2011: | 3922 evangelische (= 61,5 %), 1183 katholische (= 18,6 %), 1271 sonstige (= 19,9 %) Einwohner[9] |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindevertretung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[10] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[11][12][13]
Parteien und Wählergemeinschaften | 2021 | 2016 | 2011 | 2006 | 2001 | |||||||
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% | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | |||
FWG | Freie Wählergemeinschaft Schöffengrund | 40,4 | 11 | 32,2 | 10 | 35,2 | 11 | 31,6 | 10 | 25,2 | 8 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 20,9 | 6 | 21,3 | 6 | 16,5 | 5 | 24,4 | 7 | 20,3 | 6 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 20,5 | 5 | 22,5 | 7 | 26,2 | 8 | 28,1 | 9 | 35,2 | 11 | |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | 18,2 | 5 | 11,9 | 4 | 14,9 | 5 | 7,3 | 2 | 8,2 | 3 | |
UWG | Unabhängige Wählergemeinschaft Schöffengrund | – | – | 12,1 | 4 | 7,2 | 2 | 8,6 | 3 | 11,1 | 3 | |
Gesamt | 100,0 | 27 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | ||
Wahlbeteiligung in % | 54,8 | 52,2 | 49,8 | 47,9 | 55,4 |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Schöffengrund neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und sieben weitere Beigeordnete angehören.[14] Bürgermeister ist seit dem 1. März 2017 der parteiunabhängige Michael Peller.[15] Der Amtsvorgänger Hans-Peter Stock wechselte in seiner zweiten Amtszeit am 31. Dezember 2016 als hauptamtlicher Kreisbeigeordneter zum Landkreis Gießen. Danach leitete der Erste Beigeordnete Ulrich Patzwaldt (FWG) die Gemeindeverwaltung kommissarisch und die Wahl des neuen Bürgermeisters musste vorgezogen werden.[16] Michael Peller erhielt am 29. Januar 2017 im ersten Wahlgang bei 56,8 Prozent Wahlbeteiligung 58,6 Prozent der Stimmen. Es folgte eine Wiederwahl ohne Gegenkandidaten im September 2022.[17]
- Amtszeiten der Bürgermeister[18]
- 2017–2029 Michael Peller[15]
- 2008–2016 Hans-Peter Stock[16]
- 2002–2008 Norbert Schmitt (SPD)
- 1984–2002 Stefan Rech (SPD)
Ortsbeiräte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für alle eingegliederten ehemaligen Gemeinden wurde je ein Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher, nach Maßgabe der §§ 81 und 82 HGO und des Kommunalwahlgesetzes in der jeweils gültigen Fassung gebildet.[5] Die Ortsbezirke sind durch das Gebiet der ehemaligen Gemeinden abgegrenzt und bestehen je nach Ortsbezirksgröße aus drei bis fünf Mitgliedern. Die Wahl der Ortsbeiräte erfolgt im Rahmen der Kommunalwahlen. Der Ortsbeirat wählt eines seiner Mitglieder zum Ortsvorsteher bzw. zur Ortsvorsteherin.
Partnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Schöffengrund unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu
- Chauray im Département Deux-Sèvres, Frankreich (seit 1990)
- Langewiesen in Thüringen (seit 1992)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kulturdenkmäler in Schöffengrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Naturdenkmäler in Schöffengrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Über Buslinien der Verkehrsgesellschaft Lahn-Dill-Weil ist Schöffengrund an den Bahnverkehr in Wetzlar (Dillstrecke Richtung Siegen und Fulda) und in Brandoberndorf (Bahnstrecke Friedrichsdorf–Albshausen Richtung Frankfurt/Main) angeschlossen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur über Schöffengrund nach GND In: Hessische Bibliographie
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Stadt Schöffengrund
- Schöffengrund, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Linkkatalog zum Thema Schöffengrund bei curlie.org (ehemals DMOZ)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Schöffengrund – Haushalts-Satzung und -Plan 2023. (PDF: 11,96 MB) S. 27, abgerufen am 18. September 2023.
- ↑ Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 3, S. 84, Punkt 93 Abs. 16 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 380 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ a b Hauptsatzung. (PDF; KK kB) § 4. In: Webauftritt. Gemeinde Schöffengrund, abgerufen im Februar 2024.
- ↑ Hessisches Statistisches Informationssystem In: Statistik.Hessen.
- ↑ a b Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit (Gruppen): Schöffengrund. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
- ↑ a b Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 16 und 56, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020 .
- ↑ a b Ausgewählte Strukturdaten über die Bevölkerung am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 43, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 20. September 2021 .
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006.
- ↑ Gremien: Gemeindevorstand
- ↑ a b Michael Peller: Über mich - mittelhessen.de, 16. Dezember 2022: Schöffengrund: Peller schwört zweiten Amtseid: „Am 1. März 2023 startet nun offiziell die zweite Amtszeit.“
- ↑ a b Gießener Anzeiger, 11. Dezember 2022: Hans-Peter Stock: Abschied ohne großes Theater; „Der 58-Jährige gibt zum Jahresende sein Amt als hauptamtlicher Kreisbeigeordneter auf.“ … „wurde Stock im Mai 2008 Bürgermeister in Schöffengrund. Das Amt hatte er bis Ende 2016 inne. Dann begann seine Zeit als hauptamtlicher Kreisbeigeordneter beim Landkreis Gießen.“ - mittelhessen.de, 23. April 2021: Kontinuität auf den Schöffengrunder Spitzenpositionen: „Ulrich Patzwaldt (FWG), der, wie bereits von 2016 bis 2021, wieder Erster Beigeordneter in Schöffengrund ist.“
- ↑ Votemanager: Bürgermeisterwahl Gemeinde Schöffengrund 2022
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Schöffengrund ( vom 28. September 2022 im Internet Archive)