Schelde (Dill)

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Schelde
Mündung der Schelde (von hinten) in die Dill (von links nach rechts)

Mündung der Schelde (von hinten) in die Dill (von links nach rechts)

Daten
Gewässerkennzahl DE: 258456
Lage Deutschland
Flusssystem Rhein
Abfluss über Dill → Lahn → Rhein → Nordsee
Quelle nordöstlicher Schelder Wald, Gladenbacher Bergland, 1,3 km südwestlich der Angelburg
50° 46′ 53″ N, 8° 24′ 46″ O
Quellhöhe ca. 523 m ü. NN
Mündung Dillenburg-Niederscheld in die DillKoordinaten: 50° 43′ 7″ N, 8° 18′ 15″ O
50° 43′ 7″ N, 8° 18′ 15″ O
Mündungshöhe 218 m ü. NN
Höhenunterschied ca. 305 m
Sohlgefälle ca. 25 ‰
Länge 12 km[1]
Einzugsgebiet 35,028 km²[1]
Abfluss[1]
AEo: 35,028 km²
an der Mündung
MNQ
MQ
Mq
22 l/s
426 l/s
12,2 l/(s km²)
Linke Nebenflüsse Tringensteiner Schelde
Rechte Nebenflüsse Eibach

Die 12 km lange Schelde ist ein linker Nebenfluss der Dill im Lahn-Dill-Kreis, Mittelhessen. Sie ist der zentrale Fluss des nach ihr benannten Schelder Waldes im Westen des Gladenbacher Berglandes, den sie von Nordosten nach Südwesten durchfließt, um schließlich südlich von Dillenburg zu münden.

Der Name erscheint erstmals als Ortsname Shelte im Jahr 1274 in den schriftlichen Aufzeichnungen. Er leitet sich wohl vom germanischen Wort *skalda- für „seicht“ ab.[2]

Die Quelle der Schelde befindet sich südwestlich unweit der Angelburg (Berg), der mit 609 m höchsten Erhebung des Gladenbacher Berglandes, und in Nachbarschaft zum Gansbach-Quelllauf auf der Gemarkung Hirzenhain (Bahnhof), Gemeinde Eschenburg. Im folgenden Verlauf zunächst nach Westsüdwest tritt auch kurz die Grenze zur Nachbargemeinde Siegbach übers Ufer, bevor der Fluss nach Südwesten biegt und Dillenburger Gemarkung erreicht, die er bis zu seiner Mündung nicht verlassen wird.

Nachdem die Schelde auf ihren ersten 7 km weitgehend unberührte Waldlandschaften durchflossen hat, erreicht sie in Oberscheld die erste und einzige Rodung ihres Verlaufes. Von links fließt ihr hier die Tringensteiner Schelde zu, die bis dahin weder Siedlungen noch Straßen gesehen hat.

Nach weiteren zwei Kilometern Walddurchquerung, während deren von rechts der aus Eibach kommende gleichnamige Bach mündet, verlässt die Schelde in Niederscheld schließlich den Schelder Wald und tritt ins Untere Dilltal ein, wo sie alsbald von links in die Dill mündet.

Von Tringensteiner Schelde und Eibach abgesehen, sind alle Zuflüsse der Schelde Bäche von unter 2 km Länge.

Folgende Nebenflüsse fließen der Schelde zu:[1]

Name
Zufluss-
seite
Länge
[km]
Einzugs-
gebiet
[km²]
Mündungs-
höhe
[m. ü. NN]
Mündungs-
ort
GKZ
Hermannsgrund Bach rechts 1,6 363 258456-181
Rotseifen rechts 1,1 355 258456-3142
Weiher-Bach rechts 1,4 258456-316
Tretebach rechts 1,6 318 258456-392
Tringensteiner Schelde links 7,7 10,435 263 Oberscheld 258456-6
Rinkenbach links 1,5 Oberscheld 258456-72
Eibach rechts 5,8 6,284 233 zwischen Ober- und Niederscheld 258456-8

Fast der komplette Lauf der Schelde wird von der Schelde-Lahn-Straße, Landesstraße 3042, begleitet. Diese macht sich die Nähe der Quellläufe von Gansbach und Schelde zunutze und überquert die Wasserscheide zwischen Oberer Lahn und Dill über die vergleichsweise sanften Steigungen bzw. Gefälle der beiden Flussläufe.

Den gleichen Überlegungen folgte die inzwischen stillgelegte Scheldetalbahn (Schelde-Lahn-Bahn), deren Gleise noch das Tal der Schelde säumen.

Der Vergleich der hessischen und der belgischen Gewässernamen zeigt eine Umkehrung der Hierarchie: Während in Hessen die Schelde in die Dill fließt und diese in die Lahn, fließt in Belgien die Laan (französisch: Lasne) in die Dijle (französisch: Dyle) und diese über die nur 12 km lange Rupel, gleichsam den gemeinsamen Unterlauf von Dijle und Nete, in die Schelde.

Einzelnachweise

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  1. a b c d Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
  2. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 467, „¹Schelde“ (Auszug in der Google-Buchsuche).